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LE-3-2010

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

INTRALOGISTIK Auto nach

INTRALOGISTIK Auto nach Maß Wer so kurz vor der Fertigung noch auf Kundenwünsche eingeht wie BMW, muss natürlich über eine äußerst flexible Produktionskette verfügen – oder sich ein besonderes Modell einfallen lassen. „Um diese Flexibilität zu erreichen, waren zwei Punkte ausschlaggebend“, beschreibt Schuberthan, „zum Einen wird erst bei Montagebeginn der Kundenauftrag einem Fahrzeug zugeordnet, davor handelt es sich um anonyme und austauschbare Bauteile ohne Typennummer, die je nach Be- Info Losfertigung: Ein Produktionsauftrag (Los) durchläuft als (geschlossener) Posten die Fertigungsstufen, wobei bei Auflegen eines einzelnen Loses jeweils einmalige Rüstkosten entstehen. Zu Beginn und Ende der Fertigung entstehen jeweils fixe Losauflagekosten. Dividiert man die Losauflagekosten durch die Losgröße und addiert Materialsowie Fertigungsstückkosten, erhält man die reinen Stückkosten. Serienfertigung: Gekennzeichnet durch Prozesswiederholung ergibt. Bei Serienproduktionen werden größere, aber begrenzte Stückzahlen von unterschiedlichen Produkten (bzw. Produktarten) nacheinander auf den gleichen Produktionsanlagen in Losen oder parallel hergestellt. darf zum Montageband abgerufen werden. Zum Anderen war eine starke Reduzierung der Varianten nötig, da wir sonst immensen Lagerbedarf hätten, um das Wunschauto in vorgesehener Zeit fertig zu stellen.“ Durch intensive Entwicklung konnte die Variantenzahl pro Baureihe auf den einstelligen Bereich reduziert werden. Auch beim Design neuer Fahrzeuge müssten sich die Entwickler innerhalb gewisser Vorgaben bewegen, um diesem Prinzip zu entsprechen. Das Ziel sei die Schaffung reproduzierbarer Situationen, wie „Wir erreichen sechs Prozent Wertschöpfung über unsere Zulieferer.“ johann schuberthan etwa einheitliche Motoreinbaubedingungen, um die Effizienz zu steigern. Um ein ganzheitliches System zu erlangen und die Liefertreue zu optimieren, wurden auch die Zulieferer einbezogen, berichtet Schuberthan: „Heute erreichen wir dank des durchgängigen Systems sechs Prozent Wertschöpfung über unsere Zulieferer.“ Die Fertigung von Bauteilen für Werke im Ausland erfolgt nach dem CKD-Prinzip (Completely Knocked Down, Anm.), der Bausatz wird vor der Lieferung in alle Einzelteile zerlegt bzw. gar nicht erst montiert. „Die Ansprüche an unsere Logistik sind dementsprechend hoch“, ist sich Schuberthan bewusst. „Die Distributionslogistik ist das letzte entscheidende Element der Prozesskette, wenn es hier hakt, sind Termintreueziele unmöglich einzuhalten.“ Um die Abläufe nachhaltig zu beschleunigen und transparenter zu machen, setzt BMW auf das „Group Vehicle Distribution System“ (GVDS), im Zuge dessen alle Logistik-Partner online angebunden und so die Umschlagprozesse deutlich gestrafft wurden. Fazit So unterschiedlich die Produkte, Zielgruppen und Unternehmensstrukturen sind, so variabel ist auch die jeweilig beste Lösung. Fakt ist, dass hohe Bestände vermieden und Prozesse verschlankt werden sollten, wo immer es möglich ist. Das Gespräch mit den drei Unternehmen hat gezeigt, dass es bei Weitem nicht nur schwarz und weiß, sondern sehr viele Grautöne gibt. Eine „reine“ Produktionsform existiert wohl nur im Lehrbuch. Die Unternehmensführung ist gefordert, die Prozesse des Betriebes genau zu durchleuchten, um den „goldenen Mittelweg“ zu finden, mit dem sich das optimal auf ihre individuelle Produktion abgestimmte Ergebnis erzielen lässt. Wichtig ist, den Mut zu haben, traditionelle Denkweisen zu verwerfen und Neuem eine Chance zu geben, wie unsere Beispiele beweisen. Doch wer von den drei Vorgestellten über das „beste“ System verfügt, liegt eindeutig im Auge des Betrachters. (AT) Ein neues Produkt präsentiert die Schoeller Arca Systems auf der kommenden Fach- Pack. Das Baukastensystem des neuen Magnum Optimum beruht auf dem Plattformkonzept und hat als Basis das ISO-Palettenmaß 1200 x 1000 mm. Auf dieser Base können austauschbare Seitenwände aufgesetzt werden. „Je nach Füllgrad, Produktdimensionen und Nutzlast stehen unterschiedlich hohe Wände zur Verfügung. Entsprechend der Anforderung ergeben sich damit Behälterhöhen von 750, 870, 975 und 1000 mm“, betont Martin Gansterer, Vertriebsleiter Schoeller Arca Systems Österreich. Darüber hinaus können die Behälterwände mit einem Grundrahmen bis auf 1200 mm erhöht werden. Bewegliche Scharnierpunkte machen es dem Nutzer einfach, die Seitenwände ohne Werkzeug schnell zu tauschen. Die GLT gibt es optional mit Schiebe- oder Klapptür sowie weiterem Zubehör wie Deckel, textile Einlagen oder Inlays. Schoeller Arca Systems hat bei diesem Behältersystem die Wandstärke von 40 auf 30 Millimeter verringert. „Dadurch nimmt ein Magnum Optimum mit 975 mm Höhe 65 Liter mehr Inhalt auf als der Magnum Classic“, erklärt Gansterer. Das macht ein Plus von acht Prozent. Seitenwände und Türen des Magnum Optimum sind verschweißt und haben eine hygienisch glatte Oberfläche ohne Rippen, sie sind dadurch einfacher und kostensparender zu reinigen. Die verschweißten Seitenwände machen den Behälter zudem robuster und mit mehr als 500 kg belastbar. Zudem stellt das Baukastensystem austauschbare Fußkonstruktionen für jeden Bedarf zur Verfügung. Dreiecks- oder Tellerfüße sind ebenso einfach und schnell mit einer Bajonettkonstruktion auszutauschen wie ein Fußaufbau mit vier oder sechs Füßen sowie zwei verschiedene Kufenvarianten. Martin Gansterer „Obwohl der Magnum Optimum mehr Ladevolumen bietet, ist er zusammengefaltet flacher als alle herkömmlichen GLT“, berichtet Gansterer. Beim Rücktransport passen statt bisher 210 jetzt 300 zusammengefaltete GLT auf einen Jumbo-LKW. Das entspricht einer Zunahme von 30 Prozent gegenüber seinem Vorgänger, dem Magnum Classic. Die FachPack findet von 28. bis 30. September 2010 statt. Stand: Halle 7, Stand 553 20 LOGISTIK express 3|2010 www.logistik-express.com

Im FOKUS Klotzen und nicht kleckern Ein überaus positives Ergebnis erzielte die Jungheinrich AG im ersten Halbjahr 2010, und auch die Marktentwicklung in Österreich läuft wirklich gut, wie der Geschäftsführer im Exklusivinterview verriet. Dazu beigetragen hat unter anderem die Einführung des Hydrostaten, der sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Redaktion: ANGELIKA THALER Manchmal kommt es allen Unkenrufen zum Trotz nicht ganz so schlimm, wie man denkt. In diesem Fall durfte sich die Jungheinrich AG über ein Ergebnis freuen, das weit über den Erwartungen lag. „Wir haben uns auf ein schwierigeres Niveau eingestellt, als dann schlussendlich eingetroffen ist, und partizipieren nun gut am eintretenden Aufschwung“, fasst Christian Erlach, Geschäftsführer der Jungheinrich Austria Vertriebsges.m.b.H., zusammen. Dynamische Entwicklung Im zweiten Quartal 2010 stieg die Nachfrage an Flurförderzeugen weltweit um 54 Prozent, wobei Asien mit 77 Prozent am stärksten zulegen konnte. In Europa betrugen die Wachstumsraten im ersten Halbjahr immerhin 27 Prozent. Jungheinrich durfte sich über einen rund 12 Prozent höheren Auftragseingang im ersten Halbjahr freuen, das entspricht 915 Millionen Euro. „Auch die Umsatzerlöse sind weltweit im zweiten Quartal um 7 Prozent auf 446 Millionen Euro angestiegen“, zieht Erlach Bilanz. 20 Prozent Plus in Österreich Im Vergleich zu 2009 lag das Ergebnis in Österreich zur Jahresmitte etwa 20 Prozent höher, dabei war man in den Prognosen von fünf bis acht Prozent ausgegangen. „Die Investitionsbereitschaft hat deutlich zugenommen“, freut sich Erlach. Für die Zukunft denkt er positiv: „Es wird zwar noch Höhen und Tiefen geben, aber generell ist die Tendenz der Marktentwicklung steigend. Die Kunden schätzen unseren Produktmix, sie können im Lager alles aus einer Hand beziehen und somit die Schnittstellenproblematik umgehen.“ Passend dazu wird die Mannschaft vergrößert, auch zwei neue Lehrlinge wurden aufgenommen. Gelb ist das neue Grün Seit 2008 gibt es den Hydrostaten, einen Verbrennungsmotor-Stapler mit hydrostatischem Antrieb. In diesem Jahr wurde die Palette verbreitert, nun gibt es den Flitzer mit einer Tragkraft zwischen 1,6 und 3,5 Tonnen – das entspricht etwa 90 Prozent des Gesamtmarktes. Nicht nur die Wendigkeit, der Interview ChRISTIAN ERLACH Geschäftsführer JUNGHEINRICH Österreich Fahrkomfort und die verringerten Betriebsgeräusche machen dieses Fahrzeug so beliebt, auch die Rentabilität kann sich sehen lassen: „Im Vergleich zu Staplern mit Wandlermotor spart man pro Betriebsstunde etwa einen Euro an Treibstoffkosten. Gerade beim längeren Einsatz macht sich das schnell bezahlt, und unsere Kunden bestätigen uns die optimale Energieeffizienz der Geräte. Damit wird der ökologische Footprint sinnvoll reduziert“, ist Erlach stolz. (AT) LM11-190x92-A_Layout 1 09.08.10 11:18 Seite 1 Die Branche trifft sich in Stuttgart Jetzt Unterlagen anfordern! Erstklassig im Zentrum Europas Qualität kennt keine Grenzen 2011 9. Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss 8. -10. Februar 2011 Neue Messe Stuttgart www.logimat-messe.de +49(0)89 32391-253 www.logistik-express.com LOGISTIK express 3|2010 21

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