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LE-3-2012

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

VerkehrsPolitik Warum

VerkehrsPolitik Warum die Mautausweitung stinkt! Deutschland hat per 1. August die LKW-Maut auf die Bundesstraßen ausgeweitet, und prompt wurde auch in Österreich von einigen Seiten der Ruf nach einer Ausdehnung laut. Das Budgetdefizit mit Mehreinnahmen von LKW oder gar einer abermals höheren Mineralölsteuer zu stopfen, erscheint wohl verlockend – ist in den Augen von Verkehrsexperte Univ.-Prof. Dr. Sebastian Kummer jedoch ein Schuss ins Knie. redaktion: ANGELIKA THALER Jene Bundesstraßen Deutschlands, welche nun bemautet werden, mit denen Österreichs zu vergleichen, hinkt. Es handelt sich nämlich hierbei um rund 1.100 km mindestens vier- oder mehrstreifige Straßen, die als Zubringerstrecken zu ohnehin mautpflichtigen Bundesautobahnen dienen. „Die vom VCÖ vorgerechneten 500 Millionen Mehreinnahmen durch eine Ausweitung der Maut auf Bundesstraßen in Österreich sind schlicht und einfach falsch“, ärgert sich Kummer, „mit der bestehenden Technologie (Mikrowellen, Anm.) ist es ohne horrende Investitionskosten unmöglich, so viele weitere Strecken zu erfassen. Die Kosten für weitere Mauterfassungsstellen würden die Zusatzeinnahmen weit übersteigen.“ Eine Alternative wäre der Umstieg auf eine andere Technologie, wie etwa das (im Betrieb etwa doppelt so teure) GPS-System in Deutschland, allerdings: „Im internationalen Vergleich funktioniert unser System hervorragend. Warum sollten wir es ändern, hat der Staat zu viel Geld?“ Aus Kummers Sicht ist eine Ausdehnung zum jetzigen Zeitpunkt vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet Unsinn. In ein paar Jahren hingegen, wenn das aktuelle System veraltet sei und ohnehin Ersatzinvestitionen fällig seien, könne man über eine Umstellung nachdenken. Zielscheibe Denkt man darüber nach, wer die Bundesstraßen nutzt, kommt man zu dem Ergebnis, dass eine solche Maßnahme fast ausschließlich den Ziel- und Quellverkehr und damit insbesondere österreichische Transporteure betrifft. „Das ist eine Schlechterstellung des österreichischen Verkehrs, denn der Transitverkehr findet auf den Hauptrouten statt“, gibt Kummer zu bedenken. Eine positive Wirkung aus ökologischer Sicht erkennt er ebenso wenig, da der Distributionsverkehr sich kaum auf andere Verkehrsträger umleiten lässt, es also keine Verkehrsreduktion geben wird. Fakt: In Österreich sind vergleichsweise mehr Strecken bemautet, die man in Deutschland als Bundesstraße bezeichnen würde, als in Deutschland selbst. „Bei dieser ganzen Debatte handelt es sich meiner Meinung nach um die Sommerlochdiskussion ideologisch verblendeter Menschen. Ich frage mich: fehlt dem VCÖ das Know-how, oder handelt es sich um eine absichtliche Täuschung?“ Hinzu kommt, dass – wenn wir schon den Vergleich mit unseren Nachbarn suchen – in Deutschland generell erst LKW ab 12 Tonnen Maut zahlen, hierzulande bereits ab 3,5 Tonnen. Sollen wir das auch nachmachen? Kummer: „Es ist auch falsch, dass Klein-LKW unter 3,5 Tonnen keine Maut bezahlen, denn sie müssen ebenfalls eine zeitabhängige Maut (Vignette, Anm.) entrichten, nur eben keine kilometerabhängige.“ Streitpunkt MÖSt Von der Erhöhung der Mineralölsteuer (MÖSt) per 1.1.2011 erwartete sich die Finanz erhebliche Mehreinnahmen – vergeblich. Denn höhere Treibstoffpreise reduzieren den Tanktourismus, von dem Österreich stark profitiert. Das zeigt auch eine Analyse der MÖSt-Erhöhungen 2011 durch das Institut für Transportwissenschaft und Logistik: „Obwohl die Fahrleistung in Österreich 2011 deutlich gestiegen ist (Jänner bis August, Fahrzeuge > 3,5t hzG + 7,7 %; Fahrzeuge

InformationsLogistik Transportoptimierung im Internet Als einer der ersten Anwender setzt der österreichische Transport- und Logistikdienstleister Traussnig Spedition GmbH seit kurzem die browserbasierte Routenplanungssoftware map&guide internet ein. Vor allem durch die Möglichkeit zur streckenabhängigen Berechnung der Mautkosten ergeben sich für die Disposition erhebliche Vorteile. redaktion: THOMAS WÖHRLE Das österreichische Unternehmen Traussnig Spedition GmbH mit Sitz in Wolfsberg im Bundesland Kärnten ist ein Anbieter von logistischen Gesamtkonzepten und modernen Logistiklösungen. Abgesehen von europaweiter Netzwerklogistik im Bereich Komplett- und Teilladungen, entwickelt Traussnig Logistiklösungen, welche genau auf den Bedarf und die Anforderungen der Kunden angepasst sind. Darüber hinaus bietet das Dienstleistungsunternehmen ganz spezifische Branchenlösungen in den Bereichen Lebensmittel-, Kühl-, Pharma- und Stahllogistik an. Bereits seit mehreren Jahren arbeitet Traussnig zur Berechnung der Transportwege mit intelligenten Routingtools aus dem Hause PTV. Die Technik sollte nun modernisiert werden und in die gesamte Softwarestrategie des Unternehmens passen. Horst Steinkellner, Leiter Informationstechnologie bei Traussnig, hat im Februar 2012 als einer der ersten Anwender die neue Lösung „map&guide internet“ im Unternehmen eingeführt und ist bisher ausgesprochen zufrieden: „Die neue webbasierte Lösung des Transportroutenplaners der PTV AG ist eine sehr gute Weiterentwicklung und ein perfekt funktionierendes, performantes Tool. Die Anwendung passt genau zur Strategie, unseren Mitarbeiten Applikationen einfach, schnell und plattformunabhängig in einem Webbrowser anzubieten.“ Generell kämen heute nur noch browserbasierte Applikationen beziehungsweise so genannte Thin Clients in der IT neu zum Einsatz. Mautberechnung wesentlicher Vorteil für Disponenten Wesentlicher Vorteil für Traussnig durch die Verwendung von map&guide internet sei, dass die Berechnung von Kilometern, Mautkosten und Emissionswerten schnell und präzise erfolgen kann. Die Stationslisten würden optimiert und sparten damit Zeit in der Disposition. „Es gibt meiner Meinung nach aktuell kein vergleichbares Produkt am Markt, das so sehr auf die Bedürfnisse moderner LKW-Dispositionsarbeit eingestellt ist und unseren Disponenten alle wesentlichen Informationen liefert“, so Steinkellner. „Mit der Integration der einzigartigen, neuen Navteq-LKW-Datenbank mit den neuesten Straßen-Beschränkungen bei Gewicht, Abmessungen und Gefahrgut zeigt sich hier aus unserer Sicht erneut die hohe Innovationsbereitschaft von PTV.“ Wesentliches Alleinstellungsmerkmal sei dabei die Möglichkeit der streckenabhängigen Mautberechnung, die sehr wichtig für seine Disponenten sei. „Außerdem haben wir auch kein Argumentationsproblem gegenüber unseren Kunden mehr, denn map&guide ist natürlich ein bekannter Name im Markt“, so Steinkellner. „Zukünftig könnte es allerdings auch sein, dass wir verstärkt auch das Modul zur Emissionsberechnung nutzen werden, denn hier wird es aus unserer Sicht zu einer verstärkten Nachfrage, vor allem von Seiten größerer Kunden, sowie des Gesetzgebers kommen.“ Hierzu mache man sich dann Gedanken, wenn die Einführungsphase des neuen Produkts abgeschlossen sei und neue Einsatzmöglichkeiten diskutiert werden könnten. Langjährige Zusammenarbeit mit Quantum Logistics Mit der neuen Internetversion ergänzt map&guide das Produktportfolio um eine moderne Systemlösung. Ohne lokalen Installationsaufwand profitiert der Kunde von sämtlichen wesentlichen Funktionalitäten der Desktopversion. Das Kartenmaterial von map&guide internet wird zweimal jährlich aktualisiert - automatisch und ohne jeden Aufwand für den Kunden. Auch komplexe Berechnungen durch ganz Europa erfolgen so in Sekundenschnelle. Als Partner von PTV beziehungsweise map&guide steht die Wiener Quantum - Logistics & Services GmbH bereits seit vielen Jahren mit Traussnig in Kontakt. „Gerade bei Traussnig zeigt sich aus meiner Sicht sehr deutlich, dass Produkte der PTV langfristig Bestand haben“, sagt Quantum-Projektleiter Harald Ostermann. „Viele Wettbewerber haben in der Vergangenheit versucht, mit ihren Routenplanungstools bei dem Kunden Fuß zu fassen - zumeist jedoch ohne Erfolg.“ Grund dafür seien vor allem die präzisen und raschen Berechnungen in map&guide wie Kilometerangaben, Maut- oder Gesamtkosten, die einem Disponenten die Arbeit wesentlich und nachhaltig erleichterten. „Der ganz große Vorteil aus unserer Sicht ist, dass die Anwender mit map&guide internet ihre Transportroutenplanung immer und überall nutzen können“, so Ostermann. „Man benötigt lediglich eine Verbindung zum Internet.“ Die individuellen Daten wie Lkw-Profile oder Stationslisten werden im persönlichen Account des Kunden gespeichert. Der Fahrer erhält auch hier bei Bedarf direkte Hilfestellungen aus der Disposition. map&guide internet verfügt über eine komplett neu gestaltete Oberfläche, die einfach und intuitiv zu bedienen ist. Die komplette Anwendung sowie die kundenindividuellen Daten und Profile werden auf der Microsoft-Azure-Plattform in europäischen Rechenzentren gehostet. In enger Zusammenarbeit mit dem Partner Microsoft garantiert die PTV AG eine performante und sichere Systemumgebung. (TW) www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 3/2012 19

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