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LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2017 Journal 4

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FACHZEITSCHRIFT

FACHZEITSCHRIFT LOGISTIK-EXPRESS AUSGABE 4-2017 | S12 ÄRGERN SIE SICH AUCH ÜBER HOHE RETOURENQUOTEN? Das ist verständlich, denn nüchtern betrachtet, entstehen mit jeder Retoure doppelte Logistikkosten. Umso schillernder für mich die Erkenntnis des 2. eCommerce Logistik-Day, dass es Erfolg versprechend ist, Retouren nicht nur als unliebsamen Teil des Geschäftsmodells, sondern durchaus als Chance zu begreifen. „Kein Kunde bestellt per se, um zu retournieren“ sagte Siegfried Horn, CEO der E.M. Group Holding, einem weltweit operierenden B2B-Versender für Hotellerie- und Gastronomieartikel. „Unsere Erfahrung ist im Gegenteil, dass gerade die Kunden, die gute Erfahrungen mit der Retournierung gemacht haben, langfristig den größten Umsatz bringen.“ Risto Pfalz, Gesellschafter der Bernhard Unternehmensberatung aus Hamburg, teilt die Einschätzung des B2B-Handelsexperten. Er betont: „Hinter Retouren steht zumindest immer eine Kaufabsicht des Kunden.“ Gerhard Krauth, Logistikleiter des Modeversenders Peter Hahn, hat aus der Not mit den in der Textilbranche traditionell sehr hohen Retourenquoten sogar eine Tugend gemacht: In seinem Unternehmen wurde die Retourenbearbeitung bei Schuhen nach ursprünglicher Fremdvergabe ins eigene Unternehmen verlagert. Ergebnis: 80 Prozent der ehemals ausgeschleusten Retouren wurden wieder zu 1. Wahl-Artikeln. Unter dem Strich spart die Maßnahme einen 6-stelligen Betrag an Kosten. „Retouren sind geplante Wareneingänge - und damit unsere besten Lieferanten“, so das eindrucksvolle Fazit von Krauth. Gratulation zu dieser mutigen, als auch erfolgreich umgesetzten Make-or-Buy-Entscheidung! Es kommentierte Karin Walter (WAL) Auch im Konzept des Münchener Robotik-Start-ups Magazino ist der Roboter der Dreh- und Angelpunkt. Anders als beim „Butler“ von Grey Orange erledigen die Roboter, die - abhängig von den jeweiligen Einsatzbereichen auf die Namen TORU, SATO und KADO hören, allerdings selbst den Pick. Die E-Commerce-Lösung TORU setzt sich aus einer mobilen Basis, einer ausfahr- und drehbaren Säule mit Greifsystem sowie einem herausnehmbaren Regal zusammen. Durch den Einsatz von kamera- und sensorbasierten Techniken ist der Magazino-Roboter in der Lage, sich „sehenden Auges“ durch das Lager zu bewegen und Echtzeit-Entscheidungen zu treffen. Aufgenommen wird bislang noch alles, was quaderförmig ist. Laut Christian Zillner, Sales Manager der Magazino GmbH, solle sich das aber in absehbarer Zeit ändern. „Das wichtigste Ziel für uns ist der Griff in die Kiste“, so die Aussage des Robotic-Experten auf dem Podium des eCommerce Logistik-Day im Rainer‘s Hotel Vienna. Es sei anvisiert und möglich, dieses Ziel bis Ende 2019 umzusetzen. Retouren und Verpackung - zwei essentielle Themen Der Einsatz von Robotik und anderen Automatisierungstechniken spielt auch in Anbetracht des immer größer werdenden Aufkommens bei den Retouren eine wichtige Rolle. Im Vortrag von Risto Pfalz, Geschäftsführer des Instituts des Interaktiven Handels (IDIH) und Gesellschafter der Bernhard Unternehmensberatung aus Hamburg, wurde allerdings deutlich, dass die Kernaufgabe der Branche zuallererst in der Umsetzung eines qualifizierten Retourenmanagements besteht. „Es ist wichtig, sich gründlich mit den Kunden auseinanderzusetzen“, appellierte der Branchenexperte an die Teilnehmer des eCommerce Logistik-Day. „Sie müssen Kunden, die Retouren als Umkleidekabinen missbrauchen, identifizieren.“ Treten die Probleme mit gewissen Kunden häufiger auf, habe es durchaus „heilende Effekte“, Bestellungen auch mal zu stornieren, oder sich mit dem Kunden über Nachnahmelieferungen auszutauschen. Um die negativen Kosteneffekte hoher Retourenquoten abzuschwächen, gab Pfalz den Teilnehmern als Tipp auf den Weg, mit dem KEP-Dienstleister über die Qualität der Zustellung zu sprechen. Er empfiehlt aber auch zu überprüfen, ob die verwendeten Verpackungen den Anforderungen an Bestellung und Retournierung genügen. Mit der Verpackung steht und fällt zwar das Brot- und Buttergeschäft der Branche. Doch der 2. eCommerce Logistik-Day brachte die einprägende Erkenntnis hervor, dass es noch immer zahlreiche Unternehmen gibt, die sich zu wenig mit der strategischen Bedeutung des Themas befassen. „Es werden noch immer 30 bis 50 Prozent Luft transportiert“, mahnte Harald Schönfeld, Generaldirektor des in Karlsruhe ansässigen Verpackungsgroßhändlers RAJAPACK. Angesichts des feststellbaren Trends zum Volumengewicht bei den Versandkostenberechnungen sei dringend zu empfehlen, sich in dieser Hinsicht mit geeigneten Gegensteuerungsmaßnahmen zu befassen. Die von Michael Mäder, Produktmanager beim Verpackungsmaschinenhersteller XPROMA, vorgestellte, vollautomatische Verpackungs- und Versandlösung „CMC CartonWrap“ erfüllt die angesprochene Vorgabe. Die Maschine ist in der Lage, durch dreidimensionale Vermessung der einzelnen Versandartikel individuell und exakt auf den bestellten Warenkorb zugeschnittene Versandverpackungen zu kreieren. Und sie arbeitet schnell: Laut Mäder ist es möglich, mit der vollautomatischen Versandlösung bis zu 1.000 Versandboxen in der Stunde herzustellen. Wird sich Same-Day-Delivery durchsetzen? Am Ende eines unterhaltsamen und lehrreichen Tages für Österreichs Logistiker im E-Commerce drehte sich alles um Fragestellungen wie: Hat der

digitale Handel auch im Bereich der Frischwarensortimente das Potenzial, traditionelle Ladengeschäfte zu verdrängen? Und wächst mit der Begeisterung für das Shopping im Netz gleichzeitig auch die Bereitschaft der Kunden, für schnelle Same-Day-Lieferungen etwas mehr zu bezahlen? Stefan Grad, CEO & Managing Director der E-Commerce-Beratung A-COMMERCE sieht die Entwicklung eher skeptisch: „In den ländlichen Regionen ist es für Logistikdienstleister sowieso schwierig, flächendeckend Same-Day-Delivery anzubieten.“ Die hohe Filialdichte sei dagegen ein großer Hemmschuh für die Umsetzung taggleicher Services in den Städten. Umut Kivrak, Geschäftsführer und Mitbegründer des Lebensmittellieferdienstes Yipbee hielt dagegen: „Gerade ältere Menschen profitieren davon, wenn sie ihre Einkäufe nicht mehr nach Hause schleppen müssen, sondern stattdessen auf Lieferservices zurückgreifen können.“ So bleibt als Fazit unterm Strich: Das Einkaufsverhalten wird sich in den nächsten Jahren radikal ändern. Doch welche Trends sich wirklich durchsetzen werden, bleibt vorerst ungewiss. (WAL) Stimmen der Referenten, Aussteller & Partner „Als DER Logistik-Partner für den E-Commerce ist es für DHL Paket Austria entscheidend, nicht nur am Puls der Entwicklungen zu sein, sondern diese mitzubegleiten und mitzugestalten. Ich freue mich, dass unsere Idee dieser Veranstaltung auf derart fruchtbaren Boden fällt – eine Fülle spannender Themen, viele angeregte Diskussionen und die Teilnehmerzahlen haben dies gezeigt. Nicht zuletzt bietet diese Veranstaltung einzigartig eine Plattform zur Vernetzung für alle Teilnehmer der E-Commerce Wertschöpfungskette. Ich bin überzeugt, dass auch die anderen Teilnehmer, so wie ich, neue Kontakte und neue Ideen mitgenommen haben.“ Günter Birnstingl, Managing Director, DHL Paket Austria, A-Wien Stimmen der Referenten, Aussteller & Partner GÜNTER BIRNSTINGL Managing Director DHL Paket Austria DIE FÜHRENDEN E-COMMERCE BERATER IN ÖSTERREICH. A-COMMERCE.AT

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