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LE-1-2015

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

MANAGEMENT Erfolgreiches

MANAGEMENT Erfolgreiches Management ist kein Zufall In jedem Unternehmen gibt es zumindest einen Manager. Von dessen Führung hängt es in den meisten Fällen ab, ob am Ende des Jahres rote oder schwarze Zahlen am Jahresbericht prangen. Doch wie erkennt man einen fähigen Manager? Logistik express hat bei Zweien nachgefragt. Die deutsche Publizistin Wilma Thomalla meinte einst „Menschenführung ist an die Hand nehmen, ohne festzuhalten und loslassen, ohne fallen zu lassen.“ Diese Worte würde Martin Gleiss, Leiter Konzernlogistik und Warenfluss bei der SPAR Österreichische Warenhandels AG, sofort unterschreiben: „Man muss auch Vertrauen schenken können. Ein guter Manager ist nur so gut wie seine Leute. Aber man muss zulassen, dass sie sich entwickeln können. Dazu sollte man einerseits – je nach Managementfunktion – Visionär sein, andererseits aber verbindlich sein und über die gute, alte Handschlagqualität verfügen. Authentizität und Ehrlichkeit in jeder Situation sind ganz wichtige Kriterien für einen erfolgreichen Manager.“ Fachkenntnisse für den jeweiligen Bereich, eine umfassende Allgemeinbildung sowie Fremdsprachenkenntnisse seien ohnehin selbstverständlich in höheren Positionen. Gleiss' Philosophie: „Man muss Ziele oder Richtungen vereinbaren, die Menschen dann aber auch arbeiten lassen, ohne zu stören. Wichtig ist allerdings, bei Problemen und Fragen für sie da zu sein. Sie brauchen das Gefühl, dass sie sich trotz Gestaltungsspielraums zu 100 % auf den Vorgesetzten verlassen können – das motiviert zu Höchstleistungen.“ Für Rainer Buchmann, Geschäftsführer der SSI SCHÄFER Peem GmbH, sind für einen erfolgreichen Manager besonders intrapersonelle Kompetenzen wie Teamfähigkeit und Social Skills ausschlaggebend. „Er muss sich in die Personen, die er führt, hineinversetzen können und gleichzeitig ein ausgeprägtes Verständnis für die Aufgaben mitbringen – im Idealfall hat er sie schon selbst erfüllt. Denn dann läuft er weder Gefahr, zu viel zu verlangen, noch, sich ein X für ein U vormachen zu lassen.“ Seiner MARTIN GLEISS RAINER BUCHMANN Meinung nach hat der autoritäre Manager von einst ausgedient. „Es ist besser, durch Leistung Respekt auf Augenhöhe zu erhalten und so auch die informelle Führerschaft zu erlangen“, ist Buchmann überzeugt, schränkt aber gleichzeitig ein: „Mitarbeiter aus osteuropäischen Kulturkreisen sind aber im Gegensatz zum Westen auch heute noch oft stark hierarchiebewusst.“ Wen macht man also zur Führungskraft? „Jenen Mitarbeiter, der Engagement über das erforderliche Maß hinaus zeigt, der Eigeninitiative mitbringt und aus der Masse heraussticht und somit unter den Kollegen vielleicht sogar schon die informelle Führerschaft inne hat“, fasst Buchmann zusammen. Einer entscheidet Der Chinesische Philosoph Laotse sagte einst sehr treffend: „Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.“ Sich Problemen zu stellen und dementsprechende Entscheidungen zu treffen, ist eine der elementarsten Manager-Eigenschaften. „Es ist wichtig, von dem überzeugt zu sein, was man tut. Egal was rauskommt, man hat sein Bestes getan“, meint Gleiss, „wenn ich eine Empfehlung abgebe, von der ich zutiefst überzeugt bin, aber der Eigentümer entscheidet anders, dann liegt es nicht an mir. Mit der Belastung morgens aufzustehen, man könnte verlieren, wäre eine Katastrophe.“ Wenn man gut vorbereitet sei und positiv in Verhandlungen ginge, könne man sich danach auch nichts vorwerfen. Für Buchmann zeigt sich bei wichtigen Entscheidungen das wahre Gesicht eines Managers. „Bei unterschiedlichen Meinungen innerhalb eines Teams muss natürlich einer entscheiden, wo es langgeht. Allerdings sol- lte derjenige sich davor durch Teamwork, das Einholen kontroverser Meinungen, Abwägen der Optionen und eine Gewichtung der Fakten seine eigene Meinung gebildet haben. Schlecht wäre es hingegen, Entscheidungen alleine im 'Elfenbeinturm' zu treffen.“ Finden und halten Wie das Gespräch mit dem Headhunter zeigte, ist bei entsprechendem Anreiz fast jeder abwerbbar. Das weiß auch Buchmann und möchte dem entgegenwirken: „Ein wertvoller Mitarbeiter braucht nicht um eine Gehaltserhöhung anzusuchen, die gibt es automatisch, weil man ihn nicht verlieren möchte – und das weiß er auch. Schwierig sind jene Mitarbeiter mit verzerrter Selbsteinschätzung.“ Seiner Meinung nach müsse man das Umfeld attraktiv genug gestalten, um Leistungsträger im Unternehmen zu halten, beispielsweise durch Herausforderungen und Sinnhaftigkeit im Tun. „Das Gehalt ist dann nur noch ein Hygienefaktor.“ Und wie findet man diese zukünftigen Leistungsträger? Buchmann: „Das ist ein regelmäßiger Prozess. Unsere Führungskräfte setzen sich regelmäßig zusammen, um geeignete Mitarbeiter proaktiv herauszufiltern und dann auf diese zuzugehen.“ In Seminaren erfolge dann der Feinschliff, aber gelebte Werte wie Toleranz gegenüber anderen Religionen und Kulturen seien Grundvoraussetzung. Und wie sieht es mit Frauen in Führungspositionen aus, Herr Buchmann? „Das Geschlecht sollte keine Rolle spielen. In manchen Positionen, wo Kommunikation besonders gefragt ist – beispielsweise im Marketing – gibt es aber statistisch gesehen sogar mehr Frauen als Männer.“ Nur überall anders (bislang) noch nicht... (AG) Redaktion: Angelika Gabor INDEX SPAR AG www.spar.at SSI SCHAEFER PEEM www.ssi-schaefer.at 40 LOGISTIK express 1|2015 41

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