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LE-4-2011

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INFRASTRUKTUR Abflug in

INFRASTRUKTUR Abflug in die Zukunft - Road Map 2020 Die österreichische Luftfahrt soll gestärkt werden, um wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu hat das Verkehrsministerium gemeinsam mit Experten und Vertretern der Luftfahrtbranche eine sogenannte „Road Map 2020“ ausgearbeitet. Redaktion: Markus trostmann Was der Wiener Flughafen sowie Austrian Airlines und Flyniki im Mai dieses Jahres von der Politik einforderten, ist jetzt im Oktober gekommen. Das Luftverkehrskonzept für Österreich, eine sogenannte Road Map für die Jahre bis 2020. Der Luftfahrtsektor mit 70.000 Beschäftigen generiert eine jährliche Wertschöpfung von vier Mrd. Euro. Ein großer Wirtschaftszweig also, für den Verkehrsministerin Doris Bures ein Konzept vorlegte, das der Branche allerdings kein Aha- Erlebnis beschert. „Wir haben uns in der Regierung das Ziel gesetzt, den Luftfahrtstandort Österreich zu stärken“, betonte die Ministerin. Die Strategie wurde entlang der internationalen Herausforderungen und der Stärken des Standorts Österreich entwickelt. In den vergangenen zehn Jahren sind die Passagierzahlen in Österreich um 60 Prozent gestiegen. Im Jahr 2010 wurden 24,5 Millionen Passagiere gezählt. Ein ähnliches Wachstum zeigte sich bei der Entwicklung der Luftfracht. Diese ist in den vergangenen zehn Jahren sogar um über 80 Prozent gestiegen und erreichte zuletzt ein Volumen von 245.000 Tonnen. Das sei vergleichbar mit 8.300 voll beladenen Camions, so die Ministerin. Die europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol rechnet damit, dass es bis 2030 nahezu zu einer Verdoppelung der Nachfrage nach Luftverkehrsdienstleistungen (im Ver- gleich zu 2007) in Europa kommen wird. Dazu kommt der starke Wettbewerbsdruck unter den Airlines, immer neue Geschäftsmodelle kommen auf den Markt. Das vor dem Hintergrund steigender Treibstoffpreise auf der einen Seite und ehrgeiziger Klimaschutzziele auf der anderen Seite. Gute Ausgangslage für den Standort Österreich Österreich hat in diesem globalen System eine wichtige geographische Lage und ist international gesehen eine durchaus gefragte Luftverkehrs-Drehscheibe, ist die Ministerin überzeugt. Gemessen an den Flugbewegungen gehört der Flughafen Wien zu den Top 10 der größten europäischen Drehkreuze. Bures: „Damit ist für Österreich die Luftfahrt auch von außergewöhnlicher standortpolitischer Bedeutung.“ Es gibt in Österreich 240 Unternehmen, die im Flugzeugbau, in der Zulieferung und in der Luftfahrtforschung tätig sind. Für den Wirtschaftsstandort Österreich ist die Zahl der Direktverbindungen besonders wichtig. Bei einer Befragung unter 100 Wiener Managern sagen drei Viertel, dass ein Bedeutungsverlust des Flughafens Wien zu einer Abwanderung von Headquartern führen würde. „Deshalb werden wir die Anstrengungen erhöhen, mehr Flugverbindungen mit Zukunftsmärkten wie beispielsweise Russland und Indien nach Wien zu holen“, kündigte Bures an. Nicht nur in der Passage ist Wien gefragt, auch bei Air Cargo spielt der Wiener Flughafen in Österreich die erste Geige; er ist führend beim Volumen der geflogenen Fracht. Das soll nach den Worten von Bures auch in Zukunft so bleiben. Bures: „2020 wollen wir in Österreich eine leistungsfähige, konkurrenzfähige Luftverkehrsinfrastruktur haben.“ Der Flughafen Wien will eine dritte Piste bauen. Die Austro Control soll eine führende Rolle innerhalb des Systems des einheitlichen Europäischen Luftraums „Single European Sky“ innehaben und die Kosten- und Gebührenstrukturen in Österreich werden transparent und für Unternehmen attraktiv sein, verspricht die Ministerin. Und war damit schon am Ende der Aufzählung. (mT) Zahlen zur Luftfracht • • • • • 320.409 kommerzielle Flugbewegun- gen auf österreichischen Flughäfen (+18,5 Prozent seit 2000) 24,5 Millionen beförderte Passagiere (+56,7 Prozent seit 2000) Österreichische Linienunternehmen beförderten 14,6 Mill. Passagiere Luftfracht: 245.944 Tonnen Fracht und 12.495 Tonnen Post Wirtschaftsfaktor Luftverkehr 2010 70.000 Mitarbeiter und vier Mrd. Euro Wertschöpfung direkt und indirekt FOTO: ISTOCKPHOTO.COM 8 LOGISTIK express Ausgabe 4/2011 www.logistik-express.com

VERKEHR Spediteure im Clinch mit dem Ministerium Österreichs Spediteure sind verärgert über die Entscheidung des Verkehrsministeriums, das Unternehmen „Sequrity Sicherheitstechnisches Zentrum GmbH“ in Salzburg exklusiv mit der „unabhängigen Validierung“ beauftragt zu haben. Der Zentralverband Spedition & Logistik zeigt sich erstaunt darüber, dass eine Tochtergesellschaft der Augustin- Quehenberger-Gruppe damit beauftragt worden ist, weil damit keine Unabhängigkeit zum Speditionsgeschäft gegeben und außerdem Ab April 2013 müssen im Bereich Luftfracht alle Sendungen physisch auf Sicherheitsaspekte überprüft werden, wenn sie nicht von einem validierten „Bekannten Versender“ über einen „Reglementierten Beauftragten“ ins System eingeschleust werden. Die Exportwirtschaft ist über die derzeitige Lage sehr verunsichert und ist man sehr skeptisch, wenn nur ein Validierungsunternehmen mit einem Naheverhältnis zu einem Spediteur zugelassen ist. Da besteht die doch Möglichkeit zur Weitergabe von Informationen. Allein die Tatsache, dass dann dieser Spediteur bei seiner Akquisition weiß, dass bestimmte Firmen als Luftfrachtkunden in Frage kommen, verursacht ein ungutes Gefühl. Das jetzt geschaffene „Kundenmonopol“ könne weder im Sinne des Nationalen Sicherheitsprogramms der Regierung noch im Sinne der Auftraggeber sein, kritisiert Demmer: „Wer überprüft dann, wie objektiv und den Auflagen entsprechend ein Alleinanbieter das wirklich macht? Es gibt keine Kontrolle durch den Markt und keine Vergleichsmöglichkeiten.“ (LE) Redaktion: Mr. Logistik express ein Monopol gebildet worden sei, weil es zur „Sequrity Sicherheitstechnisches Zentrum GmbH“ keine Alternative gibt, betont Harald Bollman, Präsident des Zentralverbandes, in einer Pressekonferenz in Wien. „Die Entscheidung des Ministeriums gefährdet das Luftfrachtgeschäft und die österreichische Exportwirtschaft“, ergänzt der Geschäftsführer des ZV, Andreas Demmer. Sequrity ist ein kleines Unternehmen mit gerade mal fünf Mitarbeitern und die in Frage kommenden Unternehmen, die sich bis 2013 validieren lassen werden, wenn sie Luftfracht in alle Welt verschicken, schätzt Bollmann in Österreich auf 3.000 ein. Bollmann: „Es ergibt schon eine schiefe Optik, wenn die Tochter eines Speditionskonzerns überprüft, ob alle Sicherheitsauflagen erfüllt werden und die Muttergesellschaft gleichzeitig ein Angebot für die Speditionsdienstleistung unterbreitet.“ Von fairem Wettbewerb könne in diesem Fall keine Rede mehr sein. „Wie will das Ministerium sicherstellen, dass Kundendaten und Informationen über die Geschäftsbeziehung nicht intern weitergegeben werden“, stellt sich für Demmer die Frage. Verlangt werden sechs bis sieben unabhängige Validierer und die Zurücknahme des Auftrags an Sequrity. Und wenn dIe ersatzteIle aM besten Gestern da seIn Müssen? Dann fragen Sie Logwin! Als integrierter Logistikdienstleister entwickelt Logwin ganzheitliche Logistik- und Servicelösungen für Industrie und Handel: mit über 5.800 Mitarbeitern an rund 250 Standorten in 39 Ländern. Logwin bietet Kontraktlogistik, weltweite Luft und Seefracht sowie Transportlösungen auf Straße und Schiene. Mit individuellen Logistikkonzepten bringt Logwin das Geschäft seiner Kunden nachhaltig voran. Wie das für Sie funktioniert? Das erfahren Sie unter: www.logwin-logistics.com www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 4/2011 9 2011_LogistikExpress_125x180_M9.indd 1 10.11.11 07:33

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