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LE-1-2011

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IM FOKUS Swisslog

IM FOKUS Swisslog stärkt Präsenz in Österreich Die Schweizer Intralogistik-Gruppe Swisslog und die österreichische Heron Gruppe haben Anfang des Jahres ein Gemeinschaftsunternehmen zur Entwicklung und Produktion von Transportrobotern gegründet. Damit baut Swisslog ihre Produktionsbasis im wettbewerbsintensiven österreichischen Markt weiter aus. Redaktion: Ursula Schmeling Der weltweit tätige Intralogistik- Spezialist Swisslog ist in den vergangenen Jahren vor allem in Asien und Nordamerika stark gewachsen. Doch der deutschsprachige Raum zählt weiterhin zu den Kernmärkten der Unternehmung. „Obwohl es sich um einen reiferen Markt handelt, haben wir hier in jüngerer Vergangenheit mehrere interessante Projekte realisiert, z.B. für dm-drogerie markt in Weilerswist bei Köln, Amag, den größten Automobilimporteur der Schweiz, und Denner, eine der führenden Schweizer Einzelhandelsketten,“ erläutert Remo Brunschwiler, CEO. Swisslog ist seit über zwanzig Jahren im österreichischen Markt erfolgreich tätig, seit bald zwei Jahren mit einer eigenen Niederlassung in Sipbachzell bei Wels. Für die Division Healthcare Solutions erfolgt die Marktbearbeitung in Österreich mehrheitlich durch einen lokalen Vertreter, die Firma Belfor. Im April 2009 hat Swisslog das österreichische Ingenieurunternehmen Evomatic in Sipbachzell übernommen. Dort wird das Leichtgut- Regalbediengerät Tornado produziert. Kürzlich gründete das Unternehmen zusammen mit der Heron Gruppe die Firma Servus Intralogistik, an der sie mit 3,5 Mio. EUR am Kapital beteiligt ist (25,1 % der Aktien). „Der von Servus Intralogistik produzierte Transportroboter SmartCarrier ergänzt in idealer Weise unser Portfolio von Leichtguttechnologien. Wir können jetzt neuartige Gesamtsysteme für hochdynamische Pufferlager und moderne Anbindungen an Kommissionierstationen anbieten. Der SmartCarrier eignet sich insbesondere für Lager mit hohen Durchsatzleistungen für Kartons, Behälter und Tablare“. Zu den Vorzeigeprojekten in Österreich gehört eine vor rund zehn Jahren im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) in Wien installierte Rohrpostanlage. Inzwischen wurde die 3. Ausbaustufe realisiert. Bereits 1995 baute Swisslog ein Verteilzentrum für Billa in Wien (heute zu Rewe gehörend), das damals das größte Logistikzentrum für das Nahrungsmittel-Trockensortiment in Europa war, u.a. mit einem Hochregallager für 22.000 Paletten mit 10 Regalbediengeräten. Hervorheben möchte Brunschwiler auch das Hochregallager für Beleuchtungskörper, das Mitte der 1990er Jahre für Zumtobel in Dornbirn realisiert und 2008/09 modernisiert wurde. Für die Immuno (später von Baxter übernommen) baute Swisslog 1989 ein Hochregallager zur Distribution von medizinischen Produkten wie Infusionslösungen, Produkte für Schmerz- und Renal- Therapie, Narkosemittel sowie Impfstoffe und modernisierte es 2006-08. Für die Firma Blum wurde 2001 ein Warenlager in Österreich und 2009 ein Projekt in Australien realisiert. „Auf Wunsch werden alle Kunden nach der Realisierung eines Initialprojektes nahtlos und umsichtig durch den Customer Support von Swisslog weiter betreut. Daraus ergeben sich häufig interessante Anschlussaufträge“, ergänzt Brunschwiler. Das größte Potenzial im österreichischen Markt liegt für Swisslog seiner Ansicht nach im Einzelhandels- und Pharmasegment. Aus diesen kommen bereits die meisten bestehenden Kunden. Im deutschsprachigen Raum insgesamt setzt Brunschwiler seine Hoffnungen auf Leichtgutlogistiklösungen. „Mit unserem breiten Lösungsportfolio – dem Regalbediengerät Tornado, dem Fördersystem QuickMove und der Behälterlösung AutoStore – sind wir hier bestens aufgestellt. Dazu kommt jetzt der Transportroboter SmartCarrier, den Servus Intralogistik in Dornbirn entwickeln und produzieren wird. Wir erhoffen uns damit auch Impulse für den österreichischen Markt.“ Österreich ist für Swisslog ein sehr kompetitiver Markt, da das Land über renommierte Intralogistikanbieter verfügt. „Eine Swisslog- Lösung muss in der Regel klar besser sein, damit wir die einheimische Konkurrenz schlagen können“, erklärt Brunschwiler. Zwischen dem österreichischen und Schweizer Markt sieht er allerdings nur kleine Unterschiede. Das Geschäftsgebaren sei insgesamt sehr Remo Brunschwiler CEO Swisslog AG ähnlich, vor allem in Vorarlberg. Da spüre man die Nähe zur Schweiz besonders. Der Umgang sei in Österreich manchmal etwas formeller, aber in der Sache habe er seine Geschäftspartner als pragmatisch und kreativ kennengelernt. In arbeitsrechtlicher Hinsicht sei die Ähnlichkeit zu Deutschland größer als zur Schweiz. Den markantesten Unterschied macht Brunschwiler im Bekanntheitsgrad aus. „Als Schweizer Unternehmen mit einer über 100jährigen Geschichte sind wir in unserem Heimmarkt natürlich bekannter als in Deutschland oder Österreich.“ Lagerlogistik, ein spätzyklisches Geschäft Brunschwiler blickt vorsichtig optimistisch ins neue Jahr, nachdem verschiedene Konjunkturindikatoren wieder nach oben zeigen. Konkretes gibt das Unternehmen jedoch erst am 8. März anlässlich der Publikation des Jahresabschlusses 2010 und des Ausblicks für 2011 bekannt. Mit schnellen Resultaten ist in diesem Geschäft sowieso nicht zu rechnen. Von der Geschäftsanbahnung bis zur Vertragsunterzeichnung und dann bis zur Übergabe des Projekts kann es 12 bis 24 Monate, mit der Bauphase bei Großprojekten insgesamt aber auch zwei bis drei Jahre dauern, je nach Komplexität des Auftrags. Entscheidend für die Auftragsvergabe sind nebst den Kosten die Designkompetenz und Referenzen. „Dabei achten Kunden vermehrt nicht nur auf die Erstellungskosten, sondern auf die Gesamtkosten einer Anlage über deren ganze Lebensdauer, also inklusive der Wartungskosten, des Energieverbrauchs, Modernisierungsbedarf usw. Der Begriff total cost of ownership gibt diese Sichtweise passend wieder“, erläutert Brunschwiler abschließend. (US) 24 LOGISTIK express 1|2011 www.logistik-express.com

IM FOKUS Navigieren wie mit dem PKW Auf der CeMAT 2011 präsentiert sich Jungheinrich nicht nur mit neuen und weiterentwickelten Staplerbaureihen, sondern vor allem mit seinem gesamten Know-how in der Intralogistik. Redaktion: KARIN WALTER FOTO: jungheinrich Intelligente Stapler, die imstande sind, miteinander zu kommunizieren und ihre Fahrzeugdaten untereinander auszutauschen, gelten in der Branche gemeinhin noch als Zukunftsvision. Staplerterminals, die mit so viel Intelligenz ausgestattet sind, dass sie den Staplerfahrer selbst in Breitganglagern immer auf dem kürzesten oder schnellsten Weg zum Zielpunkt navigieren, präsentiert der Hamburger Staplerhersteller Jungheinrich hingegen schon auf der diesjährigen Intralogistik-Leitmesse CeMAT – und zwar als Weltneuheit. Im Vergleich zur Fahrzeugortung im Schmalgang, die der Hamburger Staplerhersteller schon vor zwei Jahren erfolgreich auf den Markt gebracht hat, unterscheidet sich Navigation im Breitgang in einem signifikanten Punkt: Die Standortbestimmung des Staplers funktioniert hier nicht mehr über RFID- Transponder, sondern über ein optisches Ortungssystem mit 2D-Barcodes an der Decke und Barcode Readern, die auf dem Dach jedes einzelnen Staplers angebracht werden müssen. „Der Grund hierfür liegt darin, dass die Fahrzeuge im Breitgang frei verfahrbar sind, und nicht wie im Schmalgang geführt werden“, verdeutlicht Dr. Kai Beckhaus, Leiter des Jungheinrich-Unternehmensbereiches Prozesslösungen den Unterschied. Am Beispiel der Schubmaststapler-Baureihe ETV werden die Techniker von Jungheinrich auf der Branchenleitmesse in Hannover den Beweis antreten, dass die neue Staplernavigation nicht nur in der optischen Darstellung, sondern auch in der Funktionsweise einem Kai Beckhaus Leiter Prozesslösungen Jungheinrich AG herkömmlichen PKW-Navigationsgerät sehr ähnlich ist. Biegt der Fahrer zum Beispiel falsch ab, wird er zunächst einmal darauf hingewiesen. Behält er den ungünstigen Fahrweg bei, wird die Route neu berechnet. „Ziel ist es, den Gabelstapler auf dem kürzesten, oder dem schnellsten Weg zu seinem vordefinierten Bestimmungsort zu führen“, erklärt Beckhaus und nennt einen weiteren Vorteil: „Die Funktion Fahrzeugortung sorgt für eine permanente Standortbestimmung des Gabelstaplers. Eine parallele Rückmeldung der Ortungsinformationen an das Lagerverwaltungssystem beziehungsweise an ein Staplerleitsystem dient somit der optimalen Steuerung der gesamten Fahrzeugflotte.“ Auch was die Prozesssicherheit und den Arbeitskomfort für den Staplerfahrer anbelangt, hat die neue Lagernavigationstechnik einiges zu bieten: Sobald der Fahrer an der vorgegebenen Position im Regalgang angekommen ist und den Hubimpuls auslöst, ermöglicht die Funktion Hubhöhenvorwahl das automatische Ausfahren des Hubgerüstes bis zum vom Lagerverwaltungssystem vorgegebenen Palettenplatz. Darüber hinaus verfügt das System über ein weiteres wichtiges Feature: Es ist so konzipiert, dass ein zusätzliches Scannen oder Bestätigen des Lagerplatzes künftig nicht mehr erforderlich sein wird. Vollständig fahrerlos Einen weiteren Meilenstein in der vollautomatischen Abwicklung von Lagerprozessen bis zu einer Hubhöhe von zwei Metern präsentiert Jungheinrich in Hannover mit dem so genannten „Auto Pallet Mover (APM)“. Dabei handelt es sich um ein komplett eigenständig fahrendes Flurförderzeug, das sich für die Abwicklung regelmäßiger Transportaufgaben zwischen dem Warenein- bzw. -ausgang, oder zwischen der Produktion und einem vordefinierten Übergabeplatz am Regal eignet. „Gegenüber manuell bedienten Fahrzeugen bietet es den Vorteil, dass die innerbetrieblichen Transporte jederzeit pünktlich und somit genauestens planbar sind“, sagt der APM-Chefentwickler Dr. Martin Schwaiger. In technischer Hinsicht lassen sich die APM entweder als Stand-alone-Lösung oder in Verbindung mit einem Warehouse-Management- System betreiben. Zu den Produktneuheiten, die Jungheinrich auf der CeMAT vorstellt, zählt der Elektro- Hochhubwagen vom Typ ERC 212/214/216, der aber schon im Vorfeld der Messe auf den Markt kommen wird. Bei diesem Fahrzeug handelt es sich um eine Kombination aus einem wendigen deichselgeführten Stapler und einem schnellen komfortablen Mitfahrergerät. Das Fahrzeug basiert auf einer komplett überarbeiteten Plattform. (WAL) Jungheinrich Österreich: www.jungheinrich.at www.logistik-express.com LOGISTIK express 1|2011 25

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