LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 5/2024 | S26Handel & DistanzhandelTech-Trends stehen imFokus der UnternehmenNeben den vielfältigen Auswirkungen vonArtificial Intelligence (AI) gewinnt Spatial Computingzunehmend an Bedeutung. Aber auchSicherheitsbedenken im Zusammenhang mitdem technologischen Fortschritt stellen ein zunehmendrelevantes Thema dar.REDAKTIONMit der 16. Ausgabe der „GlobalTech Trends“ gibt das BeratungsunternehmenDeloitte einen umfassendenÜberblick über diewichtigsten technologischen Entwicklungen, dieUnternehmen in den kommenden Monaten beschäftigenwerden.Spatial Computing tritt in den VordergrundTechnologien, die Interaktionen zwischenMensch und Maschine ermöglichen, gewinnenfür Unternehmen zunehmend an Bedeutung.Anwendungen wie Virtual Reality oder digitaleSimulationen verändern die Art und Weise, wieMenschen Daten wahrnehmen und nutzen, indemsie diese intuitiver, realistischer und wenigerabstrakt machen. „Schon heute könnenUnternehmen mit Spatial Computing erfolgreichsimulieren, wie sich unterschiedliche Bedingungenauf ihre Betriebsabläufe auswirken. In denkommenden Jahren könnten Fortschritte beiAI dazu führen, dass diese Informationen nochverständlicher, praktischer und der realen Weltähnlicher werden“, erklärt Bernhard Göbl, Partnerbei Deloitte Österreich.BERNHARD GÖBLAI wird ausgebaut und zurSelbstverständlichkeitDie AI-Technologie mit ihren Large LanguageModels wie ChatGPT oder Copilot hat sichim Unternehmenskontext bereits bewährt. Umzielgenauer arbeiten zu können, gewinnen zudemauch kleinere, speziellere Sprachmodelleund Open-Source-Optionen an Bedeutung.Außerdem sind AI-Agenten am Vormarsch. Siekönnen nicht nur Fragen beantworten, sondernauch Aufgaben im Sinne einer virtuellen Belegschafterledigen. „In den kommenden Jahrensollten Unternehmen für verschiedenste Aufgabenpassende und im Hintergrund agierendeModelle finden können. Damit wird KünstlicheIntelligenz zu einer Selbstverständlichkeit destäglichen Lebens wie zum Beispiel Strom“, soAndreas Auer, Senior Manager und Transformationsexpertebei Deloitte Österreich.
Hardware gewinnt wieder an RelevanzNachdem der Fokus jahrelang auf Software lag,rücken nun Überlegungen zu Verfügbarkeit undRechenressourcen von Hardware wieder in denVordergrund. So stellt der Energiebedarf für AIeinerseits eine Herausforderung in Hinblick aufNachhaltigkeit dar, andererseits verbessernFortschritte bei Energiequellen und Effizienzdie Zugänglichkeit von AI Hardware. Zusätzlichunterstützen PCs mit integrierten AI Chips Anwendungsfälle,indem sie Offline-AI-Modelleermöglichen, Cloud-Computing-Kosten reduzierenund die Datensicherheit erhöhen. „In Zukunftkönnten Geräte mit eingebetteter AI das‚Internet of Things‘ und die Robotik revolutionieren.So können Branchen wie das Gesundheitswesendurch intelligentere und autonomereGeräte transformiert werden“, erklärt BernhardGöbl.Rolle der IT ist im WandelWährend sich die IT in den vergangenenJahren auf Prozessoptimierung und „Everything-as-a-Service“-Angebotekonzentrierthat, bringt AI nun eine neue Denkweise mit sich.„Einerseits ist es die Aufgabe der IT, die AI-Nutzungim Unternehmen zu ermöglichen, andererseitshat AI das Potenzial, die IT dauerhaft zutransformieren – sei es durch automatisierteCode-Erstellung, effiziente Softwaretests oderdie Erweiterung technischer Kompetenzen. FürUnternehmen ist das nun die Gelegenheit, ihreIT-Strategie neu auszurichten“, merkt AndreasAuer an. Mit der zunehmenden Verbreitungsogenannter Citizen-Developer und digitalerAgenten, die mithilfe einfacher Tools eigenständigAnwendungen erstellen können, wandeltsich die Rolle der IT von der Entwicklungs- undWartungsfunktion hin zur Steuerung und Förderungvon Innovationen.Vorkehrungen gegen entstehendetechnologische Bedrohungen notwendigNeben den zahlreichen Chancen birgt der technologischeFortschritt auch Risiken in sich. Dieaufkommenden Quantencomputer werdenkünftig erhebliche Auswirkungen auf die Cybersicherheithaben, da sie bestehende Verschlüsselungsmethodenund digitale Signaturenaufbrechen können. „Eine Anpassung derVerschlüsselungspraktiken ist zwar unkompliziert,jedoch ein langwieriger Prozess. Organisationensollten daher bereits jetzt handeln, umpotenziellen Bedrohungen voraus zu sein“, führtAndreas Auer aus.Kernsysteme werden immer intelligenterDie Integration von AI in zentrale Unternehmenssystemeverändert nachhaltig, wie Organisationenarbeiten und Technologie fürWettbewerbsvorteile nutzen. So können Routineaufgabenautomatisiert werden oder Prozesseund Modelle vorausschauender, effizienter undintelligenter überdacht werden. „Die Komplexitätdieser Systeme erfordert allerdings sorgfältigePlanung, strategische Investitionen in Technologieund Fähigkeiten sowie eine robuste Governance,um einen reibungslosen und sicherenBetrieb sicherzustellen“, so Bernhard Göbl abschließend.(RED)ANDREAS AUER
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