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LE-2-2014

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

INTRALOGISTIK Mehr

INTRALOGISTIK Mehr Innovationen als je zuvor Zur CeMAT lassen die vier bedeutendsten Staplerhersteller Linde Material Handling, Toyota Material Handling, Jungheinrich und STILL traditionell mit einer Reihe von Innovationen aufhorchen. Logistik express hat sich umgesehen, mit welchen Themen die Big 4 der Branche in diesem Frühjahr auf Kundenfang gehen. REDAKTION: KARIN WALTER Wenn die CeMAT-Macher zur Intralogistik-Leistungsschau nach Hannover rufen, dann erwartet die Besucher traditionell ein gigantisches Kräftemessen der weltgrößten Staplerhersteller. Das war im Großen und Ganzen auch in diesem Jahr so – bis auf eine markante Abweichung: An Stelle des roten Schriftzugs von Linde Material Handling leuchtete vom Messe-Pavillon Nr. 32 in diesem Jahr das ebenso rote Logo des Konkurrenten Toyota Material Handling vom Dach. Linde MH blieb der Leistungsschau fern – bemerkenswerterweise jedoch ohne auf die Aufmerksamkeit des internationalen Publikums verzichten zu müssen. Denn der Aschaffenburger Staplerhersteller zog es vor, vom 5. bis zum 23. Mai auf dem Gelände des Mainzer Messeparks eine eigene Leistungsschau zu veranstalten. Gut möglich, dass die im vergangenen Jahr verkündete Umstellung vom drei- auf den zweijährigen CeMAT-Messerhythmus die Linde MH-Verantwortlichen zu diesem drastischen Schritt veranlasste. Die Aufgabenstellung, alle zwei Jahre einen Messeauftritt in der Größenordnung einer Ce- MAT zu stemmen, beurteilen Kenner der Staplerszene als kritisch im Hinblick auf die meist mehrjährigen Entwicklungszeiten. Theodor Maurer, dem Vorsitzenden der Linde MH-Geschäftsführung war auf der Linde-Gegenveranstaltung „World of Material Handling“ in Mainz aber offensichtlich nicht viel daran gelegen, die wahren Gründe für das Fernbleiben von der CeMAT näher darzulegen. Nur so viel ließ der Chef des Aschaffenburger Staplerherstellers wissen: „Die Logistikverantwortlichen möchten Produkte unmittelbar erleben und auch im direkten Wettbewerbsvergleich testen.“ Das in Mainz präsentierte Angebot an Expertenvorträgen, Produktvorführungen und Live-Tests sei Zeugnis der strategischen Kundenorientierung. Jungheinrich hatte Grund zur Freude Während auf dem Gelände des Mainzer Messeparks rund 20.000 Quadratmeter für Vorträge, Live-Demonstrationen und Fahrzeugtests zur Verfügung standen, musste sich Jungheinrich, der flächenmäßig größte CeMAT-Aussteller, mit vergleichsweise bescheidenen 8.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche begnügen – was der Stimmung aber keinerlei Abbruch tat. Im Gegenteil: Mit Messeaufträgen im Gesamtwert von rund 15 Millionen Euro bilanzierte der Hamburger Flurförderzeugehersteller sogar den erfolgreichsten Messeauftritt der Firmengeschichte. An einigen der insgesamt 24 während der fünf CeMAT-Tage vorgestellten Produktinnovationen bildeten sich unübersehbare Menschentrauben. Wie schon auf der CeMAT 2011 legte der Hamburger Flurförderzeughersteller einen Schwerpunkt seines Messeauftritts auf seine Weiterentwicklungen im Bereich der Lithium-Ionen-Technologie. Neben einem kompletten Umrüstsatz für einige ausgewählte Fahrzeuge präsentierte Jungheinrich eine neue, ab Sommer 2014 erhältliche, Variante des für den Filialbetrieb oder die Lkw-Mitnahme geeigneten Elektro-Deichselhubwagens EJE 112i. Im Gegensatz zum Vorgängermodell des Elektro-Deichselhubwagens, bei dem man die Lithium-Ionen-Batterie zum Laden noch vollständig herausnehmen musste, ist die neue Version des leichten Flurförderzeugs mit einem fest integrierten Ladegerät ausgestattet. „Damit kann der Bediener das Fahrzeug an jeder herkömmlichen Steckdose aufladen“, verwies Karl Heinz Schwulera, Leiter der Sparte Energy and Drive Systems bei Jungheinrich auf dem CeMAT-Messegelände auf einen der markantesten Vorteile. „Dreißig Minuten genügen, um die Lithium-Ionen-Batterie wieder für eine Schicht fit zu machen.“ Zu den weiteren Highlights auf dem Ausstellungsparcours des Hamburger Flurförderzeugherstellers zählten die neue Diesel- und Treibgasstaplergeneration vom Typ DFG/ TFG 316/320 sowie DFG/TFG 425/435, die neuen Schubmaststapler der Baureihen 1 20 LOGISTIK express Ausgabe 2/2014 www.logistik-express.com

INTRALOGISTIK auf autorisiertes Personal, Schocksensoren oder die obligatorischen Sicherheits-Checks seien mit der Markteinführung des mobilen Flottenmanagement-Systems auch für Einzelanwender verfügbar. und 3, das Routenzugsystem mit Zugkräften von bis zu neun Tonnen sowie Anhängern diverser Bauformen für die effiziente Produktionsversorgung. Der cubeXX von Still vereint 6 Stapler in einem Das brandneu entwickelte Konzeptfahrzeug cubeXX stand im Mittelpunkt der insgesamt 2.500 Quadratmeter umfassenden Erlebniswelt des ebenso aus Hamburg kommenden Staplerherstellers STILL. Die Idee hinter dem Flurförderzeug erinnert stark an das Schweizer Taschenmesser-Design: Der cubeXX beherbergt die Funktionen von sechs Staplern - eines Routenzugs, eines Niederhubwagens, eines Gegengewichtstaplers, eines Hochhubwagens, eines Doppelstockfahrzeugs sowie eines Kommissionierers – im Bauch eines in den STILL- Farben orange und silber eingefärbten Kastens. Auf der CeMAT zeigte STILL den cubeXX im halbautomatisierten Betrieb. Das heißt: Das Gerät ließ sich wahlweise über eine Fernbedienung oder aber per iPad ansteuern um die Gabeln auszuklappen, die Laststützen, den Hubmast oder die Fahrerkabine auszufahren, die Routenzug-Funktion zu nutzen oder das zusätzliche Heckgewicht anzudocken. „Die Möglichkeit, ein Fahrzeug einfach autonom in Betrieb zu nehmen oder aber manuell zu betreiben, birgt enormes Optimierungspotential“, sagte Bert-Jan Knoef, Vorsitzender der STILL-Geschäftsführung bei der Vorführung des neuen Lagergerätes vor dem sichtlich staunenden Messepublikum. In der Flexibilität und Wandlungsfähigkeit liege die künftige Schlüsselfähigkeit von Unternehmen, fügte Knoef hinzu. Sicherheit im Fokus Mit einem Strauß an Innovationen im Bereich der Gegengewichtsstapler, der Elektro-Niederhubwagen, der Schubmaststapler und der Lagertechnikgeräte präsentierte sich auch Toyota Material Handling auf der Messe. Als Highlight gab es am Messestand zusätzlich auch die nächste Generation des Flottenmanagement-Systems Toyota I_Site zu bestaunen. Das Konzept ermöglicht künftig auch die Fernüberwachung der Flotte über eine mobile App – und gilt als Novum in der Branche. Bestandteil der Applikation, die auf die Technologien des iPhone ausgelegt ist, ist zum Beispiel eine Benachrichtigung des Fuhrpark-Verantwortlichen über den immer beliebter werdenden „Pre-Operational Check“. Über ein Display an der Maschine führt der Bediener bei Arbeitsbeginn eine Standard-Überprüfung durch. Besteht ein Gerät diesen Test nicht, erhält der Flottenmanager umgehend eine Meldung. Das gleiche gilt für Betriebszeiten, Batterieauslastungen oder das Auftreten von Kollisionen. Nach Auskunft von Toyota Material Handling können in Zukunft nicht nur Flottenbetreiber von den Vorzügen von Toyota I_Site profitieren. Kernbestandteile des Pakets wie die Beschränkung des Zugangs Parallel zur CeMAT setzte natürlich auch der eingangs bereits erwähnte Aschaffenburger Flurförderzeugespezialist Linde Material Handling auf seiner Mainzer Veranstaltung einige inhaltliche Akzente. Neben seinen Weiterentwicklungen in der Lithium Ionen Technik, der neuen Linde-Elektrostaplerreihe E60 bis E80 sowie eines neuen Routenzugsystems für die Produktionsversorgung stand die Vorstellung des Linde Safety Pilot, einem weltweit einzigartigen Fahrer- Assistenzsystem für Stapler, beim Publikum ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Funktionsweise wurde in einer Show demonstriert, in der ein Staplerfahrer, abgesichert durch ein Gestell, kritische Fahrmanöver absolvierte. Ohne den Linde Safety Pilot kippte der Stapler beim Fahren mit angehobener Last in das Gestell, mit dem Linde Safety Pilot reduzierte der Stapler seine Geschwindigkeit, und das Hubgerüst konnte nicht weiter als erlaubt ausgefahren werden. Mit den vorgestellten Innovationen im Bereich des Energiemanagements, der Sicherheitstechnik und einigen neuen Stapler-Funktionen haben die Big 4 der Branche in diesem Frühjahr eindrucksvoll gezeigt, wieso sie auf der Liste der Einkäufer ganz oben stehen. (WAL) www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 2/2014 21

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