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LE-4-2008

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LOGISTIK express ZEITSCHRIFT EPAPER

IM FOKUS Alle Menschen,

IM FOKUS Alle Menschen, egal ob Mann oder Frau, haben etwas gemeinsam: sie werden ihr Leben lang von Unterwäsche begleitet. Freilich hat sich seit Adams und Evas Feigenblatt optisch einiges getan. Heute bietet Huber für diesen essentiellen Bedarf mit seinen Marken Huber, Skiny und Hanro alles, was das Herz begehrt – von einfacher und komfortabler Funktionswäsche für jeden Tag bis hin zu verführerischen Dessous für ganz spezielle Augenblicke. Seinen Ursprung hat der Familienbetrieb in Götzis (Vorarlberg), wo der einstige reine Stoffproduzent 1908 von Josef Huber gegründet wurde. Heute beschäftigt die international bekannte und aktive Huber-Gruppe etwa 1.000 Mitarbeiter. Die Entstehungsgeschichte ist auch heute allgegenwärtig: „Das Familienunternehmen ist unsere Basis und wird immer unser Stamm bleiben. Bei der Suche nach neuen Lösungen sind wir stets bestrebt, den Familiengeist und den Spirit der Gründer zu erhalten“, erklärt Mathias Boenke, Marketing- und Vertriebsvorstand der Gesellschaft, den Anspruch des Unternehmens, der sich in Hochwertigkeit und der Mentalität widerspiegle. Diesen Geist zu bewahren und gleichzeitig Weltoffenheit zu beweisen, darin besteht die aktuelle Herausforderung, denn durch den neuen asiatischen Eigentümer hält die Internationalität verstärkt Einzug. Der Zukunft entgegen In langjährigen Firmengeschichten finden sich gelegentlich auch Schwierigkeiten, hier scheidet sich die Spreu vom Weizen: nur Unternehmen mit positiver Einstellung und dem Willen zu Veränderungen können solche Stolpersteine überwinden wie die Krisenjahre Ende der 90er Jahre, die die gesamte europäische Textilwirtschaft erschütterten. Vorstand Dr. Erhard F. Grossnigg führte HUBER erfolgreich aus der wirtschaftlichen Misere, 2007 wurde ein Umsatz von 105 Millionen Euro (plus elf Prozent im Vergleich zu 2006) erwirtschaftet. „Ab 2009 wird Robert Ng, Eigentümer einer großen asiatischen Unternehmensgruppe, 100 Prozent der Aktien halten. Huber wird somit zu seinem europäischen Brückenkopf für Markenbusiness“, plaudert Boenke aus dem Nähkästchen. Sowohl Vorstand als auch Geschäftsführung seien sich aber einig, den Unternehmergeist und die Philosophie, die den Betrieb zu dem gemacht haben, was er heute ist, weiterführen zu wollen. „Die Weltöffnung ist eine Möglichkeit, etwas besonderes zu sein – eine Firma mit Herz“, stellt Boenke stolz fest. Während so gut wie jeder den Namen Huber sofort mit Unterwäsche in Spitzenqualität verbindet, ist nur wenigen bekannt, dass die 100 Jahre Huber Der Traditionsbetrieb Huber Holding AG feierte unlängst mit einem grandiosen Fest sein 100 jähriges Bestehen. Grund genug, sich dieses Unternehmen und seine Erfolgsstrategie genauer anzusehen. TEXT: ANGELIKA THALER Gruppe in insgesamt fünf Geschäftsfeldern tätig ist. Zum einen gibt es die drei Marken Skiny (Lifestylewäsche), Huber (traditionelle Sparte) und Hanro (weltbekannte, hochwertige Luxusmarke), zum anderen betreibt Huber einen Retailbereich sowie die hauseigene Produktion, deren Output auch andere Hersteller schätzen. Derzeit gibt es in Österreich etwa 70 Shops der Hubergruppe, hinzu kommen vier in Deutschland und etliche mit Partnern betriebene Filialen, europaweit insgesamt mehr als 120 Geschäfte. Innovative Produktentwicklung zog internationale Aufmerksamkeit auf Huber, besonders die Stoffe Sensicell und das Veredlungsverfahren „Smooth Skin“. Heutzutage fließen bereits 60 Prozent der qualitativ hochwertigen, in Österreich produzierten Stoffe in den Weltmarkt. „Sowohl mittel- als auch langfristig ist die Produktion in Europa durchaus sinnvoll, der Bedarf steigt stetig damit auch die Kosten, ein Beispiel dafür sind die Lohnkosten in China. Auch den Transport darf man nicht außer Acht lassen, besonders wenn man in die Gesamtkosten Umweltaspekte inkludiert“, ist Boenke überzeugt. Outsourcing als Teil der Strategie „Im Logistikbereich muss man stets darüber nachdenken, was sinnvoll und am günstigsten ist. In Europa erfolgt der Transport hauptsächlich auf der Straße, diesen Bereich haben wir erfolgreich outgesourct“, führt Boenke aus. Aktuell ist für die Marken Skiny und Huber die Logwin unterwegs, die Verteilung für Hanro erledigt die Braun Spedition aus Vorarlberg. Ware aus Asien erreicht Österreich per Schiff via Hamburg, aber „derzeit findet ein Umdenken in alle Richtungen statt“, meint Boenke. 24 LOGISTIK express 4|2008 www.logistik-express.at

IM FOKUS Als der Kaufmann Josef Manner im Jahre 1890 aus Unzufriedenheit über die Qualität der für sein kleines Geschäft gelieferten Tafelschokolade die Initiative ergriff und beschloss, selbst Schokolade herzustellen, hätte er wohl nicht im Traum daran gedacht, dass er damit den Grundstein für ein Süßwarenimperium mit heute über 800 Mitarbeitern legte. Es war der Startschuss für einen Siegeszug, den das Unternehmen – seit Oktober 1913 unter dem Namen „Josef Manner & Comp AG“ – rund um die Welt antrat. Gebremst durch zwei Weltkriege erhob sich das Unternehmen in den späten 40ern wie Phoenix aus der Asche und setzte die Erfolgsgeschichte fort. Intelligente Zukäufe und Übernahmen (Napoli, Ragendorfer & Co., Walde Candita in Wolkersdorf/NÖ sowie Victor Schmidt & Söhne GmbH) machten den Betrieb zu dem, was er heute ist: zu einer süßen Großmacht. Logistik als tägliche Herausforderung Auch heute befindet sich das Stammhaus noch im Wohnbezirk des damaligen Gründers, in Wien Hernals. Das Werk – Baujahr 1902 – wurde im Laufe der Zeit immer wieder neuen Gegebenheiten angepasst und erweitert, trotzdem erfordert ein Produktionsbetrieb inmitten einer Großstadt besonders durchdachte Systeme. „Wir produzieren an diesem Standort auf sieben Ebenen, dadurch ergeben sich vertikale Transportnotwendigkeiten“, erklärt Mag. Karl Rickl, Einkaufsleiter bei Manner. Auch heute noch würde die Schokolade ausschließlich in Wien produziert und von dort aus mittels Tankwagen in die anderen Standorte Wolkersdorf und Perg gebracht. „Was nicht unseren hohen Anforderungen entspricht, wird ausnahmslos zurückgeschickt.“ KARL RICKL Von der Beschaffung… Bis auf wenige Ausnahmen werden Rohstoffe frei Haus geliefert. „Für die meisten Zutaten haben wir österreichische Lieferanten. Die Haselnüsse kommen überwiegend aus der Türkei, die etwa 9.000 Tonnen Kakaobohnen jährlich erreichen uns per Schiff über Antwerpen, Hamburg oder Amsterdam und von dort aus per LKW“, erklärt Rickl. Da das Werk in Hernals keinen Gleisanschluss habe, gäbe es keine wirkliche Alternative zum Straßentransport. Eine wesentliche Rolle im Einkauf spiele natürlich die Qualität: „Die Waren unserer Mag. Karl Rickl, Einkaufsleiter bei Manner, Ing. Gerald Eckel, Leiter der Materialwirtschaft Süßes mag man eben Wer von Österreich aus die Geschäfte in Ost- und Zentraleuropa steuert, bedarf einer besonders durchdachten und effektiven Logistikstrategie. TEXT: ANGELIKA THALER zertifizierten Lieferanten erreichen uns alle mit beiliegenden Produktanalysen, trotzdem führen wir lückenlose Tests durch – was nicht unseren hohen Anforderungen entspricht, wird ausnahmslos zurückgeschickt“, meint Rickl rigoros. Manner ist nach IFS (International Food Standard) zertifiziert. … über die interne Logistik… Sämtliche Bestellungen werden im ERP-System AXAPTA (heute Microsoft Dynamics AX) erfasst und gegengeprüft. Jede eingehende Palette erhält ein Etikett mit EAN 128-Nummer und SECC (Single-Error-Correcting Code, Anm.), das sie durch die gesamte Lagerung bis in die Produktion begleitet. Im Lager kommt ein Paletten- management- System mit Funkscannern (MC 9090 von Symbol) zur Anwendung. Beim Übergang in die Produktion wird die Palette gescannt und schon im Sinne der lückenlosen Rückverfolgbarkeit automatisch im System einem bestimmten Auftrag zugeordnet, egal ob Rohstoff, Verpackung oder Halbfertigprodukt. „Im Bereich der Halbfertigartikel haben wir über die Einführung von RFID nachgedacht“, erklärt Ing. Gerald Eckel, Leiter der Materialwirtschaft, „so müssen zum Beispiel unsere Schokobananen 16 bis 24 Stunden bis zur richtigen Aushärtung im Puder liegen, das könnte man gut mit RFID überwachen. Allerdings sind wir derzeit aus Kostengründen wieder davon abgekommen.“ Die Fertigwarenpaletten erhalten nach dem Scannen einen eigenen, neuen Code und sind so im Lager jederzeit lokalisierbar. … bis hin zum Vertrieb Zum hauseigenen Fuhrpark zählen zwei komplette LKW-Züge, ein Tankwagen und mehrere Kleintransporter für die Auslieferung innerhalb Österreichs. Zusätzlich arbeitet Manner mit den Spediteuren Schachinger, Schneckenreither und Dachser (Deutschland) zusammen. Für die reibungslose Koordination sorgen zwei LKW-Disponenten, die die nötigen Fahrzeuge rechtzeitig ordern. Eckel:„Unser Exportanteil liegt bei über 50 Prozent, wir bemerken zudem eine steigende Bedeutung der Gastronomie-Großmärkte gegenüber unserem Außendienst.“ Die Geschichte kann weitergehn…. www.logistik-express.at LOGISTIK express 4|2008 25

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