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Handelsverband Journal RETAIL 2/2019

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Handelsverband Journal RETAIL 2/2019

— startups — storys

— startups — storys startupwelt startupwelt selected by Werner Wutscher, Leiter des Handelsverband- Circles „Omnichannel & Innovation“ und Gründer von New Venture Scouting. Frische Idee für die letzte Meile Es muss sich was tun auf der letzten Meile, sonst kommt es in vielen Ballungsräumen bald zum Verkehrskollaps. Das heißt auch: Weniger große, benzinbetriebene Lieferwagen, mehr umweltfreundliche Kleinfahrzeuge. In diese Kategorie fallen die E­Cargo­Bikes des Wiener Startups Gleam Technologies. Ein Elektromotor macht sie gleichzeitig schneller im Stadtgebiet und emissionslos. Sie sind agil (bis 45 km/h Höchstgeschwindigkeit) und können auch große Lasten transportieren (je nach Modell bis zu 180 Kilogramm). Und sie sind äußerst variabel, wie ein Pilotversuch mit dem Lebensmittelhändler Billa zeigt: Hier transportieren die Lastesel des 21. Jahrhunderts nämlich sogar gekühlte Waren zum Kunden, und zwar ganz ohne Unterbrechung der Kühlkette. Damit eignen sich die Räder auch perfekt für die immer populärere Express­Zustellung von Frischwaren im urbanen Raum. ▸ gleamproducts.com Die KI-Lösung für jede Lebenslage Quomatic.ai ist ein Unternehmen aus Österreich, das die Expertise und Erfahrung aus jahrelanger Forschung und Projektarbeit in den Bereichen IT und Künstliche Intelligenz einsetzt, um aus Daten einen konkreten Wert für seine Kunden zu generieren. Das Produkt von Quomatic.ai ist in der Lage, Daten aus den ERP­ und CRM­Systemen sowie den Online­Shops ihrer Kunden sowie wichtigen externen Datenquellen (Wetter, Stimmung, makroökonomische Variablen) aufzunehmen, zu bereinigen, Muster zu identifizieren, im Dashboard auszugeben und daraus wertvolle Prognosen für den Kunden zu erstellen, um damit bessere Entscheidungen treffen zu können. Das enorme Potenzial der Technologie von Quomatic.ai konnte bereits in den Bereichen Absatzprognose, Lagerprognose, Preisprognose, Kundenabwanderungsprognose, Cross­ bzw. Up­Selling­Prognose, Kunden­, Artikel­ und Sortimentsstrukturanalyse, Kampagnensteuerung und personalisierte Produktempfehlungen erfolgreich unter Beweis gestellt werden. ▸ quomatic.ai 22 — Juni 2019 Shoppen mit Belohnung Fürs Shoppen belohnt zu werden ist ein alter Hut, Payback und Konsorten machen das bereits seit vielen Jahren. Das Berliner Startup Repay.me möchte allerdings einen Schritt weiter gehen: Nicht nur fürs Einkaufen wird man hier bezahlt, sondern auch für andere Aktivitäten. Wer sich auf dem Marktplatz regelmäßig einloggt, Produktbewertungen verfasst, Freunde einlädt oder Facebook­Posts teilt, kann mit einer höheren Cashback­Summe rechnen. Oder anders gesagt: Je aktiver die Nutzer, desto mehr Geld gibt’s zurück. 80 Prozent der Erlöse aus Verkaufs­ und Werbegebühren will repay.me täglich so wieder an die Nutzer der Plattform verteilen. Anmelden und Cashback­Ansprüche sammeln geht bereits, ab dem dritten Quartal 2019 wird der Marktplatz dann online sein. ▸ repay.me Online anprobieren Wer kennt das Problem nicht: Man entdeckt ein schönes Textil im Netz, weiß aber nicht, ob es auch passen wird. Für so etwas bräuchte man eine Umkleidekabine für die Hosentasche. Das haben sich auch die Gründer des Schweizer Startups Fision gedacht. Mit nur zwei Bildern (Vorder­ und Seitenansicht) und unterstützt durch künstliche Intelligenz erstellt die Fision Body Scan App per Smartphone ein persönliches 3D­Modell des fotografierten Körpers. Die daraus abgeleiteten Körpermaße können beispielsweise als Ausgangspunkt für Made­to­Measure Services oder zur Berechnung individueller Größenempfehlungen im Online­Handel genutzt werden. Fision geht aber noch einen Schritt weiter, durch die interaktive 3D­Darstellung von Bekleidung ermöglicht der Fision Virtual Dressing Room die persönliche Anprobe verschiedener Styles in unterschiedlichen Größen am eigenen Körpermodell. ▸ fision-technologies.com Fotos: Gleam Technologies, Repay.me, Fision

— storys Die Packerl-Piraten Kriminalität. Produktpiraterie beschert der österreichischen Volkswirtschaft jedes Jahr Verluste in Milliardenhöhe. Der Handelsverband appelliert an die Politik, endlich härter durchzugreifen. Jeden Tag mehr als 100 gefälschte Markenprodukte waren es, die der österreichische Zoll im Jahr 2018 aus dem Verkehr zog. Anders gesagt: 759 Mal wurde der Zoll aktiv und beschlagnahmte 38.513 Artikel im Gesamtwert von 2,6 Millionen Euro. Gesamtwert ist in dem Fall relativ, da der Zoll immer den Wert der Originalwaren zur Berechnung heranzieht. Und von dem kann bei meist miserabel produzierten Plagiaten natürlich nicht die Rede sein. Die Zahlen entstammen dem aktuellen Produktpirateriebericht 2018 des Finanzministeriums und sie sind – das immerhin ist erstaunlich – rekordverdächtig niedrig. Immerhin ist der Gegenwert der Produkte der niedrigste seit dem Jahr 2002. Ein Grund zum Jubeln ist das aber noch nicht, denn trotz der vergleichsweise geringen Zahl an Aufgriffen ist der Schaden für die österreichische Volkswirtschaft beträchtlich: Mehr als eine Milliarde Euro und knapp 8.000 Arbeitsplätze jährlich kostet der Nepp mit den Fälschungen die Volkswirtschaft, und dabei ist der Handel nur in den Kategorien Kosmetik, Körperpflege, Bekleidung und Schuhe mit eingerechnet. Der wirkliche Schaden ist also noch höher. „Fast alle Produkte gefälscht“ Beim Handelsverband kennt man das dreiste Vorgehen der Fälscher durch dutzende Testbestellungen auf der in Österreich immer beliebteren chinesischen Plattform AliExpress: „Wir haben Sneakers, T-Shirts und Pullover von namhaften Marken bestellt und auf ihre Echtheit geprüft. Das Ergebnis war eindeutig: Fast alle Produkte waren gefälscht, wie uns von Herstellerseite bestätigt wurde“, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. AliExpress hat sich zum Schutz der Käufer eine besonders fantasievolle Option ausgedacht: Verkäufer auf der Plattform können freiwillig eine Echtheitsgarantie anbieten. Sollte sich herausstellen, dass es sich trotzdem um ein Plagiat handelt, erhält der Käufer sein Geld zurück. Will: „Allein das Anbieten dieser Echtheitsgarantie kommt einem Eingeständnis nahe, dass auch gefälschte Waren verkauft werden.“ Fälschungen sind nur ein Aspekt des im grenzüberschreitenden Handel etwas schwierigen Verhältnisses zu China. Oft entsprechen chinesische Produkte nicht hiesigen Sicherheitsbestimmungen, außerdem betreiben chinesische Händler durch die Umgehung der Einfuhrsteuer-Freigrenze von 22 Euro pro Paket illegalen Steuerbetrug im Wert von mehreren Hundert Millionen Euro jährlich. „Die von uns aufgedeckten Marktverzerrungen und Verbraucherschutzverstöße verschaffen asiatischen Onlinehändlern einen massiven Wettbewerbsvorteil gegenüber dem heimischen Handel. Wie viel Zeit muss noch vergehen, bis hier endlich eine strengere Vollziehung erfolgt und man mit sinn- vollen und bereits bewährten Regulativen dagegenhält?“, so Will. Besserung ab 2021 Immerhin, es tut sich etwas. Die Einfuhrsteuer-Freigrenze soll im Jahr 2021 fallen. Außerdem wurde EU-weit ein neuer „Zollaktionsplan 2018 bis 2022“ auf den Weg gebracht, der laut Finanzministerium auch neue „Aktionen im Bereich E-Commerce“ enthält. So muss bis Anfang 2021 weltweit die digitale Zollvoranmeldung umgesetzt werden. Diese ersetzt die bestehende Zettelwirtschaft und sollte den Warenverkehr wesentlich besser überwachen können. ▪ Arndt Müller Illustrationen: Shutterstock/Blablo101/MaksTRV/tsuponk Juni 2019 — 23

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