TRANSPORT & LOGISTIK Weniger Maut für Euro VI-Lkw Seit Anfang 2015 bezahlen Euro VI-Lkw weniger Lkw-Maut, wurden Fahrerkarten billiger und im Verkehrsministerium sitzt künftig ein Logistikbeauftragter. Den Rahmen für Stögers Ankündigung der Lkw-Maut-Senkung bot die Präsentation der in vier Arbeitsgruppen geleisteten Arbeit über die Konkretisierung des österreichischen Gesamtverkehrsplans mit Fokus Güterverkehr. 100 Experten aus Theorie und Praxis haben eineinhalb Jahre lang unter der wissenschaftlichen Koordination von Universitätsprofessor Sebastian Kummer darüber nachgedacht, was im Güterverkehrsbereich unbedingt passieren muss, damit Österreich seine Rolle als attraktiver Logistik- und damit auch Wirtschaftsstandort im Herzen Europas langfristig absichern kann. Für Minister Stöger ist ganz klar: Es braucht einen Interessenausgleich zwischen allen beteiligten Akteuren und der Politik, damit es in diesem Land gelingt, die logistische Wertschöpfung nachhaltig zu stärken. ^ Verkehrsminister Alois Stöger Bildquelle: BMBVIT Verkehrsminister Alois Stöger sendet kooperative Signale an die heimische Wirtschaft! WOLFRAM SENGER-WEISS ALEXANDER KLACSKA Verkehrsminister Alois Stöger hatte vor Weihnachten ein markantes positives Signal an die Adresse der heimischen Verkehrswirtschaft gesetzt: Er kündigte an, dass ab Jahresbeginn 2015 die Lkw-Maut für Euro VI-Lkw um vier Prozent gesenkt wird, die Gebühren für die Ausstellung von Lkw-Fahrerkarten von derzeit 70 auf 45 Euro reduziert und künftig Verkehrsministerium ein Logistikbeauftragter sitzen wird, der als kompetenter Ansprechpartner für die Anliegen der gesamten Transport- und Logistikbranche fungieren wird. Wer das sein wird, steht zwar noch nicht fest, doch mit der Schaffung dieses Postens wird ein zentraler Wunsch vor allem der Speditionswirtschaft erfüllt. Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralverbandes Spedition und Logistik ist erfreut über diese Ankündigung, dass es im Ministerium künftig eine zentrale Person gibt, wohin die Branche ihre vielfältigen Anliegen tragen kann. Das war ein ausdrücklicher Wunsch des Zentralverbandes Spedition & Logistik. Die Verkehrswirtschaft ist unbestritten ein star-ker Wirtschaftsfaktor mit einem Umsatzvolumen von 30 Mrd. Euro und rund 200.000 Beschäftigten, die in nicht weniger als 14.000 einschlägigen Unternehmen einen Arbeitsplatz haben. In den erwähnten vier Arbeitsgruppen wurden nicht weniger als 119 Einzelmaßnahmen definiert, die realisiert werden sollten, damit es mit der logistischen Wertschöpfung bergauf geht. Bei der Erarbeitung des 500 Seiten starken Maßnahmenkataloges waren neben dem Verkehrsministerium als Auftraggeber für die Erarbeitung der Maßnahmen die Wirtschaftskammer Österreich, Industriellenvereinigung, Logistikum Steyr, Zentralverband Spedition & Logistik, Arbeiterkammer und Gewerkschaft vida eingebunden. Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich reagiert auf die Maut-Senkung Stögers erfreut: „Wir fühlen uns immer wohler.“ Die geleistete Arbeit in den Arbeits- gruppen und das Ergebnis könne sich sehen lassen und zeige jetzt die Marschrichtung vor, wohin die Reise gehen soll. lität statt einseitige Verkehrsverlagerung und Schluss mit einseitigen Kostenbelastungen. Der vorliegende Maßnahmenkatalog sei kein Konsenspapier, erklärte Kummer, zumal nicht alle Maßnahmen auf Konsens basieren. Bei 61 Maßnahmen gibt es Übereinstimmung zwischen allen an der Erarbeitung des Katalogs Beteiligten. Bei den restlichen 58 Maßnahmen wird man bei deren Umsetzung noch zusammenraufen müssen, war zwischen den Zeilen zu hören. 14.000 Unternehmen in ganz Österreich wurden in den eineinhalb Jahren kontaktiert und die Rücklaufquote der Antworten lag bei acht Prozent, erläuterte Kummer. Inhaltlich ging es bei den Fragen darum, die Schwächen und Stärken in der gegenwärtigen Ist-Situation auszuloten und den Handlungsbedarf von der Infrastruktur über die Verwaltung, Fiskal-Bestimmungen bis zu politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu ermitteln. (LE) INDEX Österreichs Transportbranche leide derzeit unter den stagnierenden Konjunktur, steigenden Kosten aber leider damit verbunden steigendem Entgelt für die erbrachten Dienstleistungen. Allein 13 Mio. Euro an Steuern und Gebühren spült der Verkehrsträger Straße in diesem Jahr in die staatliche Steuerkasse. Trotz steigenden Wohlbefindens fordert Klacska einen Belastungstopp für die Branche, um deren Wettbewerbsfähigkeit nicht in Gefahr zu bringen. Zu diesen Forderungen zählen beispielsweise Schluss mit der 60 km/h- Beschränkung für Lkw in der Nacht, bundesweite Koordination der Fahrverbote, 25 dm Abladetiefe für Güterschiffe auf der Donau, gleiche Rahmenbedingungen bei Infrastrukturfinanzierung und –erhaltung bei ÖBB und privaten Bahngesellschaften und Komoda- BMVIT www.bmvit.gv.at Spediteursverband www.spediteurelogistik.at WU WIEN www.wu.ac.at/itl WKO www.wko.at 26 LOGISTIK express 1|2015 LOGISTIK express 1|2015 27
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