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LE-4-2011

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INFRASTRUKTUR

INFRASTRUKTUR Österreich hat Zielnetz 2025+ vor Augen Österreichs Verkehrsministerin Doris Bures und der ÖBB-Holding-Chef Christian Kern haben das „Zielnetz 2025+“ für Österreich im Bahnbereich präsentiert. Redaktion: Markus trostmann Rund 400 Kilometer neue Strecken bzw. verbesserte Abschnitte sollen das Bahnfahren in Österreich angenehmer machen und gleichzeitig mehr Kapazität für den Güterverkehr schaffen. Gleichzeitig werden 700 Kilometer in die Verwaltung einzelner Bundesländer abgegeben. In der ersten Phase des Zielnetzes sind die Ertüchtigung der wesentlichen Teile des bestehenden Eisenbahnnetzes, die Bis 2025 planen die ÖBB die genannten 400 Kilometer an neuen Strecken (inklusive Ertüchtigung des Bestandes). Darauf sollen statt heute 7.000 Zügen täglich 9.000 unterwegs sein. Parallel dazu sollen rund 700 Kilometer Bahnstrecken mit „stark regionalem Charakter“ vom Netz genommen werden - den Großteil davon wollen die ÖBB an die Bundesländer übergeben, nur ein möglichst kleiner Teil soll geschlossen werden, so ÖBB- benheiten richten. Am Ende der Entwicklung stünden jedenfalls rund 30 Prozent mehr Züge und Zugkilometer, mehr Angebote an Bahnverbindungen im Schnellverkehr entlang der Hauptachsen zwischen den Städten, deutliche Fahrzeitverkürzungen - und eine stärkere Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. „Das alles“, resümierte Christian Kern, „ist kein Tunnelrechtfertigungs- Programm, sondern ein Gesamtkonzept.“ Christian Kern Holding-Chef ÖBB Inbetriebnahme der viergleisigen Westbahn zwischen Wien und Wels, des Hauptbahnhofes Wien sowie die Schaffung einer neuen Südbahn geplant. „Alle diese Projekte sind im laufenden Rahmenplan 2011 bis 2016 enthalten und Teil des europäischen Netzes“, betonte ÖBB-Boss Kern. Die ÖBB würden in Zukunft nur dort fahren, wo es gegenüber dem Steuerzahler vertretbar ist. Jährlich investiert Österreich rund 2 Mrd. Euro in den Ausbau und die Modernisierung von Streckennetz und Bahnhöfen, „so viel wie nie zuvor“, bekräftigte Bures. Die Eisenbahn ist aus ihrer Sicht das größte laufende Umweltprojekt Österreichs. Doris Bures Verkehrsministerin Österreichs Holding-Chef Christian Kern. Phase eins des Projekts ist bereits im Laufen - Projekte, die im aktuellen Rahmenplan 2011-2016 enthalten sind: Ertüchtigung der zentralen Teile des bestehenden Netzes, Inbetriebnahme der viergleisigen Westbahnstrecke zwischen Wien und Wels sowie Inbetriebnahme des Hauptbahnhofs Wien. Außerdem die „Neue Südbahn“ mit Ausbau der Pottendorfer Linie, Semmering-Basistunnel neu, Umbau des Grazer Bahnhofs und Koralmbahn. Die Investitionsschwerpunkte der weiteren Etappen, erklärte Kern, würden sich nach den demografischen und ökonomischen Gege- EU-Kommissionsvorschlag Einen verkehrspolitischen Erfolg konnte Bures jüngst auf EU-Ebene einfahren: Die EU- Kommission hatte die Bahnstrecke von Wien nach Villach in den Status eines besonders wichtigen TEN-Projektes hochgehoben. Das bedeutet, dass Österreich auf finanzielle Beteiligung aus Brüssel beim Bau des Semmering- und Koralmtunnels hoffen kann. Das freut Bures und natürlich die ÖBB, wobei in erster Linie die Politiker dafür kämpften, dass die Strecke als TEN-Projekt aufgewertet wird. Interessant ist auch, dass die Bahnstrecke von Wien nördlich der Donau nach Bratislava als TEN-Projekt festgelegt worden ist und auch hier für Österreich finanzielle Flankenhilfe aus Brüssel offen steht. Wie viel Geld nach Österreich fließen wird, kann und will Brüssel noch nicht sagen. Jedenfalls muss zum Kommissionsvorschlag noch das EU-Parlament seinen Sanktus geben. Erst dann entsteht die Verbindlichkeit für die Kommission, die Kasse aufzumachen. (mT) FOTO: OEBB.AT 6 LOGISTIK express Ausgabe 4/2011 www.logistik-express.com

RCA muss Kombi- Verkehr sanieren Rail Cargo Austria fährt im nationalen Kombi-Verkehr einen harten Sanierungskurs. Ab 2013 soll Geld verdient werden. Redaktion: Markus trostmann Rail Cargo Austria (RCA) muss den innerösterreichischen Kombi- Verkehr (KLV) dringend sanieren, um endlich aus den roten Zahlen zu kommen. Anfang April dieses Jahres wurde das neue Produktionskonzept NINA eingeführt, mit dem derzeit die Terminals Wien Nordwest, Wels, Graz, Salzburg, Hall in Tirol, Wolfurt, Linz, Krems und Kapfenberg im Hub-and-Spoke-System im Nachtsprung miteinander verbunden werden. Fixe Wagengarnituren verkehren zwischen diesen Terminals und „wir haben derzeit ein Auslastung von 75 Prozent“, sagt Franz Dirnbauer, Leiter des Geschäftsbereichs Intermodal bei RCA. Gleichzeitig werden Einzelwagen im KLV nach wie vor im Basis-Netz der RCA transportiert, was allerdings für die Verlader empfindlich teurer kommt, als im Rahmen von NINA zu fahren, wenngleich auch hier die Preise im zweistelligen Prozentbereich angehoben worden sind. Der jüngste auffallende Sanierungsschritt im Kombi-Verkehr ist, dass der bisherige hauseigene Kombi-Operator Intercontainer Austria (ICA) am 21. September aufhörte, zu existieren. Das Unternehmen wurde mit der Mutter RCA verschmolzen und RCA ist somit Rechtsnachfolger von ICA. „Die Kundenbeziehungen sind davon nicht betroffen. RCA-Intermodal wird wie ICA für seine Kunden ein neutraler und zuverlässiger Operator sein“, verspricht Dirnbauer den überraschten Kunden. Überraschend kam dieser Schnitt auch für die ausländischen Operateure, die mit ICA bislang zusammengearbeitet haben. „Wir beobachten genau, wie sich RCA künftig in einer Doppelrolle als Anbieter von Kombi- Verkehren einerseits und Operator anderseits verhalten wird“, sagt der Geschäftsführer eines ausländischen Kombi-Operators. Die Kunden würden weiterhin im Mittelpunkt stehen und auch die Kommunikationskoordinaten bleiben die gleichen wie bisher, versichert RCA. Der Grund für die Verschmelzung ist schnell genannt: Das Turnaround-Programm für den RCA-Konzern sieht u. a. die Bereinigung bei den vielen Tochterfirmen und Beteiligungen vor. ICA ist somit ein „Opfer“ dieser radikalen Flurbereinigung. Durch die Integration der ICA in den Verantwortungsbereich von Dirnbauer werden die Kundenorientierung verstärkt, die Prozesse vereinfacht und das Kostenbild optimiert, heißt es dazu. Immerhin muss es gelingen, wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen. Für 2011 wird mit einer Ergebnisverbesserung von zehn Mio. EUR im innerösterreichischen KLV gerechnet. Ende 2012 soll der Break-Even-Point erreicht werden und danach soll es bergauf gehen. Dirnbauer: „Für 2013 und die nachfolgenden Jahre sind Ergebnisse geplant, die es erlauben, den Intermodalverkehr nachhaltig und gewinnbringend abzuwickeln. Das Sanierungsziel lautet: Weiterhin innerhalb Österreichs den KLV zu „kalkulierbaren Preisen mit hoher Qualität“ anzubieten. Obwohl sich NINA für RCA erst ab einer Auslastung von 80 Prozent zu rechnen beginnt, zeigt man sich bei RCA zufrieden darüber, wie „gut das Angebot am Markt angenommen wird.“ Das ist kein Wunder, kam die Umstellung auf die Zwei-Klassen-Produktion doch relativ überraschend für die Verlader und mussten sich diese wohl oder übel damit abfinden. NINA werde deshalb angenommen, „weil es bis jetzt keine großen Alternativen gegeben hat und jeder von dieser Produktionsumstellung überrascht war. Es versuchen aber immer mehr Marktteilnehmer, eigene Konzepte zu erstellen“, verlautet seitens DB Schenker Österreich. Die Preiserhöhungen im zweistelligen Prozentbereich schmerzen einen Spediteur wie Schenker, und eine Abwanderung auf die Straße war nach dem ersten Schock die Folge. „Die Umstellung auf Konzepte mit privaten Bahnbetreibern bzw. auf den LKW wird sich kommendes Jahr massiv verstärken“, heißt es weiter von Seiten DB Schenker. Was den Hafen Enns betrifft, so wird dieser ab 11. Dezember täglich in das NINA-Netz eingebunden. Enns ist auf kostengünstige Anbindungen nach Graz, Kapfenberg, St. Michael und Krems angewiesen und hofft, dass nach dem 11. Dezember wieder Volumen auf die Kombi-Schiene zurückkommt, das seit April auf die Straße abhanden gekommen ist. (mT) verkehr GASTKOMMENTAR STARKE STIMMEN Österreichs Logistikbranche findet seitens der Medien, speziell der Tageszeitungen und Publikumszeitschriften, leider noch immer nicht jene breite Beachtung, die sie verdient. Dr. Peter Muzik Ihre volkswirtschaftlich eminent wichtige Rolle geht in der Berichterstattung ebenso leicht unter wie die beträchtlichen Leistungen einzelner Unternehmen. Das mag zwar an der Ignoranz mancher Redaktionen liegen, die anderen Wirtschaftssektoren automatisch den Vorzug geben, aber es hat in etlichen Fällen auch mit dem Faktum zu tun, dass die Öffentlichkeitsarbeit mancher Logistikfirmen im hektischen Tagesgeschäft unterzugehen droht - also nicht jenen Stellenwert aufweist, der erforderlich wäre, um sich der Öffentlichkeit optimal präsentieren zu können. Aus diesem Grund hat meine Spezialagentur PUBLIC & MEDIA in Kooperation mit dem LOGISTIK-EXPRESS eine Aktion gestartet: Mit einem für die Branche entwickelten QUICK-CHECK lässt sich eruieren bzw. evaluieren, wie professionell die PR- Aktivitäten eines Unternehmens tatsächlich sind. Wo etwa die Verbesserungspotenziale zu orten sind und wie man seine Stärken und Erfolge medial besser vermarkten könnte. Infos darüber finden Sie, wenn Sie auf www.logistik-express.com den Button PRESSESERVICE und sodann PR & MARKETING anklicken. Es wäre jedenfalls zu begrüßen, wenn die BürgerInnen mehr über die heimischen Logistik-Spezialisten erfahren könnten - schließlich hat jeder, wenn auch in der Regel nur indirekt, mit ihnen zu tun. Die Branche braucht gerade in konjunkturell wieder etwas rauer werdenden Zeiten starke Stimmen - je mehr, desto besser... Autor: Peter Muzik ist Wirtschaftspublizist („Wiener Zeitung“, früher „Wirtschafts- Blatt“ und „trend“) sowie Inhaber der auf Evaluation von PR-Aktivitäten spezialisierten Consultingfirma Public & Media. www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 4/2011 7

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