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LE-2-2015

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

TRANSPORT & LOGISTIK

TRANSPORT & LOGISTIK Zwang zum Handeln: Geplante Megahäfen in Afrika und Asien Der noch vor kurzem extrem hohe Ölpreis bescherte die Tendenz zur Langsamfahrt und zum Bau von Megacontainerschiffen, um Größeneffekte zu nutzen. Obwohl der Ölpreis gesunken ist, hält dieser Trend an und Häfen allerorts müssen sich darauf einstellen. Der zunehmende Welthandel ist ein weiterer Grund für die Entwicklung von Großhäfen. Der zunehmende Welthandel ist ein weiterer Grund für die Entwicklung von Grosshäfen. In vielen Ländern der Welt werden Megahäfen gebaut – nicht zuletzt wegen der immer mehr zunehmenden Containerschiffgröße. Die Arbeitspferde sind heute 14.000 TEU-Schiffe, und Megacontainerschiffe mit bis zu 20.000 TEU werden bereits gebaut. Die größten Containerschiffe bedienen die Asien-Europa-Routen. Insbesondere auf diesen Verbindungen müssen sich die Häfen auf die neuen Riesen einstellen. Noch vor zehn Jahren wurden dort überwiegend Containerschiffe um die 5.000 TEU eingesetzt. Aber auch auf Nebenstrecken wie z. B. via Afrika werden immer größere Schiffe erwartet. Sowohl an der Ost- als auch Westküste Afrikas entstehen neue Großhäfen. Die folgende Aufstellung beschränkt sich auf Asien und Afrika. Bagamoyo Megaport in Tansania Der größte unabhängige Hafenbetreiber, die China Merchants International, wird den Bagamoyo Megaport in der Nähe von Dar es Salaam in Tansania entwickeln. Das elf Milliarden US-Dollar (10,3 Milliarden Euro) schwere Projekt soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Bis Ende 2045 wird der Hafen eine 38 LOGISTIK express 2|2015

Kapazität von 20 Millionen TEU besitzen. Bisher handelt Dar es Salaam 90 Prozent der Im- und Exporte des afrikanischen Landes. Bis 2020 soll die Kapazitätsgrenze erreicht werden, da das Containervolumen um zehn Prozent pro Jahr in den nächsten fünf Jahren steigen wird. Laut Tansanias Präsident Jakaya Kikwete ist geplant, die erste Bauphase mit Kai und zwei Containerliegeplätzen bereits 2017 abzuschließen. In Bagamoyo sollen Containerschiffe mit bis zu 10.000 TEU empfangen werden. Eine Exportverarbeitungszone soll das Projekt komplettieren. Es wird den Hafen in Mombasa, Kenia, an Größe übertreffen und selbst dem gigantischen kenianischen Lamu- Hafenprojekt Konkurrenz bieten. Hafen Lamu in Kenia Nach einer Reihe von Verzögerungen soll nun ab März 2015 der neue Megahafen Lamu als Teil des Lamu Port Southern Sudan-Ethiopia Transport (LAPSSET)-Korridors entstehen. Bis 2030 werden u. a. neue Straßen- und Eisenbahnverbindungen sowie eine Pipeline für Öl aus dem Südsudan gebaut. Der Südsudan und Äthiopien erhalten durch das Projekt einen Seezugang. Laut Al-Jazeera werden 32 Liegeplätze, drei internationale Flughäfen und eine Bahnlinie mit 1.500 km Länge gebaut werden. Hafen Lekki in Lagos in Nigeria An der Westküste Afrikas in Lagos, Nigeria, soll schon 2015 die erste Phase des Hafens Lekki eröffnet werden. Nigeria erlebte in den letzten Jahren einen enormen Wirtschaftsaufschwung. Daher wird prognostiziert, dass das Umschlagvolumen in den Häfen bis 2020 zweistellig wachsen wird. Der Hauptkai wird bei kompletter Fertigstellung 1.500 m lang sein. Lekki wird der erste Tiefwasserhafen an der Westküste Afrikas sein, der 10.000 TEU- Containerschiffe empfangen kann. Die Tiefe des Containerkais und der Fahrrinne wird zwischen 16 und 19,5 m liegen. In der letzten Bauphase wird eine Kapazität von sechs Millionen TEU realisiert. Weiters werden Liegeplätze für Trocken- und Flüssigschüttgut entstehen. Die Konzession für die Entwicklung und den Betrieb des Lekki International Container Terminals wurde über 21 Jahre an die philippinische International Container Terminal Services (LICTS) vergeben. Der Containerkai hat eine Länge von 1.200 m. Bei vollständigem Betrieb der ersten Phase 2016 wird eine Kapazität von 2,5 Millionen TEU erreicht. Der gesamte Hafen wird von der Singapurer Tolaram Group zusammen mit Partnern entwickelt. DIRK RUPPIK weiter > Die ersten drei Liegeplätze im Wert von 449 Millionen US-Dollar (422 Millionen Euro) werden durch ein vom Bauunternehmen China Communications Construction Company Ltd. geführtes Konsortium gebaut. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich gemäß American Journal of Transportation auf 25,5 Milliarden US-Dollar (rund 24 Milliarden Euro). Lamu ist ein Schlüsselelement der Vision 2030 der kenianischen Regierung, mit der das Land seine Infrastruktur modernisieren und die Wirtschaft beleben will. Der Hafen wird rund drei Mal die Größe des bisherigen Haupthafens Mombasa haben. Mugo Kibati, der Generaldirektor der Vision 2030, sagte: „Das Großprojekt wird das kenianische Bruttoinlandsprodukt in die Höhe treiben und bisher abgeschiedene Gebiete des Landes erschließen. Es wird ebenso die Wirtschaften von vier umliegenden Ländern ankurbeln.“ Es ist aufgrund seiner Lage in der Manda Bay nahe der von der UNESCO geschützten historischen Altstadt Lamu umstritten. Hafen Lekki, Nigeria Copyright: Toleram Group LOGISTIK express 2|2015 39

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