LOGISTIK express 1/2022 | S36 Die Frage bleibt natürlich, wie die Drohnenlieferung effizienter gestaltet werden kann. Meituan will die überwiegende Anzahl seiner Lieferboten nicht ersetzen, sondern will eine Kollaboration von Menschen und Robotern. Die überfüllten Straßen von chinesischen Großstädten stellen für Lieferboten eine große Herausforderung dar. Alibabas Ele.me und die Handelsplattform JD.com haben ebenfallls in Drohnen-Lieferdienste investiert. Alibaba setzt ab 2024 - zehntausend Lieferroboter ein Der Tech-Konzern Alibaba Group will eine gigantische Lieferrobotor-Flotte einsetzen, um der gewaltigen Flut an Paketen Herr zu werden, die über die eigenen Handelsplattformen Alibaba, Aliexpress, Taobao und Tmall bestellt werden. Lieferroboter gelten als schnell, zuverlässig und relativ günstig im Vergleich zum Personeneinsatz, um die gewaltige Anzahl an Bestellungen zu erfüllen. Laut Alibabas Leiter der Technologieabteilung Cheng Li gehören autonome Fahrzeuge zu den Schlüsseltechnologien des digitalen Zeitalters. Daher hat der Konzern damit begonnen, zunächst über 1000 Lieferroboter mit dem Namen „Xiaomanly“ (auf Deutsch kleiner Esel) auf Universitätsgeländen und in Stadtgemeinden in China einzusetzen. Bis 2024 sollen rund 10000 Lieferroboter in Dienst gestellt werden, was zu einer täglichen Auslieferkapazität von einer Million Paketen führen würde. Die Roboter wurden von Alibabas Damo Academy zusammen mit dem eigenen Logistikarm Cainiao entwickelt. Die Kapazität der kleinen Esel liegt bei 50 Paketen pro Fahrt und rund 500 Paketen pro Tag und Lieferroboter. Ende September 2021 hatte die Xiaomanly-Flotte bereits eine Million Pakete seit ihrer Einführung ausgeliefert. Dabei wurden Kunden in 52 Städten in 22 verschiedenen chinesischen Provinzen beliefert. Die Roboterfahrzeuge werden an lokalen Kurier-Abladestellen beladen und können rund 100 km mit einer Batterieladung zurücklegen. Allerdings können die kleinen Esel bisher noch keine Treppen erklimmen. Die Technologie soll aber schrittweise verbessert werden. Künstliche Intelligenz (KI) plant den kürzesten Weg von der Abholstation zur jeweiligen Kundentür. Xiaomanly kann Bewegungen von Objekten wie Fußgängern und Fahrzeugen durch einen Berechnungsalgorithmus für fünf bis zehn Sekunden voraussagen und dadurch Kollisionen mit einer Genauigkeit von 99,9999 Prozent vermeiden. Dies entspricht einem hohem Automatisierungsgrad von 4 auf einer Skala von 0 bis 5. Ein Automatisierungsgrad von 5 scheint bisher unerreichbar, da besonders auf stark befahrenen Straßen die Verarbeitung einer unglaublichen Fülle an Daten notwendig wäre. Die kleinen Esel fahren allerdings für die Auftragserfüllung auf der letzten Meile relativ langsam auf Gehwegen und Randstreifen in einer kontrollierbaren Umgebung, daher ist Automatisierungsgrad 4 ausreichend. Zur Navigation nutzen sie GPS, eine Cloud Computing-Plattform, 3D Point Cloud Semantic Segmentation (PCSS) Technology und High Definition Position Technology. Die Lieferroboter erlernen dabei durch KI schrittweise ihre Umgebung. Zuvor wurden die KI-Algorithmen schon mit 10000 simulierten Szenarien trainiert, wie beispielsweise das Auftreten von Extremwetter und schlechten Sichtverhältnissen. Künftig sollen die kleinen Esel beispielsweise Gabelstapler in Produktionshallen bzw. in Logistikzentren ersetzen, medizinischen Abfall in Krankenhäusern entsorgen und Gepäck auf Flughäfen transportieren. Laut Wang Gang, Leiter des Autonomous Driving-Labors bei der Damo Academy, wird die gleiche Technologie nun für größere autonome Lieferfahrzeuge in Kooperation mit Cainiao eingesetzt. Die größeren autonomen Lkw werden schon ab 2024 Güter über längere Distanzen in kürzerer Zeit ausliefern können und dann zum normalen Straßenbild gehören. Globale Nachfrage nach Lieferrobotern steigt rasant Laut der amerikanischen Fachzeitschrift Robotics 24/7 soll der weltweite Markt für Lieferroboter von 212 Millionen US-Dollar (186 Millionen Euro) in 2021 auf 842 Millionen Euro in 2026 expandieren. Dies entspricht einer jährlichen kumulierten Wachstumsrate von 35,1 Prozent. Große Online-Händler wie Meituan, Alibaba, Amazon und JD entwickeln alle aktiv zusammen mit Technologiefirmen für autonome Systeme Lieferroboter und Drohnen. Andere internationale Firmen, die Lieferroboter entwickeln, sind Daxbot, Eliport, Postmates, Refraction AI, Tortoise und Unity Drive Innovation. (DR)
6. eCommerce Logistik- Day 09. September 2021, Wien Hybrid Event Österreichischer Handelsverband Bleiben Sie gut informiert. Sichern Sie sich Ihren Informationsvorsprung. Mehr auf www.logistik-express.com/ ecommerce-logistik-day/ Medienpartner:
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