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LE-3-2016

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

INTRALOGISTIK Kleine

INTRALOGISTIK Kleine Welt ganz groß im Kommen Die Zunahme des E-Commerce-Geschäftes veranlasste NOCH GmbH & Co. KG, Spezialist für Modell-Landschaftsbau aus Wangen im Allgäu, sein manuelles Lager zukunftsfit zu machen. Die neue Shuttle-Lösung von KNAPP Industry Solutions sorgt dafür, dass Miniatur-Pflanzen, -Brücken, -Gebäude und vieles mehr rasch und zuverlässig ihren Bestimmungsort erreichen. AUTORIN: ANGELIKA GABOR Einzigartig: NOCH bindet Online-Shops der Partner mit ein „HOHE LEISTUNG AUF KLEINEM RAUM“ NOCH Modellbauprodukte Nicht nur Kinder und Eisenbahnfans träumen von Modell-Landschaften, auch Tabletop-Spiele erfreuen sich steigender Beliebtheit. Seit mehr als 100 Jahren erwecken die Produkte des Allgäuer Unternehmens diese Träume zum Leben. Das Inhaber-geführte Familienunternehmen erzeugt mit 80 Mitarbeitern in Deutschland und 120 in Vietnam über 3.000 verschiedene Modellbau-Produkte, die via Fachhandelspartner und deren Online-Shops weltweit vertrieben werden. Schon 2012 wurde bei einer Strategietagung der Entschluss gefasst, die Logistik neu aufzustellen. So begannen die Planungen für den Bau einer weiteren Halle, die heute via Steg direkt mit der alten Halle verbunden ist. „Das alte Mann-zur-Ware-System konnte mit den Anforderungen steigender Volumen nicht mehr mithalten, die Geschwindigkeit war einfach zu gering“, erklärt Prokurist Dipl. Betriebswirt (BA) Jürgen Hauser, zuständig für E-Commerce und IT-Intralogistik der NOCH GmbH & Co. KG. „Die besondere Herausforderung war, dass wir ein System entwickelt haben, das auch unsere 85 Fachhandelspartner und deren Online-Shops mit einbezieht – das ist einzigartig in der Spielwarenbranche.“ Bei der Suche nach einem schnellen, effizienten System prüften sie mit Hilfe eines Logistikberaters unterschiedliche Konzepte, ehe sich NOCH für ein skalierbares YLOG-Shuttle-System aus dem Hause KNAPP entschied. Schneller, höher, weiter Hohe Leistung auf kleinem Raum muss sich nicht unbedingt ausschließen, denn wenn moderne Technik auf rationelle Abläufe trifft, lassen sich wesentliche Leistungs- und Kapazitätserhöhungen erzielen, ohne dass die Sicherheit auf der Strecke bleibt. So entstand auf einer Grundfläche von nur 21 x 10 Metern ein 18 Meter hohes, automatisches Kleinteilelager mit 12.600 Stellplätzen für Behälter auf zwei Ebenen. Aus Mann-zur-Ware wurde kurzerhand ein Ware-zum-Mann-System. Acht YLOG-Shuttles, die aufgrund schwenkbarer Räder sowohl längs als auch quer im Regal fahren und mittels zweier YLOG-Shuttle-Lifte auch die Ebenen wechseln können, werden 22 LOGISTIK EXPRESS 3/2016

ABGABE UND AUFNAHME VON BEHÄLTERN AUF DAS SHUTTLE KOMMISSIONIERUNG DER VERSANDPAKETE YLOG-SHUTTLE MIT VORZONE WARENEINLAGERUNG aus derselben Einlagerungs-Ebene bedient. Dank dieser Wendigkeit kann jedes Shuttle bei Bedarf jede einzelne Regalposition erreichen – ein Bonus hinsichtlich der Ausfallsicherheit. Je nach Anforderung wechseln die Shuttles zwischen den Geschoßen, was eine sehr hohe Lagerdichte auf kleinstem Raum sowie eine maximale Anlagen- und Artikelverfügbarkeit garantiert – und das bei beachtlichen 260 Doppelspielen pro Stunde. „Bei Bedarf könnten wir um einen weiteren Lift oder zusätzliche Shuttles ergänzen, das war uns besonders wichtig“, erwähnt Hauser. Modernste IT in der Lagerlogistik Bei der Steuerung wird nichts dem Zufall überlassen: die Steuerungssoftware KiSoft YIS von KNAPP Industry Solutions GmbH - eine KNAPP-Tochter - verwaltet Transportbewegungen, Stellplätze, Auslager-Aufträge und steuert das Energiemanagement der Shuttles. Zudem steuert sie die gesamten Ein-/Auslagerpunkte bzw. die Punkte außerhalb des Systems, die durch Shuttlebewegungen bzw. Liftbewegungen erreicht werden können. Das vorhandene ERP-System Microsoft Dynamics NAV 2013 (Navision) des Kunden NOCH wurde mittels eines Materialflussrechners an KiSoft YIS gekoppelt. Chaotische Lagerhaltung für dynamisch optimiertes Rein-Raus Im Bestandsgebäude werden die Artikel in Behälter gelagert und über eine bestehende Fördertechnik in das neue Lager transportiert. Die Übergabe an das Shuttlesystem erfolgt über einen der beiden Lifte im ersten Obergeschoß. Die Behälter werden von den Shuttles am Lift aufgenommen und in einen der beiden Regalblöcke an einem geeigneten Lagerplatz eingelagert. Durch die smarte Store-near-next-load-Einlagerstrategie landet der Behälter in der Nähe eines geeigneten Auslagerauftrages. Somit ergibt sich eine Systemoptimierung bei chaotischer Lagerung. Kommt ein Auslagerauftrag vom ERP-System, wird der Behälter zu einem der beiden Shuttle-Lifte gefahren. Danach auf die Fördertechnikebene im ersten Obergeschoß transportiert und an die Kundenfördertechnik übergeben. Im Bestandsgebäude erfolgen dann die Warezur-Person-Kommissionierung und das Verpacken für den Versand. Hauser: „Das System ist nun seit Juli 2015 in Vollbetrieb und es ist schön zu sehen, dass alles so läuft wie geplant und die gewünschte Performance erreicht wird. Wir haben auf's richtige Pferd gesetzt.“ [AG] 23

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