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LE-1-2014

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

TRANSPORT Kommt die

TRANSPORT Kommt die Breitspurbahn bis nach Österreich? Russland macht sich für den Bau einer neuen Breitspur-Bahnstrecke von der Ostslowakei bis Wien stark. In den nächsten Monaten starten die Arbeiten für eine Machbarkeitsstudie zu diesem Projekt. REDAKTION: LOGISTIK EXPRESS Bis Ende 2015 soll sie vorliegen, die aussagekräftige Machbarkeitsstudie für das große Breitspurbahn- Projekt von der Ostslowakei in den Großraum Wien. In dieser Machbarkeitsstudie sollen der optimale Trassenverlauf für eine neue Bahntrasse mit Spurweite 1.520 mm (russische Breitspur) in der Slowakei und in Österreich sowie die Lage des Terminals in Österreich herausgearbeitet werden. Es ist vor allem Russland, das sich für den Bau dieser Strecke stark macht. Die Fäden für die Koordination dieses Projekts laufen bei der in Wien ansässigen Breitspur Planungsgesellschaft mbH zusammen. Die ÖBB sind bei diesen jetzt anlaufenden Arbeiten aktiv involviert und konzentrieren sich auf objektivierbare Kriterien wie Kosten, Bestandsnetz, Umweltfragen, wirtschaftliche Wirksamkeit, Trassenfestlegung in der Slowakei, Betriebsführung etc. Die Frage ist freilich, inwieweit der neue ÖBB-Güterterminal Inzersdorf in die Projektbewertung einbezogen wird. Seitens der ÖBB hört man dazu ein „Jein“ als Antwort. „Inzersdorf wird insofern in das Projekt einbezogen, als in der nächsten Projektphase die Wirkungen und Kapazitäten im Bestandsnetz der ÖBB vertieft untersucht werden“, erklärt ÖBB- Sprecher Michael Braun. Große Hoffnungen Vor allem bei den Produktionskonzepten, wie beispielsweise der Weiterführung des Verkehrs vom Endterminal zu Destinationen im CEE-Raum, soll Inzersdorf eine bedeutende Rolle spielen. Aber: „Für eine direkte Verknüpfung als Endterminal zum Umschlag von Containern zwischen Breit- und Normalspur ist der Terminal Inzersdorf aus Technik- und Kapazitätsgründen nicht vorgesehen“, stellen die ÖBB klar. Die Erwartungen der ÖBB an dieses Projekt sind groß, zumal der mögliche Standort des Endterminals in der Twin-City-Region im Schnittpunkt von drei TEN-T-Korridoren (TEN17, TEN22, TEN23) liegt. Volkswirtschaftliche Dimensionen Die ÖBB wittern die Chance für eine zentrale Drehscheibe für eurasische Landverkehre, wovon die ÖBB als Unternehmen, aber auch die österreichische Infrastruktur profitieren sollen. Braun: „Die Russische Staatsbahn wird langfristig als strategischer Partner gesehen“, mit dem Projekt würden beide Bahnen enger zusammenrücken. Die volkswirtschaftlichen Erwartungen spielen bei diesem Projekt auch eine Rolle: Wird das Projekt realisiert, würden dadurch 3.000 Arbeitsplätze geschaffen und eine jährliche volkswirtschaftliche Wertschöpfung von 120 Millionen Euro generiert. Diese Zahlen stammen von Universitätsprofessor Manfred Gronalt von der Universität für Bodenkultur und der h2 projekt.beratung in Wien. Aus Sicht von Gronalt sollte der Endterminal der Breitspurbahn unbedingt im Großraum Wien sein, weil dies dem Logistikstandort Österreich sehr zuträglich wäre. Würde die Strecke in der Slowakei enden, „hätte Österreich nur mehr Transitverkehr und keine Wertschöpfung“, so Gronalt. Nicht zu vergessen sind bei dem Projekt, dass weitere Arbeitsplätze während der Bauphase und Auftragsimpulse für die heimische Bahnindustrie gesichert werden. Die Weiterleitung der aus Asien kommenden Container via Wien in andere europäische Länder sollte auf der Schiene passieren und so den österreichischen verkehrspolitischen Intentionen nach Verlagerung auf die Schiene entgegenkommen. Berechnungen zufolge könnte das transportierte Gütervolumen im Bestcase-Szenario bis 2050 zwischen Košice und Bratislava auf 24 Millionen Tonnen Güter pro Jahr steigen. In der Verlängerung von Bratislava nach Wien wird mit 22 Millionen Tonnen pro Jahr kalkuliert. Optimistische Prognosen In einer Pre-Feasibility-Analyse zu diesem Projekt wird für den Raum Wien bis zum Jahr 2050 ein Warenumschlagsszenario von 22 Millionen Tonnen prognostiziert. Für die Region Bratislava liegt diese Prognose bei rund 2 Millionen Tonnen. Rund 400 Kilometer wäre die neue 1.520-mm-Strecke lang, auf der eines Tages Züge mit Gewichten von knapp mehr als 2.000 Tonnen 90 km/h schnell fahren sollen. Bis Košice gibt es bereits eine russische Breitspurstrecke, auf der Züge mit maximal 60 km/h fahren können. Bei der Finanzierung wurde in der Pre-Feasibility-Studie davon ausgegangen, dass die Strecke am besten mit öffentlichem Geld bezahlt werden sollte, weil das die finanztechnisch bessere Variante wäre. Vom Inhalt der Machbarkeitsstudie wird es abhängen, welche weiteren politischen Entscheidungen zu diesem Projekt getroffen werden. Sollte diese neue Bahntrasse tatsächlich gebaut werden, könnten ab dem Jahr 2028 die ersten Züge auf der neuen Route unterwegs sein. (LE) 30 LOGISTIK express Ausgabe 1/2014 www.logistik-express.com

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