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LE-3-2012

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

Es tut sich was auf

Es tut sich was auf unseren Straßen ... Get your kicks on Route 66: Auf den heimischen Straßen wird saniert und neu gebaut, dass es eine wahre Freude ist. Redaktion: PAUL CHRISTIAN JEZEK Good News aus der Bundeshauptstadt: Die Behinderungen auf der Tangente sind Geschichte. Noch im August wurde die Großbaustelle Hanssonkurve beendet und die Tangente ist nun nach eineinhalb Jahren Sanierungsarbeiten wieder baustellenfrei. Der Asfinag zufolge hat die Hansson- Sanierung knapp 34 Millionen Euro gekostet, womit man im vorgegebenen Kostenrahmen geblieben sei. Die Sanierung des 3 km langen Abschnitts sei außerdem schneller erfolgt als ursprünglich geplant. Die Arbeiten ab April 2011 umfassten die Fahrbahndecke, den Laaerbergtunnel sowie nicht weniger als fünf Brücken. Außerdem wurden im Bereich der Per-Albin-Hansson-Siedlung fast 2.000 m2 Lärmschutzwände aufgestellt. Restarbeiten sollen noch bis Oktober dauern, werden aber „nur“ in der Nacht durchgeführt. Es existieren aber auch zahlreiche wichtige NEUE Projekte. So gibt es seit einigen Wochen überarbeitete und ergänzte Projektunterlagen für die zwischen BMVIT, Asfinag, Land Oberösterreich und Stadt Linz im Jänner 2011 vereinbarte Errichtung der A 26 in Etappen ab 2014/15. „Damit liegen die Planungen für die Linzer Autobahn im Zeitplan“, sagt Alexander Walcher, Geschäftsführer der Asfinag Baumanagement GmbH. „Der Bau der A 26 wird mit der Errichtung der neuen Linzer Donaubrücke als erstem Abschnitt starten.“ Im Anschluss wird ab 2017/18 der Tunnel Freinberg mit dem Knoten Bahnhof und der Unterflurtrasse Waldeggstraße realisiert. „Mit der Einreichung der Projektänderung ist ein Baubeginn für den Linzer Westring 2014/15 wieder näher gerückt“, kommentiert der oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl. Durch die neuen Zeitpläne und die finanziellen Beteiligungen des Landes Oberösterreich (10 %) und der Stadt Linz (5 %) an den Baukosten von 646 Millionen Euro ist die Finanzierung des Vorhabens gesichert. Der vormals geplante Nordteil der Autobahn durch Urfahr bis an die A 7 Mühlkreis Autobahn wird dagegen nicht umgesetzt: Die A 26 Nord wurde im Zuge der Redimensionierung des Asfinag-Bauprogramms 2011 aus dem Bundestraßengesetz gestrichen. Alois SchedL Asfinag-Vorstand Bleiben wir noch in Oberösterreich: Auch die Generalsanierung der 112 km Westautobahn (A1) wurde abgeschlossen und das letzte „alte“, fast 10 km lange Teilstück zwischen Vorchdorf und Steyrermühl wurde nach seiner Erneuerung wieder für den Verkehr freigegeben. Um rund 41 Millionen Euro wurden nicht nur die Fahrbahnen erneuert, sondern auch von 11,5 auf 12,25 Meter je Richtung verbreitert. Damit soll bei späteren Instandsetzungsarbeiten eine Verkehrsführung mit zwei Spuren je Richtungsfahrbahn möglich werden. Darüber hinaus wurden zwölf Brückenbauten sowie 18.000 m2 Lärmschutzwände saniert, erneuert oder ausgebaut. Auch die gesamten Entwässerungsanlagen dieses Abschnittes wurden auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die unmittelbar an das Teilstück anschließende Traunbrücke wird ebenfalls komplett neu gebaut, sie soll im November für den Verkehr freigegeben werden. Und auch im Süden muss saniert werden: Auf der Südautobahn (A2) in Kärnten gibt es im Bereich von Bad St. Leonhard zwischen dem Großliedltunnel und dem Talübergang FOTO: ISTOCKPHOTO.COM / ASFINAG 10 LOGISTIK express Ausgabe 3/2012 www.logistik-express.com

Infrastruktur Lavant (Bezirk Wolfsberg) umfangreiche Sanierungen - u. a. Erneuerungsarbeiten an vier Brücken und in einem Tunnel. Zudem werden die gesamten Entwässerungsanlagen entlang der Strecke erneuert. Insgesamt werden 17,7 Mio. Euro investiert, die Arbeiten sollen schon bald abgeschlossen sein. Neue Straßen braucht das Weinviertel 1970 bis 2007 hat sich der Verkehr an der B7 Brünner Straße verdreifacht. Lediglich 2008 und 2009 hat dieser aufgrund des internationalen Konjunkturrückgangs abgenommen - daraufhin waren wieder Zuwächse von bis zu 30 Prozent zu verzeichnen. Das für die Verkehrsprognose verwendete Modell berücksichtigt alle künftigen österreichischen Straßenprojekte: Für die A 5 sind dies neben dem sogenannten „Regionenring“ um Wien mit der S 1 Wiener Außenring Schnellstraße insbesondere die S 3 Weinviertler Schnellstraße und die S 8 Marchfeld Schnellstraße. Ebenso sind für Verkehrsprognosen die Ausbaupläne im nahen Ausland wie der Slowakei relevant. Noch im Lauf dieses Herbstes wird feststehen, wie sich das Urteil des tschechischen Obersten Verwaltungsgerichtes - die Aufhebung des Raumordnungsplanes für Südmähren vom 21. Juni 2012 - auf die Ausbaupläne für die restlichen 22 km der R 52 bis zur Staatsgrenze auswirken wird. Fest steht bereits jetzt, dass auch bei keinem Ausbau auf tschechischer Seite die Verkehrswirksamkeit und der Nutzen der A 5 nicht geschmälert werden, da die bestehenden Straßen in Tschechien über 2020 hinaus verkehrlich leistungsfähig sind. Der ab 2013 geplante Weiterbau der A 5 gehört somit zu den wichtigsten Straßenbauprojekten (Nieder-)Österreichs. Er dient der Baukonzern ALPINE Dass österreichisches Straßenbau-Knowhow in ganz Europa begehrt ist, hat vor kurzem wieder die Alpine bewiesen: Der Salzburger Baukonzern errichtet ein 7,3 km langes Teilstück der neuen Ringstraße um die 280.000-Einwohner-Stadt Kronstadt, dem heutigen Brasov, in Siebenbürgen. Das 30-Millionen-Euro-Straßenprojekt inkludiert den Bau von zwei Kreisverkehren und fünf Brücken. Alpine hat den Auftrag von der staatlichen rumänischen Autobahngesellschaft CNADNR erhalten und sich dabei gegen sechs Mitbewerber durchgesetzt. Die Fertiggestellung der Straße ist für Mitte 2013 geplant, sagte Alpine-Konzernsprecher Johannes Gfrerer. infrastrukturellen Erschließung des nördlichen Weinviertels und ist für die Standortsicherung der Region von großer Bedeutung. Auch überregional betrachtet profitiert die Wirtschaft von der neuen Autobahn, da mit ihr das Weinviertel besser an den Wirtschaftsstandort "Vienna Region", also an die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Burgenland angebunden wird. Auch für die Anrainer der bestehenden B 7 Brünner Straße bringt die A 5 wesentliche Vorteile: durch die Ortsdurchfahrten von Erdberg, Wetzelsdorf, Poysdorf und Drasenhofen werden nach Fertigstellung der A 5 täglich bis zu 14.000 Kfz weniger fahren. Weniger Verkehr bedeutet auch weniger Lärm- und Luftschadstoffe - für die rund 10.000 Anrainer bringt das eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität. Durch die Trennung der beiden Richtungsfahrbahnen mittels Betonleitwand können Frontalzusammenstöße und deren fatale Folgen künftig weitestgehend vermieden werden - die Verkehrssicherheit wird damit wesentlich erhöht. Da passt es gut dazu, dass inzwischen auch die Planungen für die künftige S 3 Weinviertler Schnellstraße zwischen Hollabrunn und Guntersdorf abgeschlossen sind. Mit der Einreichung der Projektunterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) haben die Genehmigungsverfahren begonnen. "Es wurden sämtliche Auswirkungen des nächsten Abschnitts der S 3 auf Mensch, Verkehr und Umwelt detailliert dargestellt. Nach der Prüfung des Bauvorhabens durch unabhängige Gutachter und grünem Licht durch die Behörde soll der Weiterbau der rund 11 km langen S 3 plangemäß 2014 starten. Die Strecke kann dann 2016/17 für den Verkehr freigegeben werden", sagte Asfinag-Vorstand Alois Schedl dem LOGISTIK EXPRESS. Analog zur bereits bestehenden S 3 zwischen Stockerau und Hollabrunn wird die neue Straße mit baulicher Mitteltrennung (Betonleitwand) und einem sogenannten 2+1-Querschnitt um 125 Millionen Euro gebaut. Das bedeutet einen regelmäßigen Wechsel zwischen einer einstreifigen Fahrbahn mit Abstellstreifen und dem zweistreifigen Überholbereich. "Durch Redimensionierungsmaßnahmen im Zuge des Planungsprozesses konnten 39 Millionen Euro eingespart werden, ohne dass die wichtige Entlastungswirkung der S 3 für die Ortschaften zwischen Hollabrunn und Guntersdorf geschmälert wird", betont Schedl. Get your kicks on Route 66 ... oder eben auf A 5 und S 3! (PJ) GASTKOMMENTAR Masterplan Mobilität Schön zu hören: Für die jungen Österreicher ist das eigene Auto immer weniger Statussymbol. Vor allem im urbanen Raum stagniert etwa die Zahl jener, die den Führerschein machen. Dr. Peter Muzik Der öffentliche Verkehr wird immer wichtiger. Die Öffis müssen aber noch preiswerter werden und auch nachts verfügbar sein. Acht Millionen Menschen werden derzeit in Österreich täglich mit Bus, Bahn, Straßenbahn, Flugzeug und Seilbahn an ihr Ziel gebracht. Zugleich befördert die Transportwirtschaft ca. 70 Kilogramm Waren pro Einwohner - täglich, wie erwähnt. Der Wandel in der Mobilität geht jedenfalls mit einer steigenden Verkehrsleistung einher - was eine große Herausforderung sein wird: Österreich brauche, sagte unlängst WKO-Bundesspartenobmann Alexander Klacska, einen Masterplan für Mobilität. Und zwar dringend. Die Republik brauche aber auch Verkehrs-Netzwerke mit intelligenten Knoten, denn nur dann könne ein ökosozialer Mobilitätsmix funktionieren. Ohne langfristiges Denken und Planen wird die Mobilitätswirtschaft in Zukunft beträchtliche Probleme zu spüren bekommen. Daher ist ein Weckruf an die Politik fällig: Sie müsste beispielsweise trotz gewaltiger Sparzwänge endlich lange, berechtigte Forderungskataloge der Logistikbranche abarbeiten. Ihr Augenmerk nicht bloß auf nachhaltige ökologische Konzepte legen, sondern sich mit zukunftsträchtigen Maßnahmen viel stärker als bisher auch um die Koordinierung kümmern. Prognosen, was junge Menschen unter Mobilität verstehen, gibt es genug. Derzeit fehlt jedoch offensichtlich der (Master-)Plan... Autor: Peter Muzik ist langjähriger Wirtschaftspublizist („Wiener Zeitung“, früher „WirtschaftsBlatt“ und „trend“) sowie Inhaber der auf Evaluation von PR-Aktivitäten spezialisierten Consultingagentur Public & Media. www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 3/2012 11

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