Aufrufe
vor 5 Jahren

LE-3-2014

  • Text
  • Jaklitsch
  • Express
  • Logistik
  • Unternehmen
  • Retail
  • Industrie
  • Handel
  • Transportlogistik
  • Karriere
  • Intralogistik
  • Leitartikel
LOGISTIK express Fachzeitschrift

INTRALOGISTIK Assist 4.0

INTRALOGISTIK Assist 4.0 – Paradebeispiel für Innovationspartnerschaft Viele Köche verderben den Brei? Mitnichten! Im Fall von Assist 4.0 haben sich sieben österreichische Industrie-, Wirtschafts- und Forschungsunternehmen zusammengetan, um gemeinsam ein intelligentes Assistenzsystem für die Industrie zu entwickeln. Der Startschuss ist gefallen, auf das Ergebnis dürfen wir gespannt sein. Immer mehr Unternehmen sind global aufgestellt und betreiben Niederlassungen oder Anlagen auf unterschiedlichen Kontinenten. Nun stellen wir uns vor, in einer kleinen Fabrik in Asien tritt ein Problem mit einer neuen Maschine auf und der anwesende Servicetechniker kann den Fehler nicht finden, da er mit dem Gerät noch nicht vertraut ist. Einen weiteren Servicetechniker zu entsenden kann Stunden dauern, der Stillstand in der Fabrik hohe Kosten verursachen. Damit soll bald Schluss sein. Die neuen Assistenzsysteme, kurz Assist 4.0 genannt, werden den Einsatz von Produktions- und Servicemitarbeitern revolutionieren: Ein zentrales Softwaresystem in Kombination mit modernen Endgeräten wie Tablets, Smartphones oder Datenbrillen unterstützt das Personal situationsangepasst mit Informationen und visualisierten Daten, um Servicefälle besonders effektiv und effizient abzuwickeln. Forschungspartnerschaft Im Sommer wurde das ambitionierte Projekt der Öffentlichkeit präsentiert. Unter der Leitung der KNAPP AG arbeiten die Experten der AVL List GmbH, der evolaris next level GmbH, der Infineon Technologies Austria AG, der Paris-Lodron-Universität Salzburg,der Research Studios Austria Forschungsgesellschaft mbH und der XiTrust Secure Technologies GmbH zusammen an insgesamt sechs Anwendungsfällen, die auf Basis spezieller Anforderungen der Industriepartner erhoben wurden. Insgesamt ist eine Projektlaufzeit von 2,5 Jahren anberaumt, schon Ende 2015 soll es einen Prototyp geben. „Assist 4.0 kombiniert international tätige Partner, die ihren großen Erfahrungsschatz einbringen und sich zudem die Forschungskosten aufteilen“, streicht DI Jens Poggenburg, Director Global Customer Services Instrumentation & Test Systems bei AVL, die Vorzüge heraus. Denn immerhin beträgt das Projektbudget 3 Millionen Euro, von denen 1,8 Millionen Euro von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft beigesteuert werden. Augmented Reality trifft Datenbrille Was tun, wenn man beide Hände zum Reparieren braucht, und daher die Bedienungsanleitung oder den Schaltplan nicht halten kann? Nicht immer findet sich die geeignete Ablage. Da wäre es doch überaus praktisch, die Anweisungen oder Informationen direkt ins Gesichtsfeld zu bekommen. ^ Mit der Datenbrille alle Infos im Blick Nicht erst seit „Google Glass“ ist die Datenbrille Realität. „Hands-free-working ist für uns ein wichtiges Thema“, betont Poggenburg, „aber egal wie modern und fortschrittlich die Technologie ist, man muss auch noch damit arbeiten können.“ Bei der Entwicklung wird daher auch großer Wert auf eine benutzerfreundliche Anwendung gelegt, die breite Akzeptanz findet und maximale Unterstützung im Arbeitsalltag bietet. Datenbrillen mit Augmented Reality sind vielfältig einsetzbar und daher ideal. KNAPP hat bereits vor einigen Jahren eine Softwarelösung mit passender Datenbrille zur manuellen Kommissionierung auf den Markt gebracht – wertvolles Know-how, das in das Projekt einfließen kann. Wie im Endeffekt dann die Benutzerschnittstelle (HMI) aussehen wird, fragt sich auch Richard Lippe, Director Automation bei Infineon: „Wir suchen eine Möglichkeit, unserer Wartungstruppe kontextbasierte Information zur Verfügung zu stellen. Da aber viele unserer Anlagen im Reinraum stehen, müssen wir einige Einschränkungen bedenken. Die Handschuhe sind 12 LOGISTIK express 3|2014 LEITARTIKEL BLICKPUNKT INTRALOGISTIK TRANSPORTLOGISTIK

^ 7 österreichische Unternehmen forschen gemeinsam an der Entwicklung intelligenter Assistenzsysteme für die Industrie: KNAPP AG, AVL List, evolaris next level, Infineon Technologies Austria, Paris-Lodron-Universität Salzburg, Research Studios Austria Forschungsgesellschaft und XiTrust Secure Technologies zum Beispiel schlecht bei der Bedienung von Touchscreens, aber in manchen Bereichen ist es zu laut für eine Sprachausgabe.“ Die Anleitung kann entweder über multimediale Inhalte oder über Echtzeit-Anweisungen von Backoffice-Experten abgerufen werden. Knapp beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Bildverarbeitung. „Das Wissensmanagement ist zentral“, meint Kajetan Bergles, Service Development Manager bei KNAPP. „Die Informationen richtig aufbereitet zur richtigen Zeit an den gefragten Ort zu übermitteln und das auch in guter Qualität, ist die große Herausforderung. Denn die Informationen liegen in unterschiedlichster Form vor – beispielsweise Aufzeichnungen, Fotos, Videos, Dokumente und Anleitungen in verschiedenen Sprachen. Diese müssen am Backend gesammelt und ans Frontend übermittelt werden.“ Lippe ergänzt: „Wir betreiben eine Vielzahl an unterschiedlichen Anlagen weltweit, die von den unterschiedlichsten Lieferanten weltweit kommen, Medienbrüche und Sprachbarrieren sind da an der Tagesordnung. Unser Ziel ist es, die Mitarbeiter zielgerichtet und effizient mit allen nötigen Informationen zu versorgen. Das betrifft nicht nur den Service, sondern auch den Materialfluss durch die Produktion.“ Neben den Servicethemen sind Augmented Reality und Datenbrille auch "Die Informationen richtig aufbereitet zur richtigen Zeit an den gefragten Ort zu übermitteln und das auch in guter Qualität, ist die große Herausforderung." ONLINE-TIPP www.KNAPP.com MANAGEMENT UNTERNEHMEN JOB & KARRIERE TERMINE LOGISTIK express 3|2014 13

LOGISTIK express informiert

https://logistik-express.com

© Copyright 2023 | LOGISTIK express | MJR MEDIA WORLD