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LE-2-2011

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LOGISTIK express ZEITSCHRIFT EPAPER

IM FOKUS / TRANSPORT

IM FOKUS / TRANSPORT Kunden etwa in der Automobilindustrie. Oder von Anlagenteilen für Siemens nach Brasilien oder LKW-Transporte für Mondi Paper. Zehn Jahre LogServ Der Industrielogistiker LogServ hat zehn Jahre auf dem Buckel. Der Logistik express befragte Geschäftsführer Christian Janecek über Trends in der Industrielogistik, transparenten Zugang auf die voestalpine-Werksbahn in Linz und die Rolle als EVU. Redaktion: MARKUS TROSTMANN Der Industrielogistiker LogServ wurde vor zehn Jahren in Linz gegründet und hat sich in dieser Zeit „sehr erfolgreich entwickelt“, zieht dessen Geschäftsführer Christian Janecek zum runden Geburtstag eine positive Bilanz. 2001 hat die Division Stahl des voestalpine-Konzerns ihre Logistik-Aktivitäten gebündelt an die LogServ ausgelagert und damit den Grundstein für einen hauseigenen Logistikdienstleister gelegt, dessen Leistungen nicht allein von der Mutter sowie Brüdern und Schwestern im voestalpine-Konzern genutzt werden, sondern auch auf dem Markt bei Dritten offensichtlich gut ankommen, wie die Zahlen belegen. Rund 40 Prozent seines Umsatzes macht Log- Serv mit Geschäft mit Dritten außerhalb der voestalpine-Stahl, 60 Prozent kommen vom hausinternen Logistik-Geschäft. Begonnen wurde im Jahr 2001 mit 570 Mitarbeitern und 58,5 Mio. Euro Jahresumsatz. Für 2010 rechnet Janecek mit einem Umsatz zwischen 140 und 150 Mio. Euro, erwirtschaftet von 800 Mitarbeitern. „Wir waren von Anfang an ein Industrielogistikdienstleister und nicht nur ein Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU)“, betont der Manager gegenüber dem Logistik express. Immer wieder werde LogServ in der Öffentlichkeit als EVU wahrgenommen, was es prima vista aber nicht sei. Auch wenn mit dem Bahngeschäft 22 Mio. Euro Umsatz gemacht und vier Mio. Gütertonnen jährlich transportiert werden. „Wir sind keine Angebotsagentur“ Unter der Marke CargoServ wickelt die Log- Serv das Bahngeschäft außerhalb der Werksbahn ab. Seit Anfang April fährt CargoServ für den voestalpine Stahl Kunden und Autohersteller Audi Ganzzüge mit Coils von Linz nach Ingolstadt und retour mit Eisenschrott nach Linz. Der Grund für die in-house-Lösung: Der Beitrag der LogServ zum voestalpine Stahl GmbH-internen Effizienzsteigerungsprogramm in einer zweistelligen Mio. Euro Höhe. Fazit: Diese Verkehre wurden kostenseitig auf den Prüfstand gestellt und schlussendlich aus Kostengründen ins Haus geholt und CargoServ übertragen, erklärt Janecek. Bei den Audi-Zügen geht es um Fracht von 210.000 Tonnen pro Jahr, die jetzt unter CargoServ-Regie rollen. In der Rolle als EVU will LogServ bzw. CargoServ aber nicht als „Angebots-agentur“ für Dritte agieren um Marktpreise zu drücken, sondern mit maßgeschneiderten Angeboten überzeugen. Die Gründung eines eigenen Bahnunternehmens hat sich im Zuge der Schienenliberalisierung ergeben und war nicht primäres Unternehmensziel. Das Kerngeschäft der LogServ setzt sich aus drei Geschäftsbereichen zusammen: Distribution, werksinterne Transporte und Services. Unter Distribution fallen alle Versandaktivitäten für die Division Stahl der voestalpine, aber auch das externe Geschäft für Kunden wie etwa Siemens oder Mondi Paper. Der hausinterne Job besteht beispielsweise in der gesamten versandtechnischen Abwicklung von Coils zu den Industrie entdeckt wieder das Insourcing In der Sparte werksinterne Transporte sind bei LogServ alle standgebundenen Tätigkeiten in Linz gebündelt. Dazu gehört die betriebstechnische Abwicklung auf der 160 Kilometer langen voestalpine-eigenen Werksbahn, über die nicht nur voestalpine ihre Verkehre abwickelt, sondern auch andere Unternehmen am Standort ihre Züge schleusen. Anfang 2012 wird die Betriebsabwicklung auf der Anschlussbahn für alle Beteiligten transparent. Ab diesem Zeitpunkt wird nämlich die neue IBE-Regelung in Kraft treten, mit der LogServ dem gesetzlichen Auftrag folgend klare Verhältnisse bei der Benützung der Anschlussbahn schafft. Dazu ist es notwendig, mit allen Nutzern einzelne Verträge abzuschließen; diese sind ausformuliert, müssen aber noch unterschrieben werden. Unter Transport fallen auch der Hafenumschlag um den voestalpine-eigenen Werkshafen in Linz, sowie alle werksinternen Schwer- und Sondertransporte. 70 Mio. Euro Umsatz bringt diese Sparte jährlich ein. 33 Mio. Euro kommen aus dem Geschäftsbereich Service, in dem hausintern und für Dritte Instandhaltungstätigkeiten an Loks, Waggons sowie an Kraftfahrzeugen aller Art durchgeführt werden. Die WESTbahn lässt künftig alle ihre Triebfahrzeuggarnituren bei LogServ warten. Janecek ortet in der Industrielogistik eher einen Trend im Insourcing. Die Krise in der Vergangenheit habe die Transportwirtschaft gelehrt, dass sie betriebswirtschaftlich denken muss, um wirtschaftlich überleben zu können. Fazit: Spediteure und Frächter haben aus Kostengründen ihre Kapazitäten auf den durchschnittlichen Bedarf reduziert. Dem gegenüber hat die Industrie ebenfalls das Kostenbild neu bewertet und werden seit der Krise geringere Losgrößen bestellt und Lieferungen auf Tranchen aufgeteilt, was zur Folge hat, dass die Logistikdienstleister mehr als vor der Krise mit Spitzen konfrontiert sind, aber nicht über ausreichend Kapazitäten verfügen, um den Spitzenbedarf der Industrie zu entsprechen. „Ich glaube, dass es infolge dieser Entwicklung in den nächsten Jahren in der Industrie zu einem Insourcing kommen wird“, sagt Janecek. Nicht zuletzt deshalb, weil der Kostenvorteil durch Outsourcing verlorengeht und es daher für Industrieunternehmen wieder günstiger kommen könnte, den Logistikjob inhouse zu erledigen. (MT) 32 LOGISTIK express 2|2011 www.logistik-express.com

TRANSPORT / IM FOKUS Vetropack stapelt gut Als Hersteller von bruchgefährdetem Verpackungsglas stellt die Vetropack Austria natürlich besonders hohe Anforderungen an Geräte und Fahrzeuge im Warenumschlag. Auf der Suche nach passenden Staplern stieß das Unternehmen auf die Firma Linde – und war begeistert. Redaktion: ANGELIKA THALER Die Vetropack Austria erreichte mit der Produktion von Verpackungsglas für die Getränke- und Lebensmittelindustrie in ihren Glaswerken in Pöchlarn und Kremsmünster im vergangenen Jahr einen Umsatz von € 156,9 Mio., das entspricht 1.399,2 Mio. verkauften Glasverpackungen. Eine durchaus beachtliche Anzahl an Flaschen und Gläsern, die alle wohlbehalten transportiert werden sollen. Kein immer leichtes Unterfangen, wie Christian Zehetner, Leiter Lager und Versand am Standort Kremsmünster, bestätigen kann. Aufgrund der hohen Laufleistung im 3-Schicht-Betrieb und technischer Innovationen wird der Fuhrpark regelmäßig nach und nach ausgetauscht. „Eines Tages bekamen wir Linde-Geräte zum Testen. Die Ergonomie und das Fahrverhalten haben uns sofort überzeugt, und bei der nächsten Ausschreibung ging Linde aufgrund der vielen gegebenen Vorteile klar als Sieger hervor“, verrät Zehetner, wie alles begann. Vorteile überzeugen Da die Stapler Transportwägen ins aktuell 62.000 Paletten fassende Lager ziehen müssen, gab es immer wieder Probleme mit den Anrainern aufgrund der doch deutlichen Bremsgeräusche. „Dank Hydrostatik-Antrieb haben wir dieses Problem nicht mehr“, freut sich Zehetner. Neben Wendigkeit und Sparsamkeit hat es ihm aber vor allem die Ergonomie angetan: „Unsere Mitarbeiter sitzen 8 Stunden in den Fahrzeugen, da sollen sie sich wohlfühlen. Gerade im Hinblick auf Rückenprobleme ist die Gestaltung der Fahrerzelle sehr wichtig.“ Im Jahr 2008 nahmen die ersten zwei V-Stapler H 35D, Baureihe 393 (3,5 Tonnen), ihre Arbeit auf, 2009 und 2010 folgten der erste bzw. zweite H60D, BR 396 (6 Tonnen). Auch ein H18D, BR 391 (1,8 Tonnen) versieht fleißig seinen Dienst. „Durch unser Projekt ‚Palettenspeicher‘ Anfang 2010 konnten wir von 12 auf 6 Fahrer reduzieren. Insgesamt werden täglich zwischen 1.000 und 1.200 Paletten im Lager manipuliert“, erzählt Zehetner. Absolut zufrieden Demnächst steht wieder der Kauf eines neuen Staplers an: „Gemäß Beschaffungsrichtlinien ergeht unsere Ausschreibung stets an mindestens drei Anbieter. Aber unsere Mitarbeiter haben deutlich gemacht, dass sie gerne wieder Linde-Stapler haben möchten, da sie sich darin einfach wohlfühlen.“ Auch die Leistung entspricht den Anforderungen, immerhin schafft der 6 Tonnen Stapler in einem Hub 6 Europaletten, wodurch der Umschlag im Vergleich zu früher deutlich gesteigert werden konnte. „Trotz der großen Leistung verfügt Christian Zehetner Leiter Lager und Versand Vetropack Austria GmbH das Fahrzeug über unglaubliches Feingefühl, lässt sich millimetergenau steuern, was gerade bei der empfindlichen Ware Glas extrem wichtig ist“, weiß Zehetner. Die Qualität überzeugt: „Glücklicherweise konnte ich unsere Geschäftsführung von dieser Investition überzeugen, auch wenn es nicht das billigste Angebot war. Denn das Preis-Leistungsverhältnis passt absolut“, schließt Zehetner. (AT) „Das Fahrzeug verfügt über unglaubliches Feingefühl. “ CHRISTIAN ZEHETNER www.logistik-express.com LOGISTIK express 2|2011 33

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