BINNENSCHIFF Journal 4/2020 | S8 Ferienzeit mit CargoCruise In Zeiten von Corona, Kurzarbeit und Jobverlust, wird die Frage nach dem Jahresurlaubsprogramm nicht unwichtiger, aber vielleicht nachhaltiger. REDAKTION: PETER BAUMGARTNER voestalpine Herzschlag aus Stahl Quelle IBBS Viele Menschen werden 2020 und vermutlich auch noch ein paar Jahre danach, die Ferien nicht nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen planen können. Wenn es nicht überhaupt bei Balkonien bleiben soll, ist Kreativität gefragt. Schließlich gibt es neben der Ebbe in der Urlaubskasse auch noch ein paar andere Fixpunkte, die berücksichtigt werden müssen. Abstand halten zum Beispiel. Da fallen selbst nahe liegende Erholungsbeispiele rasch unter „geht nicht“. Zum Beispiel das tägliche Sonnenbad im örtlichen Freibad könnte in Zeiten wie diesen schnell zur Sardinendose a la Adria Strand werden. Kurzurlaub mit Billigflieger fällt sowieso unter „pfui“. Vermutlich werden jetzt auch Karawanen über die Wanderrouten der Berggipfel ziehen und aus dem gerne beworbenen Naturerlebnis eine Art Flüchtlingswanderung machen. Und die Radwege sind mittlerweile ohnehin schon zu Autobahnen für Raser auf zwei Rädern geworden, wo Kinder oder Radtouristen höchstens noch zwischen fünf und acht Uhr morgens eine annehmbare Überlebenschance haben. Aber kreative Ferien Angebote gibt es leider nicht viele. Das liegt vielleicht auch daran, dass ein Hotel halt ein Hotel ist und steht, wo es eben hingebaut wurde. Besser haben es da schon die Wohnmobil Urlauber – wenn sie nicht am Campingplatz ankern wollen. Also ist es gerade jetzt eine gute Gelegenheit um zu schauen, ob die Binnenschifffahrt außer Flusskreuzfahrt und Seerundfahrt noch etwas zu bieten hat. Und siehe da, sie hat – oder besser gesagt, sie hätte, würde es in der Branche auch ein paar kreative Köpfe mehr geben. Schnell könnte man aus jetzt unnütz herumstehenden Kabinenschiffen luxuriöse Badekabinenschiffe machen, die vor Anker liegend, einige wenige Badeurlauber per Shuttle zum lauschigen Donaustrand bringen. Auch die sonst mit schwitzenden Touristen vollgepferchten Ausflugschiffe auf den Seen, hätten unter Einsatz von ein wenig Hirnschmalz ein paar gute Angebote mehr anzubieten. Was man jetzt schon alternativ zur Flusskreuzfahrt tun könnte, ist zum Beispiel einen Urlaub auf einem Frachtschiff buchen (Frachtschiffreisen Pfeiffer). „CargoCruise“ sozusagen. Gut, einen Buttler oder Bügelservice
CargoCruise entspannt Quelle: MGS Bayerischer Wald wird man da nicht vorfinden. Auch die glitzernde Einkaufsmeile am Abend, wenn das Schiff vor Anker geht, sollte man nicht unbedingt erwarten. Dafür aber viel Natur und das Zwitschern der Vögel beim Sonnenaufgang. Bestimmt wird man auch Orte sehen, wo normale Touristen nicht hinkommen. Wenn man zum Beispiel in erster Reihe fußfrei das geschäftige Treiben in einem Hafen beobachten kann, nimmt man viele neue Erkenntnisse mit. Mitfahrgelegenheiten auf Frachtschiffen am Fluss, sind zwar beliebt, aber doch eher ein Geheimtipp. Wer jedoch Individualist und flexibel genug ist, hat gute Chancen, ein unvergessliches Ferienerlebnis genießen zu können. Dennoch sollte man sich gut vorher informieren und trotz notwendiger Flexibilität eine solide Planung machen, damit man zum Beispiel am Ende der Reise nicht irgendwo auf der Strecke strandet und nicht weiß, wie man nach Hause kommt.
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