LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S6Praxistipp: Priorisierung ist der Schlüssel.Unternehmen sollten beispielsweise auf dieMinimierung der Reklamationsrate und einehohe Liefertreue achten, um bestehendeKunden zu halten und ihre Position als verlässlicherPartner zu stärken – ein Faktor, der auchdem Vertrieb zugutekommt. Zudem lohnt sichein detaillierter Blick auf die gesamte Lieferkette:Statt reinem, oft schädlichem Cost Cutting kanneine strategische Optimierung mehr bewirken.Gespräche mit Lieferanten über Konsignationslösungensowie abgestimmte Bedarfs- undAbrufplanungen helfen dabei, Lagerbeständebeim Lieferanten zu belassen und gleichzeitigdie Lieferzeiten zu verkürzen.Unternehmensziele und strategischeAusrichtung neu definierenIn Krisenzeiten fehlt es vielen Unternehmen aneiner klaren Zielsetzung. Häufig sind die Erwartungenzu optimistisch, während reale Chancenungenutzt bleiben. Anstatt sich ausschließlichauf interne Belange zu konzentrieren, solltenUnternehmen vor allem die verändertenKundenbedürfnisse sowie strategische Partnerschaftenmit Lieferanten stärker in den Fokusrücken. Wer einzig auf Kostensenkungen setztund dabei langfristige Geschäftsbeziehungenvernachlässigt, riskiert gravierende strategischeFehler.Praxistipp: Denken Sie an die wichtige Frage imB2B: Was kann das Unternehmen dazu beitragen,dass mein Kunde erfolgreich ist? Eine klareVision ist der Schlüssel – sowohl auf der erstenals auch auf der zweiten Führungsebene. Unternehmensollten definieren, welche Produkte,Dienstleistungen und Services nachhaltig zumErfolg beitragen. Dabei helfen zentrale Fragen:"Mit welchen Produkten oder Dienstleistungensind wir profitabel?", "Worin liegen unsere Wettbewerbsvorteile?","Welche Geschäftsbereichesichern unsere Zukunft in ein, drei oder fünfJahren?" Nur mit einer fundierten Strategie lassensich Innovationen, Mitarbeiterqualifizierung,der Einsatz von KI und weitere zukunftsrelevanteProzesse finanzieren.Von der Zielsetzung zur StrategieErst nachdem klare Unternehmensziele definiertwurden, sollte die Entwicklung passenderStrategien folgen. Entscheidend sind dabeiFragen wie: "Welches Budget steht zur Verfügung,um die Ziele in ein, drei oder fünf Jahrenzu erreichen?", "Welche internen und externenFachkräfte werden benötigt, um die Zeitvorgabeneinzuhalten?", "Wer kann dabei helfen, dasZiel schneller oder kosteneffizienter zu verwirklichen?"Da es oft mehrere strategischeOptionen gibt, gilt es, jene zu wählen, die zurindividuellen Unternehmenssituation passen.Nach der Strategieentwicklung geht es in diekonsequente Umsetzung. Hierbei ist es wichtig,erfahrene und engagierte Mitarbeitende aktiveinzubinden – insbesondere jene, die mit Überzeugunghinter dem Unternehmen stehenund ihre Kolleginnen und Kollegen mitziehen.Während dieses gesamten Prozesses sind Kommunikation,Klarheit und Transparenz entscheidend.Eine klare Perspektive und eine motivierteBelegschaft können Berge versetzen.Praxistipp: Versuchen Sie mal bei der strategischenPlanung einen iterativ-retrospektivenAnsatz anzusetzen. Zunächst wird das Ziel fürdas fünfte Jahr definiert, anschließend wirdrückwärts gedacht: "Welche Voraussetzungenmüssen im vierten Jahr geschaffen sein, damitdas Ziel realistisch erreichbar ist?", "Wie mussdas dritte Jahr gestaltet werden, um Jahr Viererfolgreich umzusetzen?".Falls die Planungen für Jahr Eins und Zwei bereitsstimmig sind – umso besser. Andernfalls sollteder Prozess schrittweise vor- und zurückgedachtwerden, um Klarheit und eine realistischeUmsetzungs-perspektive zu gewinnen.Hier schließt sich der Kreis: Wer schnellFortschritte erzielen möchte, braucht für einegewisse Zeit zusätzliche Ressourcen. Ein InterimManager kann in dieser Phase eine wertvolleUnterstützung sein, um effizient die Weichen füreine erfolgreiche Zukunft zu stellen.(RED)
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