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Handelsverband Journal RETAIL 2/2019

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Handelsverband Journal RETAIL 2/2019

— logistik spezial

— logistik spezial logistikwelt Bernd Winter, Chefredakteur der Internationalen Wochenzeitung Verkehr, berichtet über Trends und Entwicklungen in der Logistik. Foto: Moni Fellner Ab Herbst 2019 neue Zolldeklaranten-Ausbildung Neben der bisherigen Ausbildung zur Zollfachkraft bietet die Zoll Akademie Austria ab Herbst eine fünfmonatige Ausbildung zum Zolldeklaranten an. Durch E-Learning beträgt die verpflichtende Anwesenheit nur 7,5 Tage. Neben der Transport- und Speditionsbranche sollen sich auch Firmen aus der Industrie und dem Handel angesprochen fühlen, da auch hier immer wieder zollrechtliche Fehler passieren, die zu hohen Geldstrafen führen können. Beispiele sind falsch vergebene Zolltarifnummern oder falsche Inanspruchnahmen bzw. Vergaben von Präferenzbegünstigungen. Aber auch der gegenteilige Fall, wenn die vom Gesetzgeber ermöglichten Vorteile und Erleichterungen aus Unwissenheit nicht in Anspruch genommen werden, führt zu finanziellen Schäden. In den kommenden Jahren wird das elektronische E-Zollsystem in Österreich vom Bundesministerium für Finanzen auf komplett neue Beine gestellt. Zusätzlich werden die länderspezifischen Zollsysteme in den kommenden Jahren EU-weit miteinander vernetzt. Damit wird dann auch eine zentrale Zollabwicklung ermöglicht. Große Pläne der adriatischen Häfen Die Qualität der Hinterlandanbindung ist der entscheidende Erfolgsfaktor im Wettbewerb der drei Häfen im italienischen Triest, slowenischen Koper und kroatischen Rijeka. Dafür ist wiederum die jeweilige Infrastruktur entscheidend. Triest und Rijeka haben im Vergleich zu Koper derzeit die besseren Hinterlandanbindungen. Die Internationale Wochenzeitung Verkehr begleitete die größte jemals von der Außenwirtschaft Austria organisierte Wirtschaftsmission zu den adriatischen Häfen und hat sich vor Ort über die neuesten Entwicklungen in den jeweiligen Häfen informiert. Die heimischen Unternehmen konnten sich bei der dreitägigen Reise über die beeindruckenden Ausbaupläne ein Bild machen und in zahlreichen B2B-Gesprächen mit den Unternehmen in den Häfen ihr Netzwerk erweitern. Foto: Bernd Winter Emissionsfreier Transport von Rotterdam nach Wien Beim heurigen Forum Green Logistics steht der emissionsfreie Güterverkehr am Beispiel eines Transports von Rotterdam nach Wien im Mittelpunkt. Nationale und internationale Top-Speaker werden erwartet. Das Forum Green Logistics ist eine zukunftsweisende, nachhaltig orientierte Wissens- und Vernetzungsplattform, die auf Transportwirtschaft, Logistik und verladende Wirtschaft fokussiert. Langfristig soll das Forum dazu beitragen, Gütermobilität grüner, sozialer und effizienter zu gestalten, indem das Bewusstsein für die damit verbundenen Prozesse und Technologien bei allen Akteuren erhöht und das Branchenimage gestärkt wird. Heuer findet das Forum Green Logistics am 5. September bei der Rail Cargo Logistics – Austria, Am Hauptbahnhof 2, 1100 Wien (Einlass 17:00 Uhr | Beginn 18:00 Uhr) statt. Anmeldung unter info@forumlogistics.at erforderlich. Infos: www.forumlogistics.at/2019 Urbane Mobilität in der dritten Dimension Smarte Städte wie Hamburg wollen für die Transportlösungen der Zukunft jetzt auch den Luftraum erobern und werden dabei von einem innovativen Projekt der EU unterstützt. Mehr als 100 Milliarden Euro sollen die täglichen Staus die europäische Wirtschaft jährlich kosten – Tendenz steigend. Deshalb wird nach Alternativen abseits der Straße gesucht. Im Rahmen der Smart­ City-Partnerschaft der EU wurde die Urban Air Mobility (UAM) Initiative ins Leben gerufen. Diese zielt auf die Erschließung des Luftraums für den städtischen Transport und bietet ein Forum für diverse Stakeholder, die bereits im Bereich innovativer urbaner Mobilitätslösungen, der zivilen Nutzung von Luftfahrttechnologie oder der städtischen Verkehrsplanung aktiv sind. Hamburg ist im letzten Jahr der UAM-Initiative als Testregion beigetreten. Andere Teilnehmer der Initiative sind Genf, Ingolstadt, Plovdiv und Brüssel. In Hamburg sollen nun in einer engen Zusammenarbeit zwischen Industrie, Universitäten und Behörden Nutzungsszenarien für den Einsatz von neuen Fluggeräten in der Metropolregion erarbeitet werden, etwa für den zeitkritischen Transport von medizinischen Gütern oder für die Überprüfung und Wartung von großen Infrastrukturen wie Hafenbrücken oder Windrädern. 28 — Juni 2019

— storys Der Geschirrspüler ist „ready“ Vernetzung. Mit „Otto Ready“ verbindet der deutsche Versandhändler Haushaltsgeräte über seine App direkt mit den Kunden. Die Innovation zeigt, wohin sich der Handel künftig entwickeln könnte. Der Kühlschrank, der selbstständig die Milch bestellt, wurde in den letzten zwei Jahrzehnten schon so oft von Zukunftsforschern prophezeit, dass am Ende kaum mehr jemand daran geglaubt hat. Doch nun ist es tatsächlich so weit. Oder zumindest fast. Denn der Kühlschrank kann noch nichts bestellen, dafür aber der Geschirrspüler. Möglich macht das seit Kurzem der deutsche Versandhändler Otto. Die Hamburger haben dazu zunächst das Startup Order This gekauft, dann mit Herstellern von Küchengeräten und Verbrauchsmaterial verhandelt und schließlich „Otto Ready“ lanciert. Der direkte Draht Und das funktioniert so: Der Geschirrspüler zählt jeden Spülvorgang und damit die verbrauchten Tabs. Wenn die zur Neige gehen, meldet er das an die Otto-App. Diese informiert anschließend den Kunden und schlägt gleich die passenden Geschirrspültabs vor. Einen Fingertipp später ist die Ware bereits unterwegs. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Geräte auch vernetzt sind, im Falle von Otto Ready müssen sie über den „Home Connect“-Standard verfügen und damit entweder per App gesteuert werden können oder ins Heimnetzwerk eingebunden sein. Geschirrspüler sind damit nur eine mögliche Gerätekategorie unter vielen. Waschmaschinen gehören dazu. Oder Kaffeevollautomaten, welche internationale Kaffeespezialitäten genau nach Internet-Rezept zubereiten – und die Kaffeesorte dann per Otto-App anfordern. Bislang kooperiert der Hamburger Versandriese erst mit den drei Geräteherstellern Siemens, Bosch und Neff, auch die Auswahl an Verbrauchsmaterial ist noch überschaubar. Das soll sich aber in den nächsten Monaten ändern, so Otto-Sprecher Frank Surholt: „Wir sind mit diversen Herstellern von Geräten und Verbrauchsmaterial in Verhandlungen und haben sicher bald Neuigkeiten.“ Otto Ready erinnert an die kürzlich eingestellten „Dash“-Buttons von Amazon. Was die Lösung von Otto allerdings kundenfreundlicher macht: Die Konsumenten haben die Kontrolle über den Bestellvorgang und wissen damit im Gegensatz zu den Buttons nicht nur genau, was sie bestellen, sondern auch, wie viel es kostet. Wann ist Unito „ready“? Den Kühlschrank, der die Milch ordert, gibt es jetzt zwar immer noch nicht, da die Hamburger zunächst auf Sortimente setzen, in denen sie bereits stark sind. Dazu gehören verderbliche Lebensmittel nun einmal nicht. Sie glauben aber, dass ab dem Jahr 2025 jedes Haushaltsgerät vernetzt sein wird. Sollte das Konzept aufgehen, wäre das auch für österreichische Händler interessant. Derzeit verhandelt Otto vor allem mit großen Herstellern, schließlich wollen derzeit sieben Millionen Kunden beliefert werden. Je mehr sich das Konzept durchsetzt, je größer die Produktauswahl wird, desto gefragter könnten künftig Nischenanbieter für die Otto-Versandplattform werden. In Österreich ist Otto Ready allerdings noch nicht angekommen. Unito, die heimische Tochter des Konzerns, setzt stattdessen erst einmal auf ein neues Mietkonzept für E-Geräte. Ob und wann es irgendwann einmal heißt: „Unito ready“, kann man dort derzeit noch nicht sagen. ▪ Arndt Müller Fotos: Otto Group Juni 2019 — 29

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