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LE-1-2014

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LOGISTIK express Fachzeitschrift

BLICKPUNKT Wirtschaft

BLICKPUNKT Wirtschaft – Erfolg durch Vernetzung Dampfmaschinen, elektrisches Fließband, Computer/EDV und nun die vierte industrielle Revolution: das Internet der Dinge, die intelligente Fabrik, die totale Vernetzung. „E“ ist in, egal ob E-Procurement, E-Sourcing oder Ennovation. Ein zentraler Paradigmenwechsel der Industrie steht bevor, und die BVL bereitet mit dem 30. Logistik Dialog am 3. und 4. April 2014 darauf vor. REDAKTION: ANGELIKA GABOR Stolze 80,9 Prozent der österreichischen Haushalte verfügten laut Statistik Austria im Jahr 2013 über einen PC, ebenso viele über Internetzugang – vor 10 Jahren waren es gerade einmal 37,4 Prozent. Immerhin 62,9 Prozent der Bevölkerung nutzen mobile Geräte für den Einstieg ins Internet. Im Jahr 2012 verfügten bereits 82 Prozent der österreichischen Unternehmen über eine eigene Webseite, auf der sie ihre Waren und Dienstleistungen sowie das Unternehmen präsentierten – heute sind es gewiss schon wesentlich mehr. In Roland Bergers Trend Compendium 2030 heißt es „Um wettbewerbsfähig zu sein, kommt es zunehmend darauf an, frühzeitig die relevanten technologischen Entwicklungen in der globalen Wissensgesellschaft identifizieren und adaptieren zu können.“ Das Internet zählt zu einer dieser Entwicklungen, aber das ist erst der Anfang. Das erkannte auch der deutsche Manager Henning Kagermann, der auf dem Dortmunder Zukunftskongress Logistik 2012 feststellte: „Das Internet der Dinge, Dienste und Daten wird zur prägenden Infrastruktur für die nächste industrielle Revolution.“ Es findet eine zunehmende Verlagerung statt: von der klassischen Produktionshierarchie mit zentraler Steuerung hin zu einer dezentralen Selbstorganisation. Das entstehende Produkt kommuniziert selbständig mit den Produktionsanlagen und greift nach Bedarf aktiv in den Produktionsprozess ein. Willkommen in der Fabrik der Zukunft! Ein sich selbst steuerndes und überwachendes System verspricht eine deutlich höhere Produktivität sowie eine erheblich größere Energie- und Ressourceneffizienz. Die Herausforderung liegt in der Beherrschung der exponentiell ansteigenden Komplexität in der Logistik – denn mit den Möglichkeiten steigt auch der Wunsch nach Individualität beim Kunden, „Losgröße Eins“ wird zur Normalität. Schlagwort Sicherheit Die Komplexität logistischer Netze steigt mehrfach exponentiell mit der Anzahl der Knoten, gleichzeitig steigt die Datenmenge rasant an – und mit ihr die Notwendigkeit für Lösungen zur Cyber-Sicherheit und langfristigen Speicherung. Der Themenblock „Sicherheit im Digitalen Zeitalter“ am ersten Veranstaltungstag nimmt sich dieses wichtigen Themas an: „Neuausrichtung der Sicherheit in der Logistik“ lautet der Vortragstitel von Mark Green, Manager Business Development + Risk Management Groups der Kühne + Nagel (AG & Co) KG. Bei einer „Industrie 4.0“ kommt es zu einer Integration bisher getrennter Technologiebereiche wie beispielsweise Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnologie. Bislang wurden die traditionell scharf abgegrenzten Teile auch unterschiedlich abgesichert – was sich in verschiedenen Sicherheitsstandards niederschlug. In Zukunft muss es einheitliche Standards geben, einen Übergang zu einer „Trusted Industrie 4.0“, wie es Lutz Neugebauer von der TÜV TRUST IT GmbH nennt: „Sicherheitsmechanismen zur Wahrung von Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit und Authentizität von Daten und Systemen müssen auf heute ungeschützte – weil unvernetzte – Anwendungen und ITK-Infrastrukturen ausgedehnt werden.“ Dies bezieht Sicherheitstechnologien (z.B Verschlüsselung) ebenso mit ein wie die Sicherheitsorganisation (z.B Managementsysteme). „Wesentlich ist in jedem Fall, dass der Schutz der Informationswerte des Unternehmens Teil des Risikomanagements wird“, so Neugebauer. Himmelsgeschenk „Cloud“ Keine „Wolke“ weltweit löste jemals so viel Begeisterung aus wie die „Cloud“ – diese „Rechnerwolke“, die eine schnelle, dynamische und dem Bedarf angepasste IT-Infra- 8 LOGISTIK express Ausgabe 1/2014 www.logistik-express.com

BLICKPUNKT struktur verspricht. Univ.-Prof. Dr. Michael ten Hompel vom Deutschen Fraunhofer- Institut für Materialfluss und Logistik IML geht davon aus, dass die 4. Industrielle Revolution ohne die Cloud nicht stattfinden wird. Seiner Meinung nach wird das klassische Prozessmanagement in die „Logistics Cloud“ migrieren. Daraus folgt auch, dass die Logistik in Zukunft durch die Verbindung von Transport, Planung, Organisation und Steuerung mit IT und Wissensmanagement vermehrt „hybride“ Leistungen erbringt. Bei Frauke Heistermann, Mitglied der Geschäftsleitung der Axit AG, dreht sich daher in ihrem Donnerstags-Vortrag beim Logistik Dialog alles um „Cloud Lösungen zum Supply Chain Management-Anforderungen für die IT Sicherheit auch hinsichtlich KMU“. Fallbeispiel Maschinenbau In seinen Ursprüngen finden sich beim Maschinenbau viele rein mechanisch realisierte Funktionen, die nun im Zeichen der Innovation mehr und mehr durch IT und Automatisierungstechnik ersetzt werden – beispielsweise durch Embedded Systems. Eine Trendstudie des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA ) zeigt, dass der Anteil von IT-Hardware, Software und Elektrotechnik an den Gesamtherstellkosten für ein Maschinenbauprodukt kontinuierlich ansteigt. Die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen geht sogar soweit zu sagen, dass sich diese Faktoren bis 2015 zu „unverzichtbaren Elementen im Produktbaukasten des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus entwickeln“. In Österreich sieht die Situation vermutlich ähnlich aus. Dieser Trend erfordert Maßnahmen, beispielsweise bei der Ausbildung der Nachwuchskräfte, denn dieser Produktwandel hat massiven Einfluss auf die künftige Gestaltung der Entwicklungsabteilungen im Maschinen- und Anlagenbau. Der Studie zufolge wird der Anteil jener Entwickler, die sich ausschließlich mit mechanischen Komponenten beschäftigen, stark zurückgehen. Parallel dazu wird die Nachfrage nach geeigneten Fachkräften für IT und Automatisierungstechnik stark ansteigen – ein noch größerer Engpass als aktuell schon gegeben droht. Ein Lösungsansatz ist die engere Einbindung von Lieferanten und Kooperationspartnern durch den Zukauf von Komponenten und Lösungen. Der Vortrag „Industrie 4.0-Wegweiser Zukunft Maschinenbau“ von DI Bernhard Fischereder, Leitung Entwicklung der Trumpf Maschinen Austria GmbH & Co KG, der sich am Donnerstag im Themenblock „Innovationskraft von Industrie 4.0“ findet, verspricht diesbezüglich interessante Einblicke aus der Praxis. Doch auch die anderen Beiträge beim Jubiläums-Dialog „Erfolg durch Vernetzung“ versprechen spannende Neuigkeiten aus Industrie, Handel (Stichwort E-Commerce), Verkehr (zB Telematik) und Wissenschaft. Doch egal wie wichtig das Thema sein mag, ein Dauerbrenner bleibt: die Nachhaltigkeit. Und darum wird heuer im Rahmen der Gala-Abendveranstaltung der 3. Nachhaltigkeitspreis Logistik 2014 vergeben. Nicht verpassen! (AG) ADV 011/2013 AT Logistik perfektioniert. Performance gesteigert. Weltweit. Sind Ihre Warenströme übersichtlich? Ihre Laufzeiten kurz? Können Ihre Lagerbestände reduziert, Ihre Prozess- und Fixkosten gesenkt werden? Im Netzwerk von Beschaffung, Produktion, Lagerung und Distribution bewegen wir gemeinsam mit Ihnen Menschen, Waren und Daten auf ein klares Ziel zu: Ihre Logistik zum echten Wettbewerbsvorteil zu machen. Erleben Sie selbst wie GW bewegt. Servicetelefon 0800.201.666 www.gw-world.com GW_011_LogisticExpress_190x137+3.indd 1 14.01.13 10:35 www.logistik-express.com LOGISTIK express Ausgabe 1/2014 9

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