LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 5/2024 | S30Handel & DistanzhandelHat die neue GPSR dasEnde von Dropshippingeingeläutet?Viele Dropshipping-Händler sind durch dieneue General Product Safety Regulation (GPSR)verunsichert.REDAKTIONWer Produkte verkauft, muss künftignachweisen, dass sie denEU-Sicherheitsvorgaben entsprechen,muss klare Angabenzu den Herstellern machen und umfangreicheDokumentationspflichten einhalten. BesondersHändler, die Waren aus Asien beziehen,beispielsweise über AliExpress, geraten unterDruck. Doch bedeutet das wirklich das Aus fürDropshipping? Die klare Antwort lautet: Nein.Allerdings müssen Händler ihre Prozesse überdenken,ihre Lieferketten transparenter gestaltenund sich intensiv mit den neuen Vorschriftenauseinandersetzen. Wer diese Anpassungenignoriert, riskiert hohe Bußgelder oder sogar einVerkaufsverbot. Was Dropshipping-Händler jetzttun müssen, erfahren Sie hier.GPSR – eine neue Hürde, aber kein K.o.-Schlagfür DropshippingSeit dem 13. Dezember 2024 ist die neue ProduktsicherheitsverordnungGPSR in Kraft. Sie hatdas Ziel, Verbraucher in der EU besser zu schützen,indem sie striktere Anforderungen an Produktsicherheitund Transparenz stellt. Besonderskritisch ist die Tatsache, dass Händler, dieProdukte aus Nicht-EU-Ländern wie China oderden USA importieren, unter bestimmten Umständensogar als Hersteller eingestuft werdenkönnen. Das bedeutet, dass sie sämtliche rechtlichenPflichten übernehmen müssen, die sonstbeim eigentlichen Produzenten liegen würden.Genau diese Neuerung sorgt in der Dropshipping-Communityfür Verunsicherung. In Online-Forenund sozialen Netzwerken wurde bereitsintensiv diskutiert, ob das Modell in Europaüberhaupt noch eine Zukunft hat. Während einigeStimmen es bereits für gescheitert erklärten,bevor die Auswirkungen überhaupt sichtbar waren,stellt sich nun die Frage, wie ernst die Lagewirklich ist.MIK DIETRICHSAnpassung statt Aufgabe – welche Veränderungenjetzt notwendig sindDie neuen Vorschriften haben das Geschäftsmodellnicht abgeschafft, aber sie haben die Spielregelnverändert. Fest steht, dass die Zeiten, indenen Produkte ohne jegliche Prüfung aus Asienoder den USA direkt an Kunden in der EU weitergeleitetwerden konnten, vorbei sind. Händlermüssen nun sicherstellen, dass alle angebotenenWaren den geltenden Sicherheitsstan-
dards entsprechen. Dazu gehört nicht nur einesorgfältige Auswahl der Produkte, sondern auchdie transparente Offenlegung aller relevantenHerstellerinformationen. Zusätzlich müssen dieverantwortlichen Personen innerhalb der EU klarbenannt werden. Auch die Produktpräsentationim Online-Shop muss den rechtlichen Vorgabenentsprechen. Übertriebene oder irreführendeWerbeversprechen sollten vermieden werden,da sie nicht nur gesetzlich problematisch sind,sondern auch das Risiko für Abmahnungen erheblicherhöhen. Doch Händler, die von Anfangan auf saubere Prozesse setzen und ihre Produktesowie die zugehörigen Dokumente sorgfältigprüfen, werden mit der neuen Verordnung keineunüberwindbaren Hürden haben.Panikmache oder eine echte Bedrohung fürdas Geschäftsmodell?Gesetzesänderungen im E-Commerce habenschon immer für Unsicherheit gesorgt. In derVergangenheit gab es bereits zahlreiche Neuerungen,die von vielen Händlern direkt als existenzielleBedrohung wahrgenommen wurden.Ein gutes Beispiel ist das iOS 14-Update, dasdas Werbetracking erschwerte und anfangs alsmassives Problem für Online-Händler galt. Auchdie Einführung des OSS-Verfahrens für die Umsatzsteuerwurde von vielen als große Herausforderunggesehen. In beiden Fällen waren dieBedenken groß, doch am Ende hat sich der Marktangepasst, und es wurden Lösungen gefunden.Erfolgreiche Händler haben in der Vergangenheitimmer Wege gefunden, mit neuen Vorschriftenumzugehen, anstatt sich von negativen Prognosenverunsichern zu lassen. Auch in Bezug aufdie GPSR hat sich nach einigen Wochen gezeigt,dass die anfängliche Panik in vielen Fällen unbegründetwar. Wer sich gut informiert, seineProzesse anpasst und auf eine professionelleUmsetzung der neuen Anforderungen setzt, wirdweiterhin erfolgreich verkaufen können.Dropshipping bleibt bestehen – mit neuenSpielregelnTrotz der neuen Herausforderungen bietetDropshipping weiterhin große Vorteile. Nachwie vor ermöglicht es dieses Geschäftsmodell,Produkte zu testen, ohne hohe Vorabinvestitionentätigen zu müssen. Wer strategisch denkt,seine Lieferketten optimiert und die gesetzlichenVorgaben ernst nimmt, kann sich von Mitbewerbernabheben und langfristig am Marktbestehen. Zusammenfassend lässt sich sagen,dass die GPSR-Verordnung zwar neue Hürdenmit sich bringt, aber keineswegs das Endedes Dropshipping-Geschäftsmodells bedeutet.(RED)LOGISTIK expressinformiertSichern Sie sich IhrensubstanziellenWettbewerbsvorsprung› Intralogistik & E-Commerce› Handel & Distanzhandel› Transport & LogistikIhr Komplettanbieter fürLösungenin Lagerund BetriebStuttgart11. – 13.03.2025Halle 5 | Stand C16Bodenmarkierungen Kennzeichnung Warn- und Schutzprofiledurable.deA_94x120_LogistikExpress_012025.indd 1 31.01.25 11:21
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