Aufrufe
vor 5 Jahren

LE-2-2015

  • Text
  • Ecommerce
  • Handel
  • Jaklitsch
  • Express
  • Logistik
  • Unternehmen
  • Vertrieb
  • Industrie
  • Zukunft
  • Hafen
  • Intralogistik
  • Mitarbeiter
LOGISTIK express Fachzeitschrift

INTRALOGISTIK Industrie

INTRALOGISTIK Industrie 4.0 und ihre Relevanz für die Intralogistik Begriffe wie „Industrie 4.0“, „Internet der Dinge“, cyber-physische Systeme sind durch diverse Medien einer breiten Mehrheit in der Wirtschaft bekannt. Industrielle Revoluuon in der Historie Die 1. industrielle Revoluuon begann mit der Mechanisierung und Nutzung von Wind-, Dampf- und Wasserkraa. Sie begann Miie des 18. Jahrhunderts und verbreitete sich in den folgenden 200 Jahren in großen Teilen Europas. Die 3. industrielle Revoluuon wurde durch den intensiven Einsatz von IT und Elektrotechnik in der Produkkon und der Automaasierung geprägt. Sie begann Anfang der 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Miie 18. Jahrhundert Anfang 70er-Jahre 20. Jahrhundert Zukunn Ende 19. Jahrhundert Heute 21. Jahrhundert Die 2. industrielle Revoluuon wurde geprägt durch die Nutzung der elektrischen Energie und die Einführung der Massenferrgung. Sie begann zum Ende des 19. und dauerte bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Die 4. industrielle Revoluuon ist gekennzeichnet durch cyber-physische Systeme und smarte Objekte. Wahrscheinlich ist, dass diese in den nächsten 20 bis 25 Jahren durch eine 5. industrielle Revoluuon abgelöst wird. HEINZ WILLEMS Eine echte Relevanz von Industrie 4.0 für klein- und mittelständische Unternehmen, speziell im Bereich Intralogistik, wird nicht wahrgenommen oder eher Konzernen zugeordnet. Auch der Nutzen für das eigene Unternehmen wird sehr unterschiedlich bewertet und mögliche Potenziale werden stark unterschätzt. Dies kann in Konsequenz ggf. zu marktwirtschaftlichen Einbußen und Nachteilen im nationalen und internationalen Wettbewerb führen. Die oben genannten Begriffe signalisieren weitreichende Neuerungen. Vielfach wird bereits von der vierten industriellen Revolution gesprochen. Doch was steckt hinter diesen Begriffen? Wo liegen die nutzbaren und messbaren Vorteile für ein Unternehmen? Industrie 4.0 Der Begriff Industrie 4.0 steht als Synonym für eine Hightech-Strategie der deutschen Bundesregierung. Die Globalisierung der Märkte, die wachsende Konkurrenz aus Fernost, individuelle Kundenwünsche, kürzer werdende Produktzyklen und viele andere Faktoren zwingen die Industrie zu einer sich stetig anpassenden und flexiblen industriellen Produktion, um auf dem globalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben. 14 LOGISTIK express 2|2015

Eine steife Produktion, wie sie heute vielfach gegeben ist, wird zukünftige Anforderungen nicht mehr erfüllen können. Sowohl die Produktion als auch die Logistik werden in höchstem Maße flexibel und anpassungsfähig werden müssen. Die Hightech-Strategie Industrie 4.0 zeichnet einen Grundriss der industriellen Zukunft. Sie enthält Konzepte für neue Technologien, zeigt Potenziale auf, bietet Fördermaßnahmen, insbesondere für Startup-Unternehmen, und vieles andere mehr. Industrie 4.0 bietet gerade für den Mittelstand einen Weg, wie dieser den künftigen individuellen Anforderungen an die industrielle Produktion begegnen kann. Industrielle Revolution Die erste industrielle Revolution bestand in der industriellen mechanisierten Nutzung von Wasserkraft und Dampfkraft gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts folgte die zweite industrielle Revolution. Diese bestand vornehmlich in der Einführung von Fließbändern und der Massenfertigung. Der Name des US-Amerikaners Frederick Winslow Taylor (1856 - 1915) darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben. Er begründete basierend auf seinen Arbeitsstudien ein bis ins Detail ausgearbeitetes Arbeitsmanagement, das nach seinem Erfinder auch „Taylorismus“ genannt wurde. Anfang der 70er-Jahre im 20. Jahrhundert begann die dritte industrielle Revolution durch die Einführung der Elektrotechnik und der IT in der industriellen Automatisierung, die bis heute andauert. Internet der Dinge Der Begriff „Internet der Dinge (engl. Internet of Things)“ wurde in Anlehnung an das heute allgegenwärtige Internet, das „Internet der Dienste“, von Kevin Ashton im Jahre 1999 zuerst verwendet. Kevin Ashton wurde 1963 in England geboren und ist Mitarbeiter des Auto-ID Center am Massachusetts Institute of Technology (MIT). aufweisen. Smart bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sie eigenständig agieren und die ihnen zugewiesenen Aufgaben autonom und/oder im Verbund mit anderen Objekten kooperativ lösen. Smarte Objekte sind eindeutig identifizierbar und können im Netzwerk souverän kommunizieren. Sie werden zur Lösung spezieller Aufgaben konzipiert und bestehen in der Regel aus einem Verbund aus Hard- und eingebetteter Software. Beispielsweise können dies intelligente Transporteinheiten (Objekte) sein, die in einem cyber-physischen Transportsystem souverän Behälter oder Paletten transportieren. Souverän, weil kein übergeordnetes System die Transporte steuert. Der zu transportierende (smarte) Behälter kommuniziert autark im Netzwerk und zeigt mittels einer geeigneten Nachricht seinen Transportbedarf an. Alle autonom agierenden Transporteinheiten erhalten diese Nachricht, werten diese aus und verhandeln untereinander die optimalste Transporteinheit, welche den Transport-Auftrag ausführen kann. Zugegeben hört sich dieses Beispiel noch ein wenig visionär an. Ähnliche Systeme werden aber bereits entwickelt oder sind sogar bereits realisiert worden. Cyber-physische Systeme (CPS) Zugegeben, der Begriff cyber-physische Systeme hört sich futuristisch an. Er bezeichnet aber lediglich die Vernetzung und Kommunikation smarter Objekte über eine geeignete Infrastruktur wie dem Intranet oder auch dem Internet. Eine Anbindung erfolgt über standardisierte Technologien wie LAN (Local Area Network) oder WLAN (Wireless Local Area Network). In der Heimautomatisierung erfolgt die Kommunikation über WLAN, oft auch mittels ZigBee oder anderer proprietärer Spezifikationen. Eine der größten Herausforderungen an cyber-physischen Systemen ist die Verarbeitung von Ereignissen in Echtzeit. Als Beispiel kann hier die Verarbeitung von Signalen aus der Sensorik genannt werden. Als Dinge oder engl. Things werden smarte Objekte bezeichnet, die definierte Eigenschaften weiter > Info Heinz Willems Geschäftsführender Gesellschafter nexXLog GmbH LOGISTIK express 2|2015 15

LOGISTIK express informiert

https://logistik-express.com

© Copyright 2023 | LOGISTIK express | MJR MEDIA WORLD