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LE-1-2011

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TRANSPORT LOGISTIK Auf

TRANSPORT LOGISTIK Auf alle Fälle sicher ans Ziel Beim Transport schwieriger Güter ist das Thema Transportsicherheit oft eine besondere Herausforderung. Die langjährigen Partner DHL und TenCate haben sich dieser gestellt und mit Hilfe ausführlicher Tests unter der Aufsicht der ÖAMTC Fahrerakademie die Transport- und Fahrsicherheit der eingesetzten Fahrzeuge überprüft – und zwar zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten. Redaktion: ANGELIKA THALER TenCate ist seit gut 30 Jahren Weltmarktführer im Bereich der Geokunststoffe, beispielsweise Folien für den Straßenunterbau. Im Chemiepark Linz sitzt die TenCate Geosynthetics Austria GmbH, eine von drei Produktionsstätten in Europa. Seit 1994 besteht eine enge Kooperation mit DHL, direkt am Standort sorgen zwei DHL-Mitarbeiter für den reibungslosen Versandablauf. Dabei wird eine kontinuierlich steigende Anzahl von Aufträgen pro Jahr abgewickelt, der Export erfolgt in nahezu alle europäischen Länder. Das Besondere: bei der verschickten Ware handelt es sich um in Schutzfolie verpackte Geotextilien in Rollenform unterschiedlicher Länge mit einem Durchmesser bis knapp unter einem Meter. Daher stellen sich aufgrund der äußeren Beschaffenheit spezielle Anforderungen an die Ladungssicherung. Ausgangssituation Josef Haslhofer, Abteilungsleiter Spezialgeschäfte, arbeitet seit 1994 für DHL und sitzt an der DHL Freight Außenstelle TenCate in Linz: „Da wir einige Fahrzeugkontrollen hatten, beschlossen wir, in einem Realtest unsere übliche Ladungssicherung einem Test zu unterziehen, um sicherzustellen, dass diese tatsächlich ausreicht. Daher sind wir in dieser Sache an den ÖAMTC herangetreten.“ Dynamischer Fahrtest Stellvertretend für den Fuhrpark kam bei dem Test ein Renault Magnum mit einem 3-Achs Tautliner Standardauflieger mit Holz-Seitenbrettern von Schwarzmüller zum Einsatz. Als Sicherungsmaterial dienten gebrauchte Gurte, der Gesamtzustand des Lastzuges war ok mit normalen Gebrauchsspuren. Als Messund Aufnahmegerät diente ein auf dem Auflieger montiertes P-Drivesystem. „Der Test fand direkt auf dem Werksgelände statt, wo wir sämtliche Materialien und vor allem die Ladegüter zur Verfügung hatten“, erklärt Haslhofer. Die Durchführung übernahm die cargo safetytec og im Auftrag des ÖAMTC auf Basis der EN 12642 (2006). Bei allen Versuchsaufbauten wurden Vollbremsungen bei 15, 23 und 36 km/h Fahrtgeschwindigkeit durchgeführt um zu sehen, ob die Ladung Josef Haslhofer Abteilungsleiter Spezialgeschäfte DHL Freight Außenstelle TenCate verrutscht oder ob die bisherige Vorgehensweise bei der Sicherung ausreicht. „Da die Verzögerung beim Bremsen immer gleich ist, war die Höchstgeschwindigkeit ausreichend“, erläutert Haslhofer. Die Rollenstapel wurden an der Stirnwand, mittig und auch an der Rückwand positioniert, quer oder längs verladen und unterschiedlich verzurrt, um möglichst alle Eventualitäten durchzuprobieren. „Insgesamt hat der Praxistest einen Tag gedauert, da man ja für die zwischendurch nötige Be- und Entladung auch jeweils eine Stunde einkalkulieren muss. Hinzu kam noch die etwa 3tägige Theorieschulung für die Fahrer von DHL und die Verlademannschaft von TenCate“, nennt Norbert Brandmair, Niederlassungsleiter DHL Freight Wels/Salzburg/ Innsbruck, Details. Tolles Ergebnis Weder bei Kurvenfahrten noch bei den Bremsungen ergaben sich nennenswerte Verschiebungen. Selbst bei der Querverladung, wo die seitlichen Bretter deutlich erkennbar ausgebeult waren, nahm die Ausbeulung nach zwei Kurvenfahrten um weniger als 10 cm zu. Doch obwohl sich dadurch kein Sicherheitsrisiko ergibt, ist die Gefahr, bei Kontrollen angehalten zu werden, durch diese offensichtliche Ausbeulung sehr hoch und kann im schlimmsten Fall zu einem verpflichtenden Abstellen des Fahrzeuges führen. Der Test hat aber jedenfalls gezeigt, dass bei Einhaltung bestimmter Punkte hinsichtlich des Fahrzeuges und der Beladungsart kein Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr besteht. Voraussetzung ist – und davon muss sich der Fahrer vor der Beladung überzeugen – dass die Aufbauteile keinerlei Beschädigungen (Risse, starke Verformungen, fehlende oder beschädigte Seitenlatten, fehlende Planenverschlüsse usw.) aufweisen und die Seitenlatten richtig eingelegt sind. Zudem ist es unabdingbar, dass die zur Bündelung der Rungenpaare verwendeten Zurrgurte über einen Kantenschutz verfügen. Fazit „Wir sind froh, dass der Test ein so positives Ergebnis zeigte“, freut sich Brandmair, „jeder Fahrer bekommt eine Kopie des Zertifikats mit, die er dann im Kontrollfall vorweisen kann.“ Die Kosten für diesen Test trugen DHL und TenCate gemeinsam, ein Zeichen der gewachsenen Partnerschaft, die sich durch dieses gemeinsame Projekt noch weiter vertiefte. (AT) 28 LOGISTIK express 1|2011 www.logistik-express.com

TRANSPORT LOGISTIK Kriminelle entdecken Internet-Frachtbörsen Frachtanbieter wähnen sich auf virtuellen Frachtbörsen in einem vermeintlich geschützten Anbieter-Nachfragerforum. Hinter seriös auftretenden Frächtern kann sich auch ein Betrüger verbergen, wie aktuelle Schadensfälle zeigen, die bei Lutz Assekuranz auf dem Tisch gelandet sind. Redaktion: Markus Trostmann Wer Fracht auf Internet-Frachtbörsen vergibt, sollte sich den potenziellen Auftragnehmer des Transports sehr genau anschauen. Es mehren sich Vorfälle, dass sich hinter einem vermeintlich seriösen Unternehmen mit klingendem Namen ein Betrüger verbirgt. Beim Wiener Versicherungsmakler Lutz Assekuranz sind im Vorjahr Schadensfälle auf den Tisch gekommen, deren Hintergrund aufhorchen lässt und zur Vorsicht mahnt. Ein österreichischer Verlader stellte seine Fracht ins Netz, ein Interessent meldete sich, bot einen akzeptablen Preis und bekam den Auftrag, weil er auf der Frachtbörse einen soliden Eindruck hinterließ. Der gute Eindruck erwies sich jedoch als fataler Irrtum. Die Ladung wurde abgeholt und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Schaden: „Elektronikartikel im Wert von mehreren hunderttausend Euro“, weiß Herbert Hasenhütl, Versicherungsexperte bei Lutz Assekuranz. Und das sei kein Einzelfall, ergänzt Lutz-Geschäftsführer Karl Jungmann und rät den Auftraggebern dringend, mehr Sorgfalt walten zu lassen, um Schäden durch Gutgläubigkeit zu vermeiden. Kriminelle kaufen offenbar eingeführte österreichische Firmen auf und treten auf den Frachtbörsen unter bekannten Namen auf. Einloggen mit falschen Firmendaten nimmt als kriminelles Delikt zu. Daher sollten vor Auftragsvergabe auf einer Frachtenbörse Gewerbeberechtigung und Versicherungsbestätigung des Anbieters eingeholt und die Fax-Nummer, über die kommuniziert wird, gecheckt und andere Details mehr kritisch hinterfragt werden. Jungmann: „Oft werden E-Mail-Adressen von anonymen Freemail-Anbietern genutzt, bei denen besondere Vorsicht geboten ist.“ Mit dem Absender der Ware sollte vereinbart werden, genau die avisierten Kfz-Kennzeichen zu überprüfen (möglicherweise gefälscht) und Führerschein und Reisepass des Fahrers zu kopieren. Es ist wie bei einem Einbruch in ein Haus: „Je besser das Haus durch Alarmanlagen, Hunde etc. gesichert erscheint, umso eher werden Kriminelle davon ablassen und sich eine leichtere Beute suchen“, bringt es Otmar J. Tuma, Geschäftsführer von Lutz auf den Punkt. Versichern beruhigt, allerdings nur dann, wenn die Deckungssummen passen und der CMR-Versicherungsschutz maßgeschneidert auf den LKW und die Ladung zugeschnitten ist, wie Tuma ausdrücklich betont. Ist die Deckungssumme zu gering, muss der Frächter im Worst-Case-Szenario in einem Schadensfall den Betrag zwischen Deckungssumme und tatsächlicher Schadenssumme aus eigener Tasche bezahlen. Was sehr teuer werden kann. Für alle Beteiligten in der Transportkette, zumal die Sorgfaltspflicht im Fall weitergegebener Aufträge jeden in der Kette gleichermaßen trifft, wird im Fall des Falles die Haftung schlagend. Im Bereich der CMR-Haftung kann es für ein Unternehmen existenzbedrohend werden, wenn etwa nicht die unlimitierte Haftung gem. Art. 29 CMR für grobes Verschulden mitversichert ist. Tuma: „Viele Spediteure glauben, dass sie nach dem Speditionsrecht haften, doch in vielen Fällen wird dann meist das wesentlich strengere Frachtrecht nach CMR oder anderen zwingenden Normen schlagend.“ Jungmann präzisiert den markanten Unterschied: „Organisiert der Spediteur im eigenen Namen und für fremde Rechnung einen Transport, ohne dabei selbst Hand anzulegen – schließt er also einen reinen Speditionsvertrag ab – , dann gilt die Haftung nach den AÖSp. Sobald er aber entweder einen originären Frachtvertrag abschließt oder als Fixkosten- oder Sammelladungsspediteur oder im Selbsteintritt aktiv wird, gilt im Schadensfall das viel strengere Frachtrecht.“ (MT) ...Gut gelagert ! Regale · Behälter · Zubehör Vom Behälter bis zum Hochregal – Planung bis Inbetriebnahme direkt vom Hersteller! BITO Lagertechnik Austria GmbH Lunzerstraße 64 4031 Linz, Austria Wir stellen aus: Halle 13, Stand A18 Tel.: +43(0)732 60 23 62-0 innovative LAGERLÖSUNGEN www.bito.at www.logistik-express.com LOGISTIK express 1|2011 29 Image_70x297_Amazone_AT.indd 1 28.02.11 16:14

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