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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2017 Journal 4

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FACHZEITSCHRIFT

FACHZEITSCHRIFT LOGISTIK-EXPRESS AUSGABE 4-2017 | S30 by Col André Kritzinger Cape town Panorama Damien du Toit http://bit.ly/2gMyTIa SÜDAFRIKA: Das Land besitzt acht Handelshäfen: Richards Bay, Durban, East London, Ngqura, Port Elizabeth, Mossel Bay, Cape Town und Saldanha. In den Haupthäfen wird die Kapazitätsnachfrage gemäß Transnet von 255 Millionen Tonnen in 2015 auf 314 Millionen Tonnen in 2022 pro Jahr anwachsen – im Jahr 2046 sogar auf 543 Millionen Tonnen. Alle Häfen zusammen handelten laut dem amerikanischen Journal of Commerce in 2015 rund fünf Millionen 20 Fuß-Standardcontainer (TEU). Für 2022 werden 6,4 Millionen TEU und für 2046 13,9 Millionen TEU prognostiziert. Revitalisierung der Eisenbahn für den Frachttransport Die Republik besitzt das 14-längste Eisenbahnnetzwerk der Welt. Historisch hat es sich im Zuge der Entwicklung des Bergbaus und anderen Schwerindustrien sowie der Landund Forstwirtschaft entwickelt. Es ist mit Eisenbahnetzwerken in Namibia, Botswana, Mozambik, Zimbabwe und Swasiland verbunden. Allerdings wurde in den letzten 30 Jahren kaum in die Erhaltung oder gar Erweiterung investiert. Durch die „Market Demand Strategy“ soll auch das Eisenbahnnetzwerk insbesondere in Hinblick auf den Frachttransport von Eisenerz und Kohle revitalisiert werden. Ein großer Anteil des Lokomotiven-Neubauprogramms (1 064 Einheiten) ging an die chinesischen Hersteller China North und South Rail, der Rest an Bombardier (240) und General Electric. Im August 2016 eröffnete Bombardier laut der amerikanischen Railway Technology eine neue Produktionsstraße für Antriebssysteme. Gemäß Transnet sollen alle Lokomotiven bis auf die ersten 70 auch zur Unterstützung des heimischen Arbeitsmarktes in den eigenen Werken in Koedoespoort, Pretoria und Durban gebaut werden. Am Ende des Programms in 2022 soll der Frachtumschlag per Schiene von 226,6 Millionen Tonnen (2014/15) auf 362 Millionen Tonnen ansteigen. In diesem Zuge wird auch der Durban-Gauteng-Eisenbahnkorridor ausgebaut, an den auch der Hafen Durban angeschlossen ist. Autoindustrie ist in SA wichtigste Fertigungsindustrie Am Kap sind die drei bedeutenden deutschen Fahrzeughersteller BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen vertreten. Volkswagen ist bereits seit den 60er Jahren dort. Weitere internationale Hersteller sind Ford, General Motors (bis 2017), Toyota und Nissan. Alle Hersteller sind in den Provinzen Östliches Kap, Gauteng und KwaZulu-Natal konzentriert. Der Automobilsektor ist Südafrikas größter Fertigungssektor, wobei die Investitionen hier um 28 Prozent in 2017 zunehmen sollen. Momentan werden um die 600 000 Fahrzeuge produziert. Laut Germany Trade & Invest visiert die Regierung etwa 1,2 Millionen Fahrzeuge bis 2020 an. Allerdings rechnen Industrievertreter eher mit 850 000 bis 900 000 Einheiten. Auf dem Rücken von Regierungsanreizen im Rahmen des Automotive Production and Development Plan (APDP) haben viele Hersteller in den letzten Jahren ihre Produktion und die Exporte aus dem Land vergrößert. Beispielsweise plant BMW sein seit 1968 bestehendes Werk in Rosslyn auszubauen und dort ab 2018 das Mittelklasse-SUV BMW X3 statt Limousinen der 3er-Reihe bauen. Das Werk soll mit rund 400 Millionen US-Dollar (336 Millionen Euro) erweitert und umgerüstet werden. Nur rund ein Viertel der in der Nähe von Pretoria gebauten Fahrzeuge bleiben in Südafrika, die große Mehrheit wird exportiert und landet schließlich vor allem in Nord- und Südamerika. Laut dem BMW Newsblog Bimmer Today ist „die Umstellung von 3er- auf X3-Produktion auch ein Zeichen für die weltweit immer

Port of Cape Town http://bit.ly/2iknHGk stärker wachsende Nachfrage nach SUVs und Geländewagen.“ Die BMW-Fabriken in Südafrika und in den USA dienen gemäß Handelsblatt ebenso als Vorbild für andere Ventures des Autoherstellers z. B. in Indien. In beiden Ländern ist BMW auch mit verhältnismäßig kleinen Fabriken gestartet. „In Südafrika haben wir am Anfang 3 000 Autos im Jahr verkauft. Heute sind es 28 000“, sagte Norbert Reithofer, Aufsichtsratsvorsitzender bei BMW. „Außerdem exportiere BMW Autos aus Südafrika in andere Länder.“ Wichtige Häfen für den Automobilexport werden ausgebaut Im Zuge der zunehmenden Automobilproduktion (bis 2046 sind 2,7 Millionen Einheiten geplant) werden neben Durban auch die Häfen Elizabeth und East London erweitert. Wobei Durban 71 Prozent aller Fahrzeuge, Port Elizabeth 19 Prozent und East London zehn Prozent handelt. Durban war bis vor kurzem der größte Containerhafen in der südlichen Hemisphäre, wurde aber dann vom indonesischen Jakarta überholt. Drei von fünf Containern werden über den Hafen Durban verschifft. Folglich ist das größte Ausbauprojekt im Lande die Erweiterung des alten Containerhafens Phase 1 und Phase 2 auf Salisbury Island. Laut der südafrikanischen Engineering News werden in Phase 1 (Pier 1) 2,4 Millionen TEU Kapazität (momentan 700 000 TEU) hinzugefügt. Der Baubeginn ist für 2018 vorgesehen und soll in 2023 vollendet werden. In einem Folgeprojekt wird Pier 2 um 500 000 TEU Kapazität erweitert. Die Gesamtkapazität des Durban Containerhafens wird sich dann auf 5,3 Millionen TEU belaufen. Die Regierung hat aufgrund der wirtschaftlichen Lage den Neubau des sogenannten „Dig Out-Port“ 20 km südlich vom bisherigen Hafen (teilweise auf dem Gelände des alten Flughafens, 800 Hektar) auf Eis gelegt. Sollte er gebaut werden, werden für das Projekt rund 74 Milliarden Rand (fünf Milliarden Euro) investiert. In der bisherigen Planung war die Fertigstellung bis 2050 mit 9,5 Millionen TEU jährlichem Umschlagvolumen und 16 Liegeplätzen vorgesehen. Das Layout beinhaltet ebenso ein Automobil-Terminal mit einer Handlingkapazität von 300 000 Kfz pro Jahr. Zudem soll der Hafen ein Glied im Durban-Gauteng Frachtkorridor werden. Die Provinz Gauteng ist das wirtschaftliche Herz Südafrikas. Rund 96 Prozent der Exporte werden über den Seeweg versendet. Die aus- und eingehende Fracht stammt meist aus Afrika, Asien, Europa und dem Doppelkontinent Amerika. (DR)

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