LOGISTIK express 1/2023 | S62 Laut dem Chinese Centre for Disease Control and Prevention erkrankten in den ersten 20 Tagen im Dezember rund 18 Prozent der chinesischen Bevölkerung an Covid (5). Allerdings waren die Verläufe überwiegend sehr leicht. Das Land der Mitte ist in eine neue Phase des „Leben mit Covid“ eingetreten, wie es auch in anderen asiatischen Ländern und Ländern weltweit praktiziert wird. Der Economist unterstützt diese Erwartungen durch eine Wachstumsprognose von 5,2 Prozent für China im Jahr 2023. Gemäß einer Befragung des Ifo-Instituts verzeichneten immer weniger deutsche Firmen Lieferprobleme bei Vorprodukten und Materialien. Im Dezember berichteten nur noch 50,7 Prozent der befragten Unternehmen von Lieferproblemen. Im November waren es noch 59,3 Prozent. In einer Befragung des amerikanischen Fernsehsenders CNBC im Dezember wurden verschiedenste Unternehmen aus dem Einzelhandel und anderen Bereichen befragt, wann sich ihre Lieferketten voraussichtlich wieder normalisieren werden (4). 22 Prozent der Unternehmen antworteten, dass sie sich unsicher sind, 19 Prozent gehen von einer Normalisierung im Jahr 2023, 30 Prozent in 2024 und 29 Prozent nach 2025 oder niemals aus. Wie wahrscheinlich ist eine weitere Verschärfung der Störung von Lieferketten? Ob es wirklich zu einer Zunahme von Störungen bei der Produktion und den Lieferketten kommt, hängt natürlich vom Auftreten weiterer Covid-Wellen und eventuell neuer Varianten ab. Allerdings zeigen die aktuellen Infektions- und Todeszahlen im Februar, dass die „Dezemberwelle“ gebrochen zu sein scheint (1). Die unrealistische „Null-Covid-Politik“ wurde mittlerweile aufgegeben, wodurch weitere größere Lockdowns wie in der Vergangenheit nicht zu erwarten sind. Covid wird uns nach Ansicht der Experten von nun an begleiten und immer wieder für neue sehr wahrscheinlich milde Infektionswellen sorgen, die aufgrund der praktizierten Akzeptanz zu weniger Störungen in den Supply Chains führen wird. Allerdings werden Ausfälle bei erkrankten Arbeitnehmern auch in den nächsten Jahren weiterhin zu Störungen führen. Eine logische Antwort darauf ist die Diversifizierung von Lieferketten und eine Verminderung der Abhängigkeit vom chinesischen Markt. Auch kann der Einsatz von neuen Technologien der Künstlichen Intelligenz wie Predictive Analysis zu einer Vermeidung von „Bottlenecks“ führen (6). (DR) 1 China steps out of latest COVID-19 wave as weekly death tolls halved, ECNS Wire, 06. Feb. 2023 2 Finanzmärkte zu optimistisch über Chinas Öffnung, China: Caixin zeigt andauernde Schwäche der Wirtschaft, Finanzmarktwelt 3 Jihye Lee, China Economy, China reopening earlier than expected could hit supply chains in the short term, but boost growth in 2023, 29. Dezember, CNBC 4 Lori Ann LaRocco, Viewpoint: Supply chain tells the truth about China’s COVID problem, China is reopening, but we are still far from being back to ‘normal’, 27.12.2022, Freight Waves 5 Dashveenjit Kaur, The re-opening of China and the possibility of another supply chain chaos, 6. Januar, Techwire Asia 6 Dirk Ruppik, China nach Covid-19, Pandemie verändert Logistikprozesse, Logistik Express 1/2021 SICHERN SIE SICH IHREN WETTBEWERBSVORSPRUNG WÄHLEN SIE IHR MEDIENPAKET www.logistik-express.com/shop/
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