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LE-2-2016

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

TRANSPORT & LOGISTIK Der

TRANSPORT & LOGISTIK Der Kampf um die Pakete Deutschlands Post mischt im heimischen B2C- und C2C-Geschäft kräftig mit – und Österreichs Post muss ihr Terrain verteidigen. BEITRAG: REDAKTION „Wir befördern fast alles“ Österreichische Post zu tun, betont der Manager. Rund vier Mio. Österreicher kaufen im Internet regelmäßig ein, und vieles wird bei deutschen Versandhändlern wie Zalando, Amazon und Co eingekauft. Diese Mengen im eigenen Logistik-Regime zu den Endkunden zwischen Bodensee und Neusiedlersee zu bringen, ist das definierte Ziel von DHL Paket. GÜNTER BIRNSTINGL Die Deutsche Post ist im September des vergangenen Jahres in Österreich in den Ring gestiegen und macht seither der Österreichischen Post Konkurrenz im B2C- und C2C-Business, das ob des stark steigenden Internet-Handels für beide Postgesellschaften immer attraktiver wird. Damit verbunden wird auch der Kampf um jedes Paket von den Online-Händlern aus ganz Europa zu den Kunden bis ins letzte Tal in Tirol immer größer. Auf dem österreichischen Markt sichtbar ist das Engagement der Deutschen Post in Form der DHL Paket Austria, die derzeit gerade dabei ist, in ganz Österreich ein tragfähiges Logistiknetz aufzubauen. Für Günter Birnstingl, Geschäftsführer von DHL Paket, ist ganz klar: „Wir wollen die Nummer zwei auf dem österreichischen Markt werden.“ Hinter der Österreichischen Post, versteht sich. Dass die Deutsche Post-Tochter DHL in Österreich aktiv wird, habe strategische Gründe und überhaupt nichts mit der Qualität und Zusammenarbeit mit dem bisherigen Partner Dass die Deutsche Post-Tochter DHL in Österreich aktiv wird, habe strategische Gründe und überhaupt nichts mit der Qualität und Zusammenarbeit mit dem bisherigen Partner Österreichische Post zu tun, betont der Manager. Rund vier Mio. Österreicher kaufen im Internet regelmäßig ein, und vieles wird bei deutschen Versandhändlern wie Zalando, Amazon und Co eingekauft. Diese Mengen im eigenen Logistik-Regime zu den Endkunden zwischen Bodensee und Neusiedlersee zu bringen, ist das definierte Ziel von DHL Paket. Von derzeit 21 Depots in ganz Österreich organisiert DHL Paket mit regionalen Zustellpartnern die Frei-Haus-Zustellung zu den privaten Empfängern. Zustellungen erfolgen von Dienstag bis Samstag, wobei „für uns der Tag später beginnt, weil wir die Empfänger bis später am Abend erreichen wollen“, so Birnstingl. Ist der Empfänger nicht anwesend, wird das Paket in den Shop gebracht oder in unbemannten Packstationen für die Selbstabholung durch den Empfänger deponiert. Private Empfänger bekommen ihre online bestellten Sendungen nicht nur zugestellt, sondern können auch selbst im Sinne von C2C bei den Paketshops oder Packstationen Pakete in alle Welt aufgeben oder Retouren einlegen. Birnstingl sagt auch, wie es preislich ausschaut: 50 LOGISTIK EXPRESS 2/2016

„Wir können unsere Leistungen für unsere Kunden sicherlich günstiger als die Mitbewerber anbieten.“ Transportiert werden die beispielsweise in Deutschland online eingekauften Waren per Lkw zu zwei großen Logistikzentren der Deutschen Post im Großraum München und Regensburg. Hier erfolgt die Abfertigung Richtung Österreich und von hier fahren beauftragte Transportunternehmen mit den Sendungspartien zu den Depots, von wo aus die Regionalzusteller die Fläche bedienen. Österreichs Post muss reagieren Peter Umundum, Vorstand Paket & Logistik bei der Österreichischen Post, beobachtet das Tun von DHL Paket mit Argusaugen. „Wir reagieren mit Stärkung unseres Vertriebs in Deutschland, um deutsche Kunden effizienter direkt betreu en zu können. Die Vorholung von Sendungen in Deutschland machen wir jetzt gemeinsam mit den Kunden oder bieten es ihnen an. Das passiert teils im Rahmen mit unserem Partner Hermes, für den wir in Österreich für dessen Kunden die Paket-Zustellungen machen“, erklärt der Manager. Er räumt ein, dass die Post „sicherlich etwas an Volumen verlieren wird, wir sehen aber auch Wachstumspotenzial, mit dem wir mögliche Volumeneinbußen ausgleichen können“. Wenn man preislich unter Druck komme, will man mit guter Qualität begegnen. Umundum: „Als Qualitätsführer, der wir sind und bleiben wollen, gewinnen wir preislichen Spielraum.“ Österreichs Post wird noch mehr investieren in den Service auf der letzten Meile, in neue Produkte wie beispielsweise in die Kofferraumzustellung, Abholstationen, Selbstbedienungszonen, die Interaktion mit den Kunden oder eine Haustürlösung für Empfangsboxen. Empfänger können an ihre Haustür eine Box hängen und der Zusteller legt dort das Paket hinein. Die Box wird an der Haustür befestigt und sicher verschlossen. Umgekehrt könnten die Kunden ihre Retourware hineinlegen und der Zusteller nimmt die Sendung wieder mit. Mit dieser Lösung will man die Erstzustellquote WIR BEFÖRDERN FAST ALLES (derzeit bei 91 Prozent) und den Mehrwert für Absender und Empfänger erhöhen. Und im eigenen Haus Kosten einsparen. 80 Mio. Pakete haben die vielen Tausend Postler im Vorjahr zugestellt. „Wir sind damit sehr zufrieden und haben gegenüber dem Jahr zuvor ein Wachstum von acht Prozent ge-schafft“, bilanziert Umundum. Und das trotz des Einstiegs der Deutschen Post in Österreich. In Österreich ist die Post im B2C-Bereich Marktführer mit einem Marktanteil von 77 Prozent, im B2B-Bereich, in dem 2009 der Einstieg erfolgte, liegt der Marktanteil bei 28 Prozent, was den Post-Manager stolz macht: „Dieses Wachstum wurde erreicht, weil wir viel investiert haben, um hier Absender und Empfänger mit Fokus auf die letzte Meile bestmöglich bedienen zu können.“ Seine Einschätzung der künftigen Entwicklung im E-Commerce-Bereich: Das Wachstum bleibt ungebrochen, was neue Mitbewerber im Logistikbereich auf den Markt bringt und den Kampf um jedes Paket möglicherweise noch facettenreicher machen wird. [RD] PETER UMUNDUM 51

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