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LE-2-2014

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

INTRALOGISTIK

INTRALOGISTIK Leistungsschau der Superlative Smart – Integrated – Efficient: Das Motto der diesjährigen CeMAT – Weltleitmesse für die Intralogistikbranche – bildete in diesem Jahr für rund 53.000 Besuchern aus 65 Ländern einen Anziehungspunkt. Einige Innovationen, die es vom 19. bis 23. Mai 2014 auf dem Gelände der Hannover Messe zu sehen, zum Anfassen und zu bestaunen gab, hat sich die Logistik express-Redaktion beim Messerundgang etwas genauer angesehen. REDAKTION: KARIN WALTER Logistikmessen verbreiten sich seit einigen Jahren auf unserem Kontinent inflationär. Doch wer sich im Wust der Logistikmessen etwas genauer umsieht, für den bleibt anstandslos festzuhalten: Das Alleinstellungsmerkmal der CeMAT liegt vor allem darin, eine große Zahl an Ausstellern und Besuchern aus allen Herren Ländern für die Messe zu interessieren. Karin Walter Das war auch in diesem Jahr wieder so. Mit insgesamt 53.000 Besuchern gelang es den Organisatoren zwar nicht, mehr Besucher als bei der Vorläuferveranstaltung CeMAT 2011 auf das Messegelände nach Hannover zu mobilisieren. Rund 17.000 Besucher reisten aus dem Ausland an – eine Quote, die bislang noch von keiner anderen Intralogistikveranstaltung auf dem Kontinent getoppt werden kann. Dank der guten Konjunktur- und Wachstumsprognosen trieb es manche Besucher auf die Messe offenbar auch mit konkreter Entscheidungslaune. Mit konkreten Auftragseingängen in Höhe von rund 15 Millionen Euro verbuchte der Hamburger Staplerbauer Jungheinrich zum Beispiel den größten CeMAT-Messeerfolg seiner Firmengeschichte. Aber auch für den einen oder anderen vergleichsweise deutlich kleineren Logistikanbieter bot die Messe - wie man in Erfahrung bringen konnte - den einen oder anderen Anlass zum feierlichen Korkenknallen. Innovative Shuttle-Technologie Auch am Stand von KNAPP gab es am dritten Messetag die Gelegenheit, auf ein neues Kundenprojekt anzustoßen. Die Geschäftsführung von Technilog, einem Großhändler für Elektroinstallationsbedarf, hatte sich auf der Messe dazu entschieden, in Automatisierungslösungen des österreichischen Intralogistikanbieters zu investieren. Wie man hören konnte, plant das Unternehmen, bei der Realisierung seines Logistikzentrums in Ludwigsfelde bei Berlin unter anderem in ein sieben-gassiges OSR Shuttle-System sowie in sechs ergonomische Pick-it-Easy- Kommissionierplätze zu investieren. Wer sich am Stand von KNAPP etwas genauer umsah, für den gab es zwei wirkliche Messe-Highlights zu sehen. Auf der oberen Ebene des Messestandes präsentierte der österreichische Intralogistiksystem-Anbieter seine vollständig ausgereifte Open Shuttle- Technologie, die das Unternehmen künftig auch für den Transport größerer Gebinde wie beispielsweise Paletten anbieten will. Die Open Shuttles sind dank ihrer Eigenintelligenz in der Lage, sich selbständig innerhalb von Logistikflächen zu bewegen, Hindernissen intuitiv auszuweichen und bei einer kompletten Blockade eines Pfades sofort einen neuen Pfad, zum Beispiel durch einen alternativen Gang, zu planen und diesen zu befahren. Eine roboterunterstützte Mixtur aus der Kommissionierung von hängender und liegender Ware gab es auf der unteren Ebene des Messestandes zu sehen. Damit der eingesetzte Roboter unterscheiden kann, ob liegende oder hängende Ware gepickt werden soll, arbeitet das System mit einer integrierten Bilderkennungs- und Bildverarbeitungstechnologie. Hat der Roboter die Ware erkannt, wählt er binnen Sekunden den passenden Greifer aus. Als zusätzliches Feature zur Erleichterung der Auftragsverarbeitung, bietet KNAPP mit dem Taschensorter seines Tochterunternehmens 18 LOGISTIK express Ausgabe 2/2014 www.logistik-express.com

Dürkopp Fördertechnik die Möglichkeit der Zusammenführung von Liegeware mit Hängetaschen an. Durch die Möglichkeit Belege und Füllmaterial beizulegen, lässt sich die neue KNAPP-Lösung in die Abläufe von E-Commerce- und Multichannel-Lager integrieren. Vom Batch zur Auftragskommissionierung Eine innovative Kommissionierlösung, die den speziellen Anforderungen der Pharmabranche gerecht wird, gab es am Stand des Intralogistik-System Anbietesr SSI Schäfer zu sehen. Der neu entwickelte Batch Pick’n Scan Sorter ist eine interessante neue Applikation, die durch die Integration bewährter Produkte im Hause Schäfer entstand. Das System besteht aus vier Bereichen, die jeweils eine spezifische Aufgabe übernehmen. An der Aufgabestation werden Produkte weitgehend unabhängig von deren Beschaffenheit manuell auf einen V-förmigen Bandförderer gelegt. Nach der Vereinzelung geht es weiter durch die Scan-Maschine, in der Produkte von allen sechs Seiten mit Kameras gelesen werden. Die Information wird verarbeitet und ausgewertet, bevor das Produkt auf den Linearverteiler kommt, die die Synchronisierung mit dem Sorter herstellt. Auf Basis der erhobenen Informationen werden die Produkte im letzten Schritt der Scan- und Sortierlösung über Gondeln zu den entsprechenden Sorterzielen transportiert. Mehr Effizienz für die Produktionslogistik Unter dem Stichwort „Smart Factory“ konzentrierte sich der Messeauftritt des Schweizer Logistikanbieters Kardex Remstar darauf, dem Messepublikum einen durchgängigen automatisierten Materialfluss zwischen allen Produktions- und Montagebereichen vorzustellen. Das Konzept verbindet die Lagerlösungen von Kardex Remstar mit einem speziellen Transportsystem seines neuen österreichischen Industriepartners Servus Intralogistics. Je nach Anforderungen werden die in der Montage benötigten Teile in den vertikalen Lagerliften, Umlaufregalen oder Behälter-Lagersystemen von Kardex Remstar auf kleinster Grundfläche kompakt eingelagert und bereitgestellt. Das Transportsystem von Servus übernimmt die Teile automatisch von den Kardex-Remstar-Geräten und transportiert sie mithilfe der autonomen Transportroboter Servus ARC3 über ein flexibel an die Decke zu klippendes Schienensystem direkt zu den jeweiligen Montagearbeitsplätzen. Im Anschluss an die Vormontage bietet das System die Möglichkeit, die Teile weiter zur Qualitätssicherung, zum Zwischenpuffer, in die Endfertigung oder zum Versand zu transportieren. Nach Angaben der Kardex- Remstar-Experten bietet das System einen hohen Standard, um Wartezeiten in der Produktionsversorgung zu minimieren – und gleichzeitig die Durchlaufzeiten zu optimieren. Beim Lagertechnikanbieter BITO gab es eine wichtige Neuentwicklung im Bereich der Behältertechnologie zu sehen. Mit der neuesten Behälterinnovation Bitobox XLmotion reagieren die Behälterspezialisten aus Meisenheim auf den zunehmenden Trend zu automatisierten Lagerbetrieben. Um die Behälter leiser im Lauf zu machen, und vor dem allgegenwärtigen Problem des Durchbiegens zu schützen, haben die BITO- Entwickler ihre neueste Behälterinnovation mit einer Sandwichkonstruktion, außen glattem Rahmen und diagonalen Stützrippen versehen. Wer unterschiedliche Waren in einem Behälter unterbringen möchte, dem bietet BITO selbstverständlich zusätzlich auch schmale und stabile Quer- und Längsunterteiler an. Kletterndes Shuttlesystem Der „RackRacer“, das neueste Produkt aus der Ideenschmiede des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik, setzt übrigens auch auf die innovative BITO-Behältertechnik. Die Besonderheit des „RackRacers“ gegenüber herkömmlichen Regalbediengeräten und Shuttle-Lift-Systemen -System: Der Shuttle kann sich sich nicht nur horizontal innerhalb der Gasse eines AKL bewegen, sondern selbstständig Ebenen wechseln und so diagonal durch das Regal klettern. Die einfache wie geniale Idee dahinter ist, auf eine durchgehende Fahrschiene für das Shuttle zu verzichten und das benötigte Stück Schiene am Fahrzeug mitzuführen. Um zu demonstrieren, dass fortschrittliche Konstruktionsmethoden heutzutage längst schon im Alltag angekommen sind, hatten die Experten des Fraunhofer Instituts für den Publikumsmagneten der Messe zusätzlich auch eine Version aus dem 3-D-Drucker im Gepäck. (WAL) www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 2/2014 19

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