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LE-1-2014

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

TRANSPORT Luftfracht

TRANSPORT Luftfracht Entwicklung auf Österreich Airports Das Geschäft mit der Luftfracht hat sich auf den österreichischen Flughäfen im vergangenen Jahr unterschiedlich entwickelt. REDAKTION: LOGISTIK EXPRESS Wer in Österreich von Luftfracht spricht, richtet seinen Blick zuerst auf den Wiener Flughafen Schwechat. Um genau 1,6 Prozent auf 256.000 Tonnen hat dieses Geschäft auf dem Airport der österreichischen Bundeshauptstadt im Vorjahr zugelegt. „Das schwierige Marktumfeld in der Luftfahrt 2013 war auch bei uns spürbar“, kommentiert Flughafen-Vorstand Julian Jäger rückblickend das Ergebnis. Dennoch ist es dem Airport gelungen, bei Air Cargo Terrain zurückzugewinnen, das 2012 verlorengegangen ist. Gleich drei Airlines haben 2013 Nurfrachterflüge nach Wien begonnen, Etihad, Turkish Cargo und Cargolux nahmen VIE in ihr Routing. Außerdem haben Korean Air und Asiana Cargo ihre wöchentlichen Frequenzen um zwei Flüge auf 12 bzw. acht Flüge pro Woche erhöht. Cargolux fliegt einmal wöchentlich die Route Hongkong-Wien- Luxemburg, für VIE ist der Stopp der erste Liniendienst mit einer Boeing B747-800F. In diesem Jahr wird das Areal südlich des Luft- frachtzentrums umgestaltet, und es werden neue Parkpositionen sowie neue Frachtvorhalteflächen eingerichtet. Damit wird das Handling zwischen Luftfrachtzentrum und Flugzeugen operativ und zeitlich optimiert, erklärt Airport Sprecher Clemens Schleinzer. Der Linzer Flughafen Hörsching verzeichnete im vergangenen Jahr eine kaum nennenswerte Fracht-Steigerung (+ 0,03 %). Mit rund 43.000 Tonnen hielt man das Niveau des Vorjahres, zieht Ingo Hagedorn, Marketing-Chef des Flughafens, Bilanz. Bemerkenswert für Linz ist, dass hier geflogene Fracht um 15 Prozent zulegte, während die Road Feeder Service um vier Prozent zurückfielen. Die verschärften Sicherheitskontrollen bei der Abfertigung von Luftfracht kosten Geld und Zeit: Pro Monat wurden in Linz bis zu 10.000 Air-Cargo-Sendungen kontrolliert. Hagedorn bringen diese Zahlen nicht aus der Fassung: „Wir haben im Jahr 2012 weniger Volumen abgefertigt als 2013, für 2014 rechnen wir mit einem stärkeren Wachstum als im Vorjahr.“ Linz hat sich zu einem Regionalflughafen gemausert, den die Airlines mit Vorliebe für den lokalen Umschlag bzw. für Transshipment- Transporte nutzen. Im operativen Bereich will man einen weiteren Nurfrachter-Service nach Linz bekommen und das frachtseitige ad-hoc-Geschäft noch stärker ausbauen. Details werden noch nicht genannt. Linz hat zwei große Konkurrenten auf beiden Seiten, nämlich München und Wien. Flughafen Thalerhof begeht 100-Jahre-Jubiläum Rekordverdächtig positiv entwickelt hat sich die Luftfracht auch auf dem Flughafen Graz Thalerhof (GRZ), der in diesem Jahr sein 100jähriges Bestehen feiert. Der Airport verzeichnete im Vorjahr ein Cargo-Plus von beinahe elf Prozent auf 11.281 Tonnen, das zweitbeste Umschlagsergebnis in der Geschichte des Flughafens, freut sich Geschäftsführer Gerhard Widmann. Den Grund für den gewaltigen Zuwachs sieht man in der Trendwende und der positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Für 2014 gibt sich Widmann zuversichtlich: „In der Luftfracht spiegelt sich die wirtschaftliche Entwicklung wider.“ Zweistellig zugelegt hat im Vorjahr Air Cargo auf dem Airport Salzburg-W. A. Mozart. 9.192 Tonnen Fracht wurden umgeschlagen und bewirkten in Summe ein Plus von 13 Prozent. Allerdings: Die geflogene Fracht fiel um 15 Prozent auf 182 Tonnen zurück. Dieses Minus wurde durch die Road Feeder Services kompensiert, die um 14 Prozent zugelegt haben. Der Grund für den Rückgang bei der geflogenen Fracht: Die auffällig weniger gewordenen Abfertigungen für Integrators und Airlines über den Airport Salzburg. „Für uns war 2013 kein einfaches Jahr“, sagt Flughafensprecher Alexander Klaus. Zwar vermelden die Airlines steigendes Cargo-Volumen, doch ein Airport wie Salzburg profitiert davon (noch) nicht. 2013 wurde ein neues Logistikgebäude samt entsprechenden Büros in Betrieb genommen. Über den Innsbrucker Flughafen wurden im Vorjahr rund 2.156 Tonnen Fracht umgeschlagen, was ein deutliches Minus von 37 Prozent gegenüber 2012 bedeutet. Markant um 39 Prozent gefallen sind die Road Feeder Services, bei der geflogenen Fracht lag das Minus bei vergleichsweise moderaten 13 Prozent. Innsbruck hat Volumen verloren und spürt beispielsweise den Verlust von Presse-Produkten vom Flughafen Wien, erklärt Flugplatzbetriebsleiter Marco Pernetta die Situation. Er wird Anfang April als neuer Flughafenchef die Verantwortung über den Airport übernehmen. (LE) 32 LOGISTIK express Ausgabe 1/2014 www.logistik-express.com

TRANSPORT Politik bremst Transportgewerbe Fahrer werden ist nicht schwer, (LKW-)Fahrer sein dagegen sehr! Denn unzählige Vorgaben wie Tempolimits, Fahrverbote, Mauterhöhungen und Konkurrenz aus dem Ausland machen den heimischen Transporteuren das Leben schwer. Mit welchen Problemen die Branche zu kämpfen hat, wurde bei der Jahrestagung der WKOÖ-Fachgruppe bei MAN in Steyr deutlich. REDAKTION: LOGISTIK EXPRESS Wie die Situation im heimischen Transportgewerbe aussieht, fasste Fachgruppenobmann Franz Danninger zusammen: „Das oberösterreichische Transportgewerbe mit rund 1.000 konzessionierten Betrieben und zusätzlich fast 900 Kleintransporteuren im Paket- und Expressdienst bietet etwa 22.000 Menschen einen Arbeitsplatz. Marktschwankungen in immer kürzeren Zeitabständen machen dabei die Planbarkeit des Geschäfts für Transporteure zusehends schwieriger, die stetig steigende Kostenentwicklung durch Steuern, Abgaben sowie Restriktionen und Fahrverbote sind Gründe für eine insgesamt eher zurückhaltende Konjunkturerwartung der Branche.“ Individuell und regional Viele Potenziale werden einfach nicht genutzt. „Insgesamt steigen die Transportvolumen in Europa, aber wo findet dieses Wachstum statt?“, so die kritische Frage von Danninger. „Das Transportgewerbe verzeichnete im letzten Jahr einen Rückgang von 3,1 Prozent. Jedes zweite Fahrzeug im grenzüberschreitenden Verkehr ist inzwischen im Ausland angemeldet, was sich in den Kilometerzahlen heimischer Fahrzeuge auf Österreichs Autobahnen widerspiegelt. So hat der Anteil ausländischer Fahrzeuge die 50 Prozent-Marke bereits überschritten. Das Match auf den internationalen Märkten wird für die heimischen Transporteure immer komplizierter, daher müssen wir unsere Chancen auf den Inlandsmärkten noch gezielter nützen“, verweist Danninger auf eine aktuelle Studie der WU Wien zum Thema Fuhrparkeffizienz. Nach dieser Studie wird immer noch fast die Hälfte der produzierten Güter von Produzenten, der Industrie und dem Handel mit eigenen Werkverkehren transportiert. Ein Drittel dieser Betriebe zeigt aber durchaus Bereitschaft zum Outsourcing ihrer Transporte, um die Effizienz zu steigern und sich auf eigene Kernaufgaben beschränken zu können. „Diesem Segment müssen wir noch gezielter individuelle Qualitätslösungen anbieten und hier die Chance nutzen, unsere Transportmarktanteile nachhaltig zu sichern“, betont Danninger und spricht damit das Potenzial im guten wirtschaftlichen Umfeld in Oberösterreich mit einer starken produzierenden Wirtschaft und hohem Exportanteil an. Maßvolle Rahmenbedingungen „Mit österreichweit über 150 regionalen Fahrverboten wird die Branche in der täglichen Arbeit auf eine harte Probe gestellt. Wir dürfen keine Situation wie in der Steiermark oder gar in Tirol bekommen, wo kürzlich mit der Begründung Immissionsschutz weitere Fahrverbote erlassen wurden. Diese treffen vor allem den regionalen Versorgungsverkehr hart“, appelliert Danninger an die verantwortliche Politik in Oberösterreich, weiterhin Augenmaß zu bewahren. „Das aktuell verhängte Lkw-Überholverbot auf drei- oder mehrspurigen Autobahnen, das mit den Gefahren durch den Geschwindigkeitsunterschied zwischen Pkw und Lkw begründet wird, haben wir akzeptiert. Aus dem selben Grund müsste aber auch das immer noch geltende Tempolimit von 60 km/h für Lkw in der Nacht auf Autobahnen endlich gestrichen werden, zumal moderne Lkw inzwischen optimierte Emissionswerte bei einer Geschwindigkeit von etwa 80 km/h aufweisen“, fordert Danninger Konsequenz der Verkehrsministerin in diesem Punkt ein. Untragbare Erhöhung der Mauttarife 2014 Die Hauptursache für die schwierige Wettbewerbssituation auf dem europäischen Markt liegt für Danninger aber vor allem in den hohen Steuern und Abgaben. „Österreich ist der teuerste Transportstandort in der gesamten EU. Trotzdem legte die Verkehrsministerin kürzlich eine Mauttarifverordnung vor, die für 2014 Lkw-Mauterhöhungen in allen Fahrzeugklassen zwischen 8 und 9 Prozent vorsieht. Und das obwohl die ASFINAG im letzten Jahr 472 Millionen Euro Überschuss machte und 100 Millionen Euro Dividende an den Bund bezahlen konnte. Die Lkw-Maut wurde 2003 mit dem klaren Versprechen eingeführt, aus den Erlösen Errichtung und Erhalt von Verkehrsinfrastruktur zu finanzieren. Dieses Versprechen wird eiskalt gebrochen“, sagt Danninger. Dass die für 2014 geplanten Mauttarife für die emissionsärmsten Fahrzeuge (Euro6) dazu noch stärkere Erhöhungen als für emissionsreichere Fahrzeugklassen vorsehen, ist für den Obmann ein Schlag ins Gesicht aller Fahrzeughalter, die im Interesse einer umweltverträglichen Mobilitätsentwicklung gewaltige Summen in neue, schadstoffarme Fahrzeuge investieren. LKW „Friends on the road“ Auch die Transportbranche wird vom Fachkräftemangel erfasst, der Branche gehen die Lenker aus. Das Tätigkeitsfeld des Lenkers hat sich durch Spezialkompetenzen in den Bereichen Ladungssicherung, über Bordcomputer steuerbare Transportorganisation und Logistik weit über das bloße Lenken hinaus entwickelt. Mit der Marke „LKW Friends on the road“ vertieft die Branche die Kommunikation über Funktion und Nutzen des Lkw in Richtung Öffentlichkeit. „Wir wollen die Menschen über den Nutzen unserer Arbeit informieren und durch aktiven Kontakt bei unseren Road-Shows Vorbehalte und Ängste abbauen, denn wir bringen, was Sie täglich brauchen“, bringt Danninger die Nutzenbotschaft der Transportbranche auf den Punkt. (LE) www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 1/2014 33

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