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Handelsverband Journal RETAIL 1/2018

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Handelsverband Journal RETAIL 1/2018

— lebensmittel

— lebensmittel lebensmittel Ein Schladminger Verein hat sich auf die Spur österreichischer Lebensmittel gemacht und zeigt auf www.landschafftleben.at transparent und ohne zu werten, wie heimische Lebensmittel erzeugt werden. „Land schafft Leben“ zeigt, wo unser Essen herkommt Gegründet wurde Land schafft Leben von Bergbauer Hannes Royer, der durch seinen Bauernladen „Heimatgold – Kostbares aus der Region“ im Gespräch mit Konsumenten erkannte, wie wenig sie über Lebensmittel und deren Erzeugung wissen. Dass primär der Preis für die Kaufentscheidung herangezogen wird und das Wert - bewusstsein für heimische Lebensmittel fehlt, löste in Royer die Frage aus, wie sein Bergbauernhof Hannes Royer und die Höfe aller österreichischen Bauernfamilien zukünftig bestehen können und welche Daseinsberechtigung die Landwirtschaft in Österreich noch hat. Aus diesen Überlegungen entstand der unabhängige und unpolitische Verein Land schafft Leben, der sich das Ziel gesetzt hat, gemeinsam mit allen an der Produktionskette Beteiligten den Konsumenten aufzuzeigen, was den Wert der Lebensmittel, zu denen man greift, ausmacht, was in ihnen steckt und wer dahintersteht. Seit 2014 recherchiert das junge Team rund um Royer ausführlich, wie Lebensmittel in Österreich erzeugt werden, spricht mit Bauern, Verarbeitern, Wissenschaftlern, NGOs, aber auch mit Händlern und den Konsumenten selbst. In Videos, Texten und Fotos wird der Weg jedes einzelnen Lebensmittels auf www.landschafftleben.at dargestellt, von der Besamungsstation bis zur Schlachtung, von der Züchtung bis zur Ernte, vom Supermarktregal bis in die Küche. Kein kritisches Thema wird dabei ausgelassen, Land schafft Leben macht keine Werbung, sondern Bewusstseinsbildung. Obmann Hannes Royer erklärt, warum Bewusstsein für Lebensmittel so wichtig ist: „Der Konsument kann mit der Entscheidung für ein Produkt die Qualität und die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion beim Bauern über die Art der Verarbeitung bis hin zur Präsentation im Lebensmittelhandel mitbestimmen. Der Konsument soll wissen, dass er es in der Hand hat.“ Für die Finanzierung konnte Land schafft Leben mittlerweile 45 Unternehmen aus der Lebensmittelbranche als Förderer gewinnen – dies sind Unterstützer aus dem Lebensmittelhandel, Verarbeiter und Erzeugergemeinschaften sowie ein Landmaschinenhersteller. Zudem wurde für Privatpersonen die Möglichkeit einer Mitgliedschaft geschaffen. Das Land schafft Leben-Filmteam ist in ganz Österreich unterwegs und holt Menschen vor die Kamera, die an der Erzeugung eines Lebensmittels beteiligt sind und sich gut damit auskennen. Außerdem wird auf einem Blog über Aktuelles und Eindrücke aus der Welt der Lebensmittel berichtet. Die Rubrik „Hintergründe“ greift lebensmittelübergreifende Themen wie chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, Lebensmittelkennzeichnung und Düngemittel auf. Auf www.landschafftleben.at sind bereits 13 Lebensmittel online – Apfel, Schweine-, Hühner- und Putenfleisch, Ei, Milch, Butter, Zucker und fünf Gemüsearten. Recherche und Dreharbeiten für Gurke, Kartoffel, Käse, Bier und Brot laufen bereits. Alle Infos zu den einzelnen Lebensmitteln und weitere Details zu Land schafft Leben findet man auch auf Facebook, Instagram, YouTube, WhatsApp sowie als Newsletter. Fotos: Land schafft Leben 14 — April 2018

— storys Der größte Umbruch seit Beginn des E-Commerce Conversational Commerce. Nach den Chatbots kommt Voice Commerce: Jeder dritte Nutzer von sprachgesteuerten Assistenten – wie etwa Amazon Echo – hat bereits via Sprachbefehl eingekauft. Vor zwei Jahren begann im Westen der Hype um Chatbots: Unternehmen begannen, automatisierte Chat-Programme für Messenger-Dienste wie Facebook Messenger, Kik oder Whatsapp oder auch für die eigene Webseite zu entwickeln. Damit entstand die Idee des „Conversational Commerce“: die Abwicklung von Transaktionen in Form eines Gesprächs mit einer intelligenten Software. In China hatte man über den Messenger-Dienst WeChat freilich schon längst alles Mögliche kaufen können. Mittlerweile hat diese Idee eine völlig neue Dimension erreicht: Das neue Ding heißt „Voice Commerce“. Das Gespräch wird nicht mehr – etwa am Handy oder Tablet – getippt, sondern tatsächlich gesprochen. Die Voraussetzung dafür bilden digitale Assistenten, die via Sprachbefehl gesteuert werden. So führt der smarte Amazon-Lautsprecher Echo, der auf den Namen „Alexa“ hört, mündliche Anweisungen aus. Google Assistant tut das Gleiche beim Smart- Home-Lautsprecher Google Home und auf Android-Handys, aber auch auf iPhone und iPad. Die Apple-Software Siri wiederum funktioniert auf iPhone, der Apple Watch, Apple TV oder dem kürzlich vorgestellten konzerneigenen Lautsprecher HomePod. Auch Microsoft oder Samsung haben bereits via Sprache steuerbare digitale Assistenten vorgestellt. noch ganz am Anfang stehen. Die Konsumenten sind damit an noch mehr Orten ansprechbar – da auch die Anzahl jener Geräte, die Sprachsteuerung unterstützen, zunehmen wird. Außerdem bietet sich für den Handel die Chance, über den Dialog eine völlig neue Kundenbeziehung aufzubauen. Der Handel erhält (noch) mehr Informationen über die Kunden und kann auf dieser Basis seine Relevanz erhöhen, Vertrauen aufbauen und eine „intimere“ Form der Loyalität etablieren, so Capgemini. In den USA kooperieren seit 2017 bereits dutzende Händler – unter anderem Walmart, Target oder Home Depot – mit Google, um sprachgesteuertes Shoppen zu ermöglichen. In Deutschland hat Zalando im Herbst 2017 einen sprachgesteuerten Geschenke-Finder für Google vorgestellt. Größtes Problem: Datenschutz Die Capgemini-Studie, für die in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland mehr als 5.000 Konsumenten befragt wurden, zeigt einige interessante Ergebnisse: • 51 Prozent aller Konsumenten haben bereits einmal sprachgesteuerte Assistenten genutzt. • 81 Prozent taten dies am Smartphone, 25 Prozent über einen smarten Lautsprecher, 21 Prozent auf einem anderen Gerät mit Bildschirm (zum Beispiel Amazon Echo Show, Amazon Fire Stick). • 82 Prozent suchten nach Informationen (zum Beispiel Nachrichten, Wetter oder Rezepte), 67 Prozent spielten Musik ab oder streamten Videos. • 35 Prozent kauften Waren (zum Beispiel Lebensmittel, Kosmetika oder Kleidung) – entweder regelmäßig oder zumindest bereits mehrere Male. • Heute geben Nutzer von Sprachassistenten 3 Prozent ihrer Konsumausgaben via Voice Commerce aus. Nach eigener Einschätzung der Nutzer könnte dieser Anteil in drei Jahren bereits bei 18 Prozent liegen. • Der Hauptgrund, warum Nicht-Nutzer Sprachassistenten verweigern, liegt mit 65 Prozent in mangelndem Vertrauen in den Datenschutz. ▪ Gerhard Mészáros Zalando: Geschenke-Finder für Google „Eingaben in natürlicher Sprache werden den Umgang mit Technik vollständig ändern. Da herrscht weltweit unter Experten Einigkeit“, heißt es in einem Whitepaper von Location Insider. Auch das Beratungsunternehmen Capgemini sieht in einer aktuellen Studie im Voice Commerce den größten Umbruch im Handel seit Beginn des E-Commerce – auch wenn wir derzeit Illustration: shutterstock/Levitskaya April 2018 — 15

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