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LE-3-2012

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

IntraLogistik Eine

IntraLogistik Eine saubere Lösung Die automatische Reinigungs- und Sortieranlage der REWE International AG in Inzersdorf lässt nicht nur die Mehrweg-Klappkisten glänzen, auch die Umwelt darf sich freuen. Denn trotz Hochleistungsbetriebes werden Wasser und Energie gespart. Redaktion: ANGELIKA THALER Die REWE International AG ist mit rund 2.500 Filialen (Billa, Merkur, Penny, Bipa und Adeg) die größte Lebensmittel- und Drogeriefachhandelskette in Österreich. Bekannt sind vor allem auch die Eigenmarken Ja! Natürlich, CHEF Menü, clever, Quality First, Wegenstein und MY. Im Jahr 2009 begann das Unternehmen schrittweise mit der Einführung von Mehrweg-Klappkisten an Stelle von normalen, starren Gebinden im Lebensmittelbereich. Das ist zwar ökologisch nachhaltig – durch Platz sparend zusammengeklappte Kisten beim Rücktransport können jährlich 1,5 Millionen LKW-Kilometer und somit 1,4 Millionen Kilogramm CO2-Emissionen eingespart werden – stellt aber die Fördertechnik in den Lagern vor neue Herausforderungen. Schließlich müssen diese anders gehandelt werden. „Da die bestehende Anlage ohnehin bereits in die Jahre gekommen war, entschlossen wir uns für einen kompletten Austausch. Den Auftrag erhielt die KNAPP Systemintegration GmbH, weil sie einfach das für uns beste Preis-Leistungsverhältnis bot“, erklärt Ing. Philip Stettina, Projekttechniker Logistik, REWE International AG. Und so funktioniert‘s Sobald die leeren, unsortierten Kisten (3 verschiedene Größen, für Gemüse und verpacktes Fleisch) aus den Filialen kommen, werden sie automatisch depalettiert bzw. alternativ Depalettierung Aufklapproboter manuell stapelweise entladen. Säulenstapelmaschinen vereinzeln die dabei entstandenen Gebindetürme auf zwei unabhängige Linien, unabhängig davon, ob die Kisten offen oder zusammengeklappt sind. Ein wartungsarmer Knickarmroboter stellt die Klappkisten für die folgenden Prozesse auf, ehe sie mittels staufähiger Fördertechnik zur Gebindewaschanlage gelangen. Ein C-Wender dreht die Kisten um, damit grober Schmutz auf das Abfallband fallen und die Reinigung beginnen kann. „Bei der Waschanlage haben wir natürlich auch Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, die eingesetzten Reinigungsmittel sind komplett biologisch abbaubar und können normal über die Kanalisation entsorgt werden. Auch versuchen wir, die Wassertemperatur niedrig zu halten, um Energie einzusparen“, erläutert Stettina. Hierzu führt das Qualitätsmanagement regelmäßige Tests durch, um die ideale Temperatur unter Wahrung der Hygienevorschriften zu ermitteln. „Durchschnittlich beträgt die Waschwassertemperatur 55 Grad Celsius“, ergänzt er. Zum Einsatz kommt hier eine Spiralwaschmaschine, wodurch nicht nur die Wassermenge reduziert wird, sondern aufgrund der langen effektiven Förderstrecke auch die Einwirkdauer der Gebinde optimiert ist. Ihr nachgelagert folgt ein Tunneltrockner mit mehreren Ventilatorstufen, anschließend sorgt eine servogesteuerte Zuklappeinheit dafür, dass Gebindetransport Anlagenvisualisierung REWE - SETZT AUF NACHHALTIGKEIT die Gebinde wieder Platz sparend zusammengeklappt werden. Ein Hochleistungssorter sorgt dafür, dass die unterschiedlichen Gebindearten sortenrein zu drei Säulenstaplern kommen. Jeweils vier zwei Meter hohe Kistenstapel passen auf eine Palette, aus Sicherheitsgründen erfolgt eine Umreifung. Für beschädigte Kisten gibt es einen separaten Überlauf. Schließlich landen die Gebindepaletten per Flurförderzeug im Blocklager, wo sie auf ihren nächsten Einsatz warten. „Pro Stunde werden so bis zu 3.200 Kisten auf zwei Förderlinien gereinigt. Das entspricht nahezu einer Verdoppelung der Kapazität im Vergleich zur alten Anlage“, freut sich Stettina. Die Anlage läuft im Drei-Schichtbetrieb von Sonntag um 22:00 Uhr bis Samstag um 14:00 Uhr durch: „Während der Nachtschicht sind allerdings täglich vier Stunden für die Reinigung reserviert“, ergänzt er. Energie sparen Schon in der Konzeption der Gesamtanlage lag besonderes Augenmerk auf dynamischem Energiemanagement. Dank der KiSoft Reusables Management Solutions (KiSoft RMS) ist über die gesamte Lebensdauer der Anlage der geringstmögliche Energieverbrauch sichergestellt. „Wird etwa ein Förderband nicht benötigt, schaltet es sich sofort automatisch ab, um Energie zu sparen“, nennt Stettina ein Beispiel. So bleibt auch der Bedarf an Verschleißteilen gering. Die Investition belief sich auf immerhin 1,8 Millionen Euro, würde Stettina die Anlage aus heutiger Sicht wieder erneuern? „Rechnet man die Kosten und die CO2-Emissionen auf die einzelne gewaschene Kiste um, ist diese Lösung um Vieles günstiger als unsere alte Anlage. Wir sind in ständigem Kontakt mit KNAPP, um allfälliges Optimierungspotenzial zu finden. Die Erneuerung war nötig, und wir sind zufrieden“, zieht er eine positive Bilanz. (AT) 26 LOGISTIK express Ausgabe 3/2012 www.logistik-express.com

Zunehmender Onlinehandel HandelsLogistik Das Verbraucherverhalten verändert sich, Meinungsbildung erfolgt immer mehr in sozialen Netzwerken, das Mobile Commerce revolutioniert Industrie und Handel. Welche Auswirkungen das auf die logistischen Abläufe haben kann und wie sich Unternehmen auf diese neuen Trends einstellen können, darüber diskutierten Branchenvertreter auf dem diesjährigen ECR-Tag in Wiesbaden. Redaktion: Thomas Wöhrle Die internationalen Wertschöpfungsketten befinden sich im Umbruch, Internet und Smartphone gewinnen im Handel an Bedeutung und Nachhaltigkeit muss in den Unternehmen in konkrete Konzepte umgesetzt werden. Dies sind einige der ganz zentralen Aussagen des diesjährigen ECR-Tags, der Anfang September in Wiesbaden stattfand. vollkommen neuen Modells zur Absatzprognose ein. „Ein von einem Physiker des Kernforschungszentrum Cern entwickeltes Tool auf der Basis neuronaler Netze hat unsere Artikelprognose um etwa 30 Prozent verbessert“, sagte Michael Sinn, Direktor für Angebots- und Category Management Support bei Otto. „Dadurch sparen wir einen zweistelligen Millionenbetrag in Euro pro Jahr und verbessern zudem die Lieferbereitschaft und das Re- stevolumen.“ Der ROI liege bei deutlich unter einem Jahr. „Treffsichere Prognosen unterstützen darüber hinaus verantwortungsvolles und nachhaltiges Wirtschaften“, so Sinn. „Die Prognose-Software werden wir nun sukzessive auch in anderen Unternehmensbereichen einführen und hoffen, dadurch weitere Effizienzgewinne zu erzielen.“ Die größten Optimierungspotenziale liegen laut Sinn dabei in den Prognosen für den Onlinehandel. (TW) Henkel und Metro: Trend in Richtung Nachhaltigkeit Wie man sich auf diese tief greifenden Veränderungen im Käuferverhalten einstellen kann, dafür gibt es eine Reihe von Möglichkeiten. Das hängt unter anderem stark davon ab, welcher Vertriebskanal für das jeweilige Unternehmen eine strategische Rolle spielt und wie die individuellen Erwartungen der Zielgruppen aussehen. Experten und Branchenvertreter erläuterten, welche Auswirkungen das Multichannel Retailing auf die gesamte Prozesskette hat – vom Wareneingang über die Kommissionierung bis hin zur Auslieferung und Retourenbearbeitung. Auch Aspekte der Nachhaltigkeit haben zunehmend Bedeutung für die Hersteller und Konsumenten, dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die lokalen Wertschöpfungsketten. „Der Trend geht aus unserer Sicht immer mehr in Richtung der Herstellung ressourcenschonender Produkte, nachhaltiger Beschaffungskonzepte oder kollaborativer Lager- und Liefermodelle“, so Stephan Füsti-Molnar, Deutschland-Chef beim Wasch- und Reinigungsmittelhersteller Henkel. Und Silvester Macho, CIO beim Handelskonzern Metro, ergänzte: „Die Verbindungen zu unseren Kunden werden in Zukunft sehr viel enger, neue Vertriebskanäle erfordern ausgereifte Multichannel-Strategien und bilden zukünftig die Grundlage für nachhaltige Konsummodelle.“ Dabei sei der Siegeszug des Smartphones bereits in vollem Gange, jeder dritte Internet-Nutzer in Deutschland kaufe bereits damit ein – Tendenz deutlich steigend. Prognose-Tool für die Absatzplanung ein Der Hamburger Versandhandelsriese Otto stellt sich auf den steigenden Anteil des Onlinehandels mit der Implementierung eines www.logistik-express.com 10. Internationaler Leobener Logistik Sommer Es wird heiß in Leoben! Logistische Fachthemen treffen auf Referate über brennende Fragen der Gesellschaft. Erleben Sie beim 10. Internationalen Leobener Logistiksommer unter anderem: Plastik: Fluch oder Segen? Werner Boote, Regisseur von PLASTIC PLANET vs. Univ.-Prof. Dr. Clemens Holzer, Vorstand des Lehrstuhls für Kunststoffverarbeitung, Montanuniversität Leoben Wo bleibt mein Koffer? Univ.-Prof. Dr. Franz Kessler, Montanuniversität Leoben, Vorstand des Lehrstuhls für Fördertechnik und Konstruktionslehre über Gepäcksförderanlagen im Flugverkehr Jetzt nachhaltig anmelden! Anmeldung & Info Logistik Center Leoben GmbH LEOBENER SOMMER Wer versteht Logistiker? Spricht Logistik noch die richtige Sprache? – Gedanken zum geänderten Kommunikationsverhalten von Menschen von Univ.-Prof. Dr. Otto Petrovic, KFU Graz, Institut für Informationswissenschaft und Wirtschaftsinformatik Montanuniversität Leoben www.logistik-sommer.at • office@logistik-center.at • +43 / 38 42 / 802-1001 LOGISTIK express Ausgabe 3/2012 27

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