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LE-2-2012

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

LUFTFRACHT

LUFTFRACHT Luftfrachtbranche steht vor neuen Herausforderungen Die Umsetzung der neuen EU-Richtlinie zur Luftfrachtsicherheit, das kürzlich beschlossene Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen oder die zum Teil dramatisch gestiegenen Treibstoffkosten stellen die Luftfrachtbranche vor gewaltige Herausforderungen. REDAKTION: THOMAS WÖHRLE Wachstumsbremse zu werden drohten, machte Lufthansa-Cargo-Chef Karl Ulrich Garnadt im Rahmen der Präsentation der Geschäftszahlen für das erste Quartal 2012 deutlich. Die Luftfrachtindustrie stehe in den kommenden Jahren allerdings vor noch weiteren großen Herausforderungen. Thomas Wöhrle Wenn am 25. März 2013 die neue EU-Richtlinie zur Luftfrachtsicherheit in Kraft tritt, wird sich für viele Unternehmen Grundlegendes ändern. Doch nicht alle werden adäquat vorbereitet sein, um als „behördlich anerkannter bekannter Versender“ Luftfrachtsendungen wie bisher transportieren zu dürfen. Als „bekannter Versender“ wird der Status beschrieben, den Unternehmen bisher für sich beanspruchen konnten und der sie dazu berechtigt, so genannte „sichere“ Luftfracht zu versenden. Ab März 2013 gilt dieser Status nicht mehr. Unternehmen müssen sich neu validieren lassen und bis zu diesem Datum von den zuständigen Behörden den neuen Status des „behördlich anerkannten bekannten Versenders“ erhalten. Verstreicht diese Frist und ein Unternehmen ist nicht validiert, muss die jeweilige Luftfracht von einem dafür geeigneten Dienstleiter gesondert geprüft, geröntgt und freigegeben werden, bevor sie in ein Luftfahrzeug verladen werden darf. Somit entsteht für den Versender neben erhöhten Frachtkosten das Risiko von Lieferverzögerungen. In Österreich hat das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Zuge einer öffentlichen Ausschreibung der Firma Sequrity Sicherheitstechnisches Zentrum GmbH den Zuschlag erteilt, als österreichische Validierungsstelle für bekannte Versender zu fungieren. Dass die noch immer unzureichende Harmonisierung der globalen Sicherheitsstandards in der Luftfrachtindustrie sowie die nur schleppende Zertifizierung der bekannten Versender auch in Deutschland zur DHL Global Forwarding hat CO2-Emissionen im Blick CO2-Emissionen sind ebenfalls ein immer wichtigeres Thema in der Luftfracht. „Mit Hilfe des Carbon Reports bekommt der Kunde eine detaillierte Übersicht über die CO2-Emissionen pro Transportroute“, erklärt Ingo-Alexander Rahn, Head of Global Air Freight beim Logistikdienstleister DHL Global Forwarding. „Das internetbasierte Service Carbon Dashboard beispielsweise zeigt die Ursachen der CO2-Emissionen entlang der gesamten Lieferkette auf und soll so das CO2- Management erleichtern.“ Die über den Carbon Report und das Carbon Dashboard ausgewiesenen CO2-Emissionen können über den Carbon Offsetting Service durch Emissionszertifikate in international anerkannten Klimaschutzprojekten ausgeglichen werden. Zusätzlich bietet DHL Global Forwarding seinen Kunden hier die Möglichkeit, mit dem „Green Optimization Service“ die Lieferkette nach CO2, Kosten und anderen Aspekten zu analysieren und zu optimieren. „Ein weiteres wichtiges Thema aus unserer Sicht ist E-Freight“, sagt Rahn. „Hier wollen wir neue Standards setzen.“ DHL transportiere zweieinhalbmal mehr E-Freight-Sendungen als der nächste Wettbewerber und übernehme mehr als ein Drittel aller per E-Freight gemanagten internationalen Frachtsendungen. „Mit diesen Lösungen optimieren wir gemeinsam mit Kunden und Lieferanten die Prozesse beim Transport von Luftfracht“, so Rahn. FOTO: LUFTHANSA (MARTIN JEHNICHEN) 18 LOGISTIK express Ausgabe 2/2012 www.logistik-express.com

Latvia LUFTFRACHT Nachtflugverbot in Frankfurt trifft vor allem deutsche Fluggesellschaften Das vor kurzem beschlossene Nachtflugverbot am Flughafen Frankfurt beeinflusst die internationalen Frachtfluggesellschaften indes nur am Rande, weil diese bereits in der Vergangenheit nachts in Frankfurt nicht fliegen durften. Sieht man einmal davon ab, dass regulatorische Eingriffe wie dieser selten einem Markt als Ganzem zugute kommen, bringt das Nachtflugverbot aber vor allem für deutsche Player wie den Branchenprimus Lufthansa Cargo erhebliche Nachteile mit sich. „Lufthansa Cargo steht vor großen Herausforderungen - die verhaltene Luftfrachtnachfrage sowie die drastischen Auswirkungen des Nachtflugverbotes in Frankfurt erfordern von uns höchste Flexibilität“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Lufthansa Cargo, Karl Ulrich Garnadt. „Den siebtgrößten Frachtflughafen der Welt und bedeutenden Umschlagplatz für Expressfracht ein Viertel des Tages von den internationalen Warenströmen abzuschneiden, bedeutet eine massive Belastung für die produzierenden Unternehmen sowie die gesamte Logistikbranche.“ Air Bridge Cargo steigert Effektivität der Flotte Das Problem der stark gestiegenen Treibstoffkosten dagegen trifft die gesamte Luftfrachtbranche hart. Denn die Fluggesellschaften können nicht einfach die Geschwindigkeiten auf ihren Relationen reduzieren, wie das zum Beispiel zahlreiche Reedereien während der Krise auf ihren Routen von Asien nach Europa getan haben und damit insgesamt wesentlich treibstoffsparender unterwegs waren. Fluglinien bleibt oft nur die Möglichkeit, langfristige Rahmenverträge mit ihren Lieferanten abzuschließen und vielmehr in ihren Prozessabläufen Synergieeffekte zu erzielen. Strategische Partnerschaften mit Kunden, Lieferanten, aber auch anderen Fluggesellschaften können hier ein Mittel sein, um die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig sicherzustellen. Diesen Weg geht zum Beispiel auch die russische Frachtfluggesellschaft Air Bridge Cargo, deren Mutterunternehmen Volga-Dnepr vor kurzem 49 Prozent der Anteile am deutschen Mitbewerber Air Cargo Germany übernommen hat. „Durch die Harmonisierung der Flugpläne wollen wir unser Netzwerk noch sehr viel attraktiver und leistungsfähiger ausgestalten“, sagte Wolfgang Meier, Executive Senior Vice President Sales bei Air Bridge Cargo im Rahmen einer Pressekonferenz am Flughafen Frankfurt. „Somit steigern wir nicht nur die Effektivität unserer Switzerland Sweden Spain Slovenia Slovakia rkey Flotte insgesamt, sondern schaffen auch die Kapazitäten für weiteres Wachstum in der Zukunft.“ Bei einem jährlichen Wachstum der geflogenen Tonnage von durchschnittlich 15 Prozent ein durchaus nachvollziehbarer Schritt. Um die Flotte darüber hinaus weiter zu modernisieren, hat Air Bridge Cargo gerade einen neuen Frachter vom Typ Boeing 747-8F in Frankfurt in Empfang genommen. (TW) „Wir schaffen die Kapazitäten für weiteres Wachstum in der Zukunft.“ WOLFGANG MEIER Den Estonia Finland France Nun zeigen neue Zahlen des Flughafenbetreibers Fraport, dass die Zahl der Warentransporte tatsächlich stark rückläufig ist. Das Frachtaufkommen am größten Flughafen in Deutschland sank demnach im März um 10,9 Prozent auf rund 184.000 Tonnen. Im gesamten ersten Quartal betrug das Minus im Vergleich zum Vorjahr 11,7 Prozent. Als Grund nannte Fraport neben dem Nachtflugverbot auch die „weltwirtschaftlichen Unsicherheiten“. Das Bundesverwaltungsgericht hatte das Verbot von Starts und Landungen am Frankfurter Flughafen zwischen 23 und 5 Uhr bestätigt, das seit Herbst 2011 galt. Vor dem Verbot flogen nachts vor allem Frachtflieger von Lufthansa Cargo, die seit 2010 auch die Frachtkapazitäten der österreichischen Austrian Airlines in ihr Angebot integriert hat. Russia Romania Portugal Poland Norway Netherlands Morroco Macedonia Lithuania Lebanon DHL EUROCONNECT. DIE EINFACHSTE VERBINDUNG NACH EUROPA UND DARÜBER HINAUS Für Ihre europaweiten Frachttransporte benötigen Sie ein kundenfreundliches Netzwerk für Stückgutverkehre, das Ihnen zuverlässige Verbindungen und häufige Abfahrten bietet. Ein nahtloses Service von Tür zu Tür. Buchen Sie ganz einfach per Telefon (07242-750-0), E-Mail (info.freight@dhl.com) oder online (www.dhl-freight.at). Jordan Italy Ireland Hungary Greece Germany www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 2/2012 19

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