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Handelsverband Journal RETAIL 1/2018

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Handelsverband Journal RETAIL 1/2018

— persönlich „Was

— persönlich „Was hat der Trend mit uns zu tun?“ Interview. In der dynamischen Geschäftswelt sind Reflexion und Anpassungsfähigkeit für Unternehmen entscheidende Eigenschaften. Statt jedem Trend hinterherzulaufen, sollten Firmen ihre Zukunftsthemen selbst gestalten, sagt Harry Gatterer. Harry Gatterer ist Trendforscher und Geschäftsführer des Zukunftsinstituts. Mit der von ihm entwickelten Beratungsmethode „Future Room“ hilft er Firmen, strategische Zukunftsfragen zu beantworten. Zu seinen Kunden zählen KMU und Dax-Konzerne aller Branchen. Foto: Murmann retail: Als Zukunftsforscher beschäftigen Sie sich mit gesellschaftlichen Trends und deren Auswirkungen auf einzelne Branchen und Geschäftsmodelle. Was macht ein Unternehmen fit für die Zukunft? Harry Gatterer: Es braucht zuallererst die Fähigkeit zur Reflexion, das ist heute eine der wichtigsten Qualitäten. Je volatiler und komplexer das Umfeld ist, desto klarer muss ich als Unternehmen sein. Danach kommt die Anpassungsfähigkeit, also die Möglichkeit, auf eine Reflexion entsprechend zu reagieren. Und zwar unabhängig davon, was in der Branche passiert. Die Komplexität der globalisierten Welt stellt Unternehmen täglich vor neue Herausforderungen. Wie schaut gute Zukunftsplanung aus? Viele Unternehmen folgen allgemeinen Trends wie Digitalisierung und Big Data, weil sich heute eben alle mit diesen Themen beschäftigen. Man kommt schon gar nicht mehr nach angesichts des Tempos und gerät völlig außer Atem. Statt den Trends nachzulaufen, sollten die Unternehmen in die Reflexion gehen und fragen, was hat der Trend eigentlich mit uns zu tun? Macht es überhaupt Sinn, sich damit zu beschäftigen? Der von Ihnen entwickelte „Future Room“ unterstützt Firmen bei der Suche nach diesen individuellen Zukunftsthemen. Was kann man sich darunter vorstellen? Der Future Room ist zunächst einmal ein mentaler Raum, welcher Unternehmen dazu befähigt, ihre Zukunft nach innen und außen in den Blick zu nehmen. Es handelt sich um eine eigens entwickelte Beratungsmethode des Zukunftsinstituts, um Unternehmen bei ihrem Weg in die Zukunft zu unterstützen. Kurz: Im Future Room gewinnen Unternehmen Orientierung und Klarheit über die nächsten Schritte in die Zukunft. Wie gehen Sie konkret vor? Wir bilden über unsere Methodik zunächst das innere Big Picture eines Unternehmens ab, zeigen Glaubenssätze und Muster, aber auch blinde Flecken der Organisation auf. Jede Entscheidung der Geschäftsführung basiert ja tatsächlich auf einem Weltbild. Unternehmen müssen sich daher von innen heraus neu auf die Zukunft einstellen. Durch den Einsatz unserer Methoden und die Ableitungen daraus entwickelt sich sukzessive ein neues Zukunftsbild. Die notwendigen Schritte liegen dann meist ganz klar und fast schon banal auf der Hand. Können Sie Beispiele nennen? Es geht tatsächlich immer um Fragen strategischer Relevanz, sowohl bei Kleinbetrieben als auch Dax-Konzernen. Wo ist mein Markt, was ist die geeignete Organisationsform, welche Arbeitswelt erwartet uns? Wir hatten einen Tankstellenbetreiber, der angesichts des Trends zur Elektromobilität das eigene Geschäft bedroht sah. Zum Schluss war klar, dass bereits die Eingangsfrage, „Wird es in zehn Jahren noch Tankstellen geben?“, in die falsche Richtung ging. Die zentrale Frage ist, wer sind in Zukunft unsere Kunden? Durch den Wechsel der Perspektive tritt dann rasch der Aha-Effekt ein. Besonders KMU sind häufig im Tagesgeschäft voll eingedeckt, für Strategieplanung bleibt nur wenig Zeit. Wie viel Aufwand verlangt Ihre Methode? Mein Hauptantrieb bei der Entwicklung des Future Rooms war das Wissen, dass die Unternehmer und Manager keine Zeit haben. Wir können sehr schnell ein sehr klares Bild zeichnen und benötigen häufig nicht mehr als vier, fünf Stunden. Der Output besteht ganz bewusst aus nur vier Konsequenzen. Das sorgt häufig gerade beim Management großer Konzerne erst einmal für Verwunderung. ▪ Christiane Kaiser­Neubauer 46 — April 2018

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